Robo-Advisors haben es hierzulande schwer. Die deutschen Anleger trauen den automatisierten Anlageberatern noch nicht so richtig über den Weg. Unser Autor Tom Malchin kann dies nicht so ganz verstehen und hält ein Plädoyer für die kleinen Geld-Helferlein.
Wir sonnen uns gern in dem Gedanken, dass wir in einer modernen Zeit leben, alles effizient und vieles digital erledigen und insgesamt technisch wirklich auf der „Höhe der Zeit“ sind. Ob wir der ganzen Technik und künstlicher Intelligenz dann am Ende auch wirklich vollen Herzens vertrauen, ist allerdings eine andere Frage. Dabei sollten wir vielleicht genau das tun – denn dafür gibt es gute Gründe.
Eine interessante Erfahrung aus den Zeiten der Krise
In den letzten Jahren boomten die sogenannten Robo-Advisor, immer mehr Menschen vertrauten ihr Anlagekapital Systemen an, die mithilfe künstlicher Intelligenz vollautomatische Anlage-Entscheidungen treffen. Für alle, die keine ausgewiesenen Experten am Aktienmarkt sind und auch nicht vorhaben, welche zu werden, ist das eine tolle Sache: Man zahlt sein Anlagekapital ein, wählt die gewünschte Risikostufe aus und ein intelligentes System trifft vollautomatische Anlage-Entscheidungen über halten und verkaufen und das Verlagern von Teilen des Kapitals bei Bedarf von einem Anlagetitel zum anderen. Wegen der automatisierten Verarbeitung und der weitgehenden Fokussierung auf verschiedene ETFs als Anlageform sind auch die Kosten einer solchen Anlage sehr überschaubar.
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Die dahinter stehende künstliche Intelligenz verfügt dabei über eine riesige, eingespeicherte Datenbasis an Erfahrungen und führt eine Vielzahl komplexer Berechnungen aus, die Anlage-Entscheidungen ein gutes, zahlen- und faktenbasiertes Fundament geben sollen. Dass aus einem solchen umfassenden Fundament auch gute Entscheidungen hervorgehen, zeigt sich an den Ergebnissen, die die überwiegende Zahl der Robo-Advisor schon über beträchtliche Zeiträume hinweg erreicht.
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Just zum Beginn der Corona-Pandemie und den ersten Einbrüchen im Bereich der Wirtschaft kam es zu einem interessanten Phänomen: Sobald sich die Krise abzuzeichnen begann, entnahmen die Menschen reihenweise ihr Kapital aus den Robos, teilweise kam es bei einigen zu einer kompletten Entnahme des gesamten Anlagekapitals. Der Grund dafür war nicht etwa ein plötzlicher Geldbedarf vieler Menschen – sondern schlicht mangelndes Vertrauen. Als die Situation knifflig wurde, trauten sehr viele Menschen der Technik plötzlich nicht mehr über den Weg.
Was sie suchten, war tatsächlich: Menschliche Beratung. Untersuchungen zeigten, dass viele der Anleger nach ihrer Kapitalentnahme einfach nur einen Menschen suchten, der sie beriet und ihnen sagte, dass ihre getätigten Anlagen richtig platziert und gut aufgestellt sind. Genau das kann künstliche Intelligenz aber nun mal eben (noch) nicht. Sie ist ein technisches System, kein menschlicher Trostspender. Die Entwicklungen für diejenigen, die ihr Kapital nicht entnommen hatten, zeigten in vielen Fällen trotz der Krisensituation noch sehr gute Ergebnisse und durchwegs sinnvolle Anlage-Entscheidungen. In vielen Fällen bessere, als ein einzelner Mensch sie vermutlich selbst treffen hätte können. Der künstlichen Intelligenz nicht mehr zu vertrauen, ist in dieser Situation eigentlich ein völlig unlogisches Handeln.
Warum unser Misstrauen gegenüber künstlicher Anlage-Intelligenz verfehlt ist
Robo-Advisor arbeiten auf Basis von Algorithmen und auf Basis von Daten aus der Vergangenheit, die sie mathematisch sehr genau auswerten. Ihre Entscheidungen sind rein datenbasiert, streng fundamentiert und mathematisch-statistisch sehr folgerichtig und logisch. Robos arbeiten dabei völlig emotionslos und nüchtern, sie wägen einfach nur die verfügbaren und berechenbaren Fakten ab. Angst, Panikreaktionen und blinde Gier sind ihnen völlig fremd – genau die Dinge, die Menschen immer wieder zu völlig verfehlten Anlage-Entscheidungen treiben. Genau diese emotionalen Reaktionen und Kurzschlusshandlungen gehören mit zu den häufigsten Ursachen für das Scheitern von Anlagestrategien.
Ob uns jemand tröstet oder nicht, oder überhaupt nur irgendwie menschlich aussieht, spielt keine Rolle, wenn er uns dabei falsch berät. Wenn wir einen Menschen fragen, hören wir lediglich eine Meinung – diese Meinung kann durch Voreingenommenheit, durch falsche Bewertung oder Einordnung der Fakten oder durch zugrundeliegende emotionale Reaktionen der Person völlig falsch sein. Trotzdem vertrauen gerade dem viele Menschen deutlich mehr als den unbestechlichen, völlig nüchternen und faktenbasierten Einschätzungen von Robos.
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Wenn wir unser eigenes Anlegerverhalten und unsere eigenen Anlegerfehler (oder klugerweise auch die Fehler die andere machen) einmal intensiv reflektieren, werden wir feststellen, dass der Grund für Fehlentscheidungen immer genau die menschlichen Unzulänglichkeiten waren: Irrtümer, Fehlannahmen, emotionale Überreaktion auf einzelne Ereignisse. Meist haben wir auch immer nur die aktuelle Situation im Fokus, nur selten ein wirklich langfristige Perspektive.
Wir müssen anfangen uns einzugestehen, dass künstliche Intelligenz einige Dinge wohl deutlich besser kann als wir Menschen. Menschen sind zum Anlegen einfach nicht gemacht, dafür sind wir zu emotional, zu impulsiv und zu wenig in der Lage, eine große Menge an Fakten gleichzeitig im Blick zu behalten und richtig zu gewichten. Gerade in Krisen ist die unbestechliche, rein faktenbasiert arbeitende künstliche Intelligenz, die nichts aus der Ruhe bringen kann, der beste Ratgeber, den man finden kann. Besonders zu solchen Zeiten gleicht sie unsere eigenen Schwächen am wirkungsvollsten aus. Mitten im Höhepunkt der Pandemie und in der alles andere als rosigen Wirtschaftslage hierzulande ließen sich die Anleger dann wieder von der Berichtssaison in den USA zu einer wahren Rallye hinreißen – und ignorierten dabei völlig die immer noch auf der Kippe stehende Lage. Auch das ist kein rationales Verhalten.
Brauchen wir wirklich einen „menschlichen Faktor“ – oder wollen wir dazulernen?
Viele Betreiber von Robos sind dazu übergegangen, ihr Angebot an „menschlicher“ Beratung deutlich erweitern zu wollen – um mehr Vertrauen zu schaffen. Das verursacht (zum Teil sehr hohe) Kosten für die Anbieter, die am Ende dann wiederum die Gewinne für die Anleger schmälern. Eigentlich ist das aus Anlegersicht überhaupt nicht wünschenswert.
Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet nur: Wollen wir wirklich ausschließlich Menschen vertrauen, weil sie eben Menschen sind, die uns irgendetwas erzählen, mit all ihren Unzulänglichkeiten, Irrtümern und Schwächen? Oder wollen wir das mit dem Anlegen endlich einmal rationell betrachten, nüchtern und faktenbasiert – und lieber auf künstliche Intelligenz vertrauen, die immer genau weiß was sie tut und warum?
Sind wir tatsächlich schon in der heutigen modernen Welt angekommen? Oder suchen wir immer noch überall nach Trost, Zuspruch und einem Menschen, von dem wir glauben, dass er alles besser weiß und uns sagt was wir tun sollen?
Die Alternative: Technik zu vertrauen, die ganz sicher recht hat – und das auch beweisen kann.
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