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Ist ein Robo Advisor das Richtige für mich?
Ist ein Robo Advisor das Richtige für mich?
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Martin Schwarz Investor shield

Profi Investor

Robo Advisor sind seit Jahren im Kommen. Die automatisierten Vermögensverwalter ermöglichen es Anlegern, ihr Geld in Wertpapiere anzulegen, ohne sich selbst große Gedanken um die richtige Strategie und die optimale Streuung machen zu müssen. Doch welche Vor- und Nachteile bieten die digitalen Anlagehelfer konkret und für welchen Typ Anleger sind sie am besten geeignet? Der folgende Ratgeber weiß mehr.
Steigende Nachfrage nach digitaler Anlagehilfe

Als im Jahr 2014 die ersten Robo Advisor in Deutschland auf den Markt kamen, galten sie noch als Exoten in der Anlagewelt. In den vergangenen Jahren hat diese Form der Anlagemöglichkeit jedoch ein rasantes Wachstum verzeichnet. Mittlerweile gibt es allein auf dem deutschen Anlagemarkt über 30 verschiedene digitale Advisor. Auch die Nutzerzahlen haben seither stark zugenommen. Während es 2018 noch ca. 210.000 Kunden von Robo-Advisorn in Deutschland gab, hat sich diese Zahl laut Digital Markets Outlook bereits mehr als verdoppelt.

Robo Advisor existieren in verschiedenen Varianten

Beim großen Angebot an Robo Advisorn gibt es hinsichtlich ihrer Funktionsweise und des Grades der Automatisierung große Unterschiede. Sie lassen sich daher in verschiedene Kategorien einteilen.

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Bei der simpelsten Variante erhalten Anleger lediglich eine Reihe von Anlagevorschlägen. Die konkreten Schritte, welche unternommen werden müssen, um die vorgeschlagene Anlagestrategie durchzuführen, liegen weiterhin im Ermessensspielraum des Anlegers. Diese Programme werden daher auch als Self-Service-Robos bezeichnet. Als Self-Service-Robos sind beispielsweise moneyFilter oder Diversifikator tätig. Unerfahrenen Anlegern wird hierdurch zwar eine Richtung aufgezeigt. Wer jedoch konkrete Lösungen für das eigene Portfolio sucht, ist hier fehl am Platz.
Im Gegensatz dazu erstellen sogenannte Half-Service-Robos anhand der Zielvorgaben und Risikopräferenzen des Kunden vollständige Portfolios. Anschließende Anpassungen und das Risikomanagement obliegen jedoch weiterhin dem Anleger. Zwar bieten manche Robo Advisor auch hierbei Hilfe an. Grundsätzlich müssen Anleger jedoch bei jeder Veränderung selbst explizit zustimmen. Als Half-Service-Robos treten beispielsweise Easyfolio, Growney* oder Weltinvest* auf.

Wer sich nicht regelmäßig um sein Portfolio kümmert oder nicht weiß, was er tut, läuft bei diesem Modell Gefahr, nach einer gewissen Zeit eine suboptimale Zusammensetzung im Depot zu haben, weil die richtigen Anpassungen ausgeblieben sind.

Die dritte Variante sind die sogenannten Full-Service-Robos. Diese nehmen dem Anleger praktisch alle Arbeit ab. Hier wären beispielsweise cominvest*, Quirion* oder Scalable Capital* zu nennen. Full-Service-Robos erstellen nicht nur ein passendes Ausgangsportfolio und eine dazu passende Anlagestrategie. Sie kümmern sich in der Folgezeit auch eigenständig um alle notwendigen Umschichtungen und Anpassungen. Diese Variante ist besonders für jene Anleger geeignet, welche sich möglichst wenig selbst um ihre Anlage kümmern möchten.

In letzter Zeit kamen zudem eine Reihe von Hybrid-Varianten auf den Markt. Diese verbinden einen traditionellen, menschlichen Portfoliomanager mit einem automatisierten Programm. Die Idee dabei ist, dass sich Mensch und Maschine gegenseitig ergänzen und ihre jeweiligen Schwächen abdecken. Das Programm überwacht dabei die Risikovorgaben, während der menschliche Manager verhindert, dass größere Marktschwankungen zu unkontrollierten Transaktionsserien führen. Der Nachteil hierbei sind jedoch die höheren Kosten, im Vergleich zu reinen Robo Advisorn.

Weniger Aufwand

Das am häufigsten vorgebrachte Argument für Robo Advisor ist die enorme Erleichterung, welche sie Anlegern beim Zusammenstellen und Führen ihres eigenen Portfolios bieten. Wie der obere Abschnitt verdeutlicht, muss hierbei jedoch zwischen den verschiedenen Arten der automatisierten Anlagehilfe unterschieden werden.

Eine vollständige Abnahme aller Aufgaben erfolgt nur durch Full-Service und Hybrid-Varianten. Zwar werden Anlegern auch bei Half-Service-Robos einige grundlegende Entscheidungen abgenommen. Langfristig gesehen, dürfen Nutzer ihr eigenes Portfolio hierbei jedoch nicht aus den Augen verlieren.

Geringere Kosten

Der zweite Vorteil von Robo-Advisorn sind die vergleichsweise geringen Kosten. Im Durchschnitt liegen die Gebühren der unterschiedlichen Advisor zwischen 0,3 % und 1,4 % pro Jahr. Im Vergleich zu traditionellen Vermögensverwaltern ist die Kostenersparnis hier sehr deutlich. Durch die Automatisierung des Anlageprozesses schneiden hierbei auch umfangreichere Full-Service-Robos spürbar günstiger ab.

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Zudem investieren die digitalen Advisor vornehmlich in ETFs, welche günstiger sind als aktiv gemanagte Fonds. Zwar sind moderne Advisor nicht mehr so stark auf Indexfonds fokussiert wie zu Beginn. Bei vielen lässt sich jedoch nach wie vor ein starker Fokus auf diese Anlageklasse erkennen.

Auch für kleinere Anlagesummen geeignet

Vor allem für Anleger, welche lediglich einen kleinen Betrag anlegen können, kann die Nutzung eines Robo Advisors sinnvoll sein. Dies hängt zum einen mit den geringeren Kosten für die Inanspruchnahme der Dienste des Programms zusammen. Professionelle Anlageberater und Vermögensverwalter lohnen sich meist erst ab höheren Anlagebeträgen. Durch die Anlage-Programme können jedoch auch Kleinanleger in den Genuss eines teilweisen oder vollständigen Portfoliomanagements kommen.
Manche Anbieter verzichten sogar gänzlich auf einen Mindestanlagebetrag. In Verbindung mit den vielerorts angebotenen, monatlichen Sparbeträgen von 25 oder 50 Euro bieten Robo-Advisor auch Berufsanfängern und Menschen mit geringem Einkommen eine Möglichkeit, gezielt in Wertpapiere zu investieren.

Konkurrenzfähige Rendite

Auch in puncto Rendite haben sich Robo-Advisor mittlerweile als durchaus konkurrenzfähig erwiesen. In den vergangenen drei Jahren vor der Corona-Krise performten die deutschen Robo-Advisor rund doppelt so gut wie zahlreiche, ausgewogene globale Mischfonds. Konkret erwirtschafteten sie im Schnitt ein Plus von rund 12 %. Einer der Gründe für diese starke Performance ist der nach wie vor ausgeprägte Fokus der Programme auf ETFs.

Dass jedoch auch die stark automatisierte Programme nicht vor den Auswirkungen eines Crashs gefeit sind, haben die jüngsten Entwicklungen an den Aktienmärkten gezeigt. Im Zuge der massiven Kursrutsche im Februar und März erlitten sämtliche Advisor zwischenzeitlich zweistellige Verluste. Dennoch gelang es in dieser Zeit mindestens elf von ihnen, besser abzuschneiden als der Benchmark bestehend aus 50 % MSCI World und 50 % Barclays Aggregate Bonds.

Im Zuge des Crashs kam es zudem vor allem in der Woche zwischen dem 10. und 16 März zu teils heftigen Umschichtungen in den Portfolios der unterschiedlichen Robo Advisor. Dies ist zu großen Teilen auf das automatische Rebalancing zurückzuführen. Ob das damit einhergehende antizyklische Anlageverhalten der Roboter auf lange Sicht gesehen die Benchmarks und menschlich geführten Portfolios übertreffen kann, wird sich erst in den kommenden Jahren in Gänze zeigen.

Alternative für unerfahrene Kleinanleger mit Einschränkungen

Ob ein Robo Advisor das Richtige für einen Anleger ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich sind die meisten dieser Angebote für Anleger mit kleinen Anlagesummen geeignet. Anfänger und Anleger, welche keine ausreichende Zeit haben, sich um ihr Portfolio zu kümmern, sollten jedoch lieber auf einen Full-Service-Robo oder eine hybride Variante setzen. Diese kümmern sich tatsächlich vollständig um das eigene Investment.

Wer hingegen mehr Zeit mit bringt und zudem im Zweifelsfall auch dazu in der Lage ist, eigenständige Entscheidungen hinsichtlich notwendiger Umschichtungen und des Risikomanagements zu treffen, kann guten Gewissens auf Half- oder Self-Service-Robos setzen. Anleger, die jedoch nur einen oder zwei ETFs langfristig besparen, können sich die Gebühr eines Robo Advisors sparen und ihr Portfolio selbstständig betreuen.

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Martin Schwarz

Profi Investor

Martin Schwarz

Profi Investor

MSc. in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt auf asymetrische Kryptographie und M2M-Kommunikation. Ich bin seit 2015 im Bereich Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Außerdem interessiere ich mich für das Thema Aktien und ETFs. Meine Publikationen sind auch auf https://coincierge.de/author/martin-schwarz/ zu lesen.
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