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Macht Donald Trump Tencent platt?
Macht Donald Trump Tencent platt?

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Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat eine neue Stufe erreicht. Mit seinen beiden jüngsten Dekreten geht US-Präsident Donald Trump erstmals direkt gegen zwei von Chinas wachsenden Internetkonzernen vor. Besonders das Dekret gegen Tencent hat es in sich. Je nach Lesart könnten die Folgen für den chinesischen Giganten enorm sein.
Weißes Haus geht gegen TikTok und WeChat vor

Am Donnerstag den 06.08. unterzeichnete US-Präsident Donald Trump zwei Executive Orders, in welchen er Transaktionen mit ByteDance, dem Mutterkonzern der populären App TikTok, sowie mit dem Social Media Dienst WeChat untersagte. Beide Anordnungen treten 45 Tage nach der Unterzeichnung in Kraft.

Vor allem der Aufstieg von TikTok wurde von US-Seite seit Längerem argwöhnisch betrachtet. Die App, welche mittlerweile von rund 800 Millionen Menschen weltweit genutzt wird, erlaubt es ihren Nutzern, kurze Videos online zu stellen. In den vergangenen Monaten wurden vermehrt Vorwürfe laut, die App sammle im großen Umfang die Daten ihrer Nutzer, versuche dabei jedoch die Art der gesammelten Daten zu verschleiern.
Während das Verbot gegen TikTok für Experten nicht unerwartet kam, war das gleichzeitige Dekret gegen WeChat deutlich überraschender. WeChat ist der in China mit Abstand am meisten genutzte Social-Media-Dienst. Ursprünglich als reiner Chat-Dienst ausgelegt, verfügt WeChat mittlerweile über zahlreiche Zusatzfunktionen inklusive einem häufig genutzten Mobile-Payment-System. Das Programm ist aus dem Leben der meisten Chinesen nicht mehr wegzudenken.

Wie hart trifft das Dekret Tencent?

Herausgebracht und betrieben wird WeChat vom chinesischen Internetkonzern Tencent. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 686 Milliarden US-Dollar handelt es sich bei dem Tech-Giganten nach Alibaba um den zweit wertvollsten Konzern Asiens. Ähnlich wie bei TikTok beschuldigt das Weiße Haus auch WeChat und seine verwandten Dienste, im großen Umfang die Daten seiner Nutzer zu sammeln und diese der chinesischen Regierung zur Verfügung zu stellen.

Was sowohl Tencent als auch viele westliche Unternehmen, welche mit diesem wirtschaftlich zusammenarbeiten, derzeit in Aufruhr versetzt, ist der spezifische Wortlaut des Dekrets. Aus diesem lässt sich nämlich durchaus herauslesen, dass US-Unternehmen nicht nur sämtliche Transaktionen speziell mit WeChat einstellen müssen. Stattdessen wird impliziert, dass sämtliche wirtschaftliche Verbindungen mit Tencent verboten werden könnten. In diesem Fall wären die Folgen für den chinesischen Internetkonzern, aber auch für zahlreiche westliche Unternehmen, weitreichend.

Im Laufe der Jahre hat sich Tencent u. a. an Reddit, Snap, Spotify, Warner Music, Universal Music und Tesla beteiligt. Ferner engagiert sich das Unternehmen stark im Gaming-Bereich wo es signifikante Beteiligungen an den Firmen Epic Games und Riot Games hält. Ferner nutzen zahlreiche US-Unternehmen wie Nike, Starbucks oder Amazon in WeChat eingebettete Mini-Apps, um Konsumenten in China zu erreichen. Je nachdem welche Transaktionen mit dem Dekret genau gemeint sind, könnte es sowohl für Tencent wie auch diverse US-Unternehmen zu gravierenden Einschnitten kommen.
Aufgrund der schwammigen Formulierung, sah sich das Weiße Haus genötigt, den genauen Umfang des Dekrets in der folgenden Pressemitteilung nochmals zu konkretisieren. Offenbar sind derzeit tatsächlich nur solche Transaktionen gemeint, die unmittelbar mit WeChat selbst zu tun haben.

Laut Analystenmeinungen wären die finanziellen Folgen für Tencent in diesem Fall überschaubar. Auch US-Unternehmen, welche auf die Nutzung von WeChat angewiesen sind, wären von dem Verbot vermutlich nicht betroffen, solange ihre jeweiligen Tochterunternehmen nicht in den USA beheimatet sind. Auch die Zahl nicht-chinesischer Nutzer von WeChat in den USA selbst ist relativ gering. Dennoch verlor die Aktie von Tencent am darauffolgenden Freitag zeitweise rund 10 Prozent an Wert.

Sind in Zukunft weitere Verbote möglich?

Die Trump-Administration rechtfertigte die Aktion mit den erheblichen Sicherheitsbedenken, welche gegen TikTok und WeChat bestehen würden. Wie alle großen Tech- und Internetkonzerne weisen die beiden Mutterunternehmen ByteDance und Tencent enge Verknüpfungen mit Chinas kommunistischem Staatsapparat auf. Mit einer ähnlichen Begründung hatte die US-Regierung dem chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei bereits im vergangenen Jahr untersagt, sich am Ausbau des 5G-Netzwerks in den USA zu beteiligen.
Allerdings muss die Aktion auch im weitreichenderen Kontext der sich beständig verschärfenden Spannungen zwischen den USA und China verstanden werden. Sowohl die US-Regierung als auch zahlreiche Thinktanks beobachten Chinas wirtschaftlichen und politischen Aufstieg bereits seit Jahren mit wachsendem Argwohn. Wirtschaftliche Sanktionen stellen dabei ein willkommenes Mittel dar, mit welchem man versucht, einen weiteren Einflussgewinn Chinas zu unterbinden.

Dementsprechend dürfte es nicht überraschend kommen, wenn das Weiße Haus in Zukunft mit weiteren Dekreten gegen die anderen chinesischen IT-Konzerne wie Alibaba und Baidu vorgeht. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich zukünftige Verbote nicht nur gegen einzelne Apps und Dienste richten werden. In dem Fall könnte Tencent in Zukunft durchaus noch deutlich stärker von Wirtschaftssanktionen seitens der US-Regierung betroffen werden.

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