Im letzten Monat bewegte sich die Merck Aktie kaum von der Stelle. Doch in der vergangenen Woche reagierte der Aktienkurs auf die positiven News rund um das Corona-Medikament. Von rund 64 Euro stieg die Aktie zwischenzeitlich auf über 67 Euro. Mittlerweile hat der Aktienkurs jedoch wieder leicht nachgegeben. Aktuell kämpft die Merck Aktie mit der 66 Euro-Marke.
Doch die neuesten Untersuchungen rund um den Wirkstoff Molnupiravir, der als Corona-Medikament zum Einsatz kommen soll, könnten eine neue Kursrallye anfachen.
Molnupiravir in Phase-3-Studie
Der US-Pharmakonzern Merck und Co entwickelt aktuell die Tablette Molnupiravir. Dabei arbeitet man mit dem Biotech-Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics zusammen. Aktuell befindet sich das Corona-Mittel bereits in einer fortgeschrittenen Phase-3-Studie. Hier wird Molnupiravir an Patienten erforscht, die noch nicht hospitalisiert sind und dennoch einen Risikofaktor für schwere Krankheitsverläufe aufweisen. Hieraus ergibt sich auch der potenzielle Einsatzbereich. Denn bei bereits länger anhaltenden und schweren Beschwerden hatte das Medikament in einer klinischen Studie keinen signifikanten Nutzen gezeigt.
Besonderer Wirkstoff für besonderes Virus
Viele Unternehmen haben bereits versucht, ein effektives Medikament gegen die Corona-Erkrankung zu entwickeln. Doch die meisten Versuche scheiterten kläglich. Das Covid-19-Virus zeigt sich resistent. Doch Molnupiravir wurde ursprünglich als Grippemedikament entwickelt.
Allerdings waren die vorläufigen Studien sehr Erfolg versprechend. Die Wirksamkeit gegen die Covid-19-Erkrankung war hoch. Auf molekularer Ebene greift Molnupiravir das Virus an. Die Wirkung tritt auf zwei verschiedenen Ebenen ein. Zunächst gelangen die Bausteine des Wirkstoffs in das RNA-Erbgut des Virus. In der zweiten Phase erfolgt die Verbindung mit dem viralen Erbgut. Sobald sich dieses vervielfältigen möchte, treten Mutationen auf. Der Erreger kann sich dann nicht mehr vermehren und die Krankheit verläuft deutlich milder.
USA sichert sich Auftrag über eine Milliarde US-Dollar
Die US-Regierung hat bereits einen milliardenschweren Vertrag mit dem US-Pharmaunternehmen Merck und Co abgeschlossen. Sofern das Mittel die Notfallzulassung durch die zuständige Behörde FDA bekomme, sei der Vertrag wirksam. Dann wird Merck und Co. direkt 1,7 Millionen Einheiten des antiviralen Medikaments mit dem Molnupiravir Wirkstoff an die USA liefern. Das Auftragsvolumen beträgt rund 1,2 Milliarden US-Dollar.
Doch nicht nur die USA setzt neben der fortgeschrittenen Impfstoff-Kampagne auf eine medikamentöse Behandlung der Covid-19-Erkrankung. Die Verantwortlichen von Merck berichten, dass es bereits mit mehreren Ländern Gespräche über Vereinbarungen über zukünftige Lieferungen gibt.
Produktionskapazität bereits gesichert
Das Pharma-Unternehmen Merck & Co hat sich bereits vor der Zulassung des potenziellen Corona-Medikaments Produktionskapazitäten gesichert. Wenn die Phase-3-Studie erfolgreich verläuft, dürfte es schnell gehen. Bei einer Zulassung will man bis zum Jahresende bereits zehn Millionen Einheiten des Molnupiravir-Medikaments produzieren. Dabei setzt Merck & Co auf den globalen Absatzmarkt. Notfallzulassungen sollen nicht nur in den USA, sondern in vielen weiteren Ländern beantragt werden. Mittelfristig möchte man auch Lizenzen an andere Hersteller vergeben, um Generika für ärmere Länder zu produzieren.
Kostenloses Depot eröffnen? Bei eToro* mit 0% Gebühren auf ETFs und Aktien handeln.
Nach meinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium habe ich mich für eine Tätigkeit als Freelancer entschieden. Mein Fokus beim Texten liegt seit vielen Jahren auf den Themen Geldanlage, Kapitalmärkte und Business. Auch im Privatleben gibt es für mich keinen Tag ohne Börse, Aktien und Co.
Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.