Amundi verschärft den Gebührenwettbewerb im Schwellenländer-Segment mit dem Amundi Prime Emerging Markets UCITS ETF (PRAM), der mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,10% zu den günstigsten EM-ETFs in Europa zählt. Der im September aufgelegte ETF bietet ein breit diversifiziertes Engagement in 1.562 Large- und Mid-Cap-Titeln aus Schwellenländern auf Basis eines Solactive-Index und zielt klar auf Kostenbewusste Kernanleger.
Der Produktstart fällt in eine Phase kräftiger Zuflüsse in Emerging-Markets-ETFs. Laut Amundi-Daten flossen im Mai 2025 rund EUR 1,9 Mrd. in Schwellenländeraktien, getrieben von Diversifikationsbedarf und Bewertungsabschlägen gegenüber entwickelten Märkten (ETF Express).
Breit gestreuter Solactive-Index mit Fokus auf Kostenvorteil
PRAM repliziert physisch den Solactive GBS Emerging Markets Large & Mid Cap Index, der rund 85% der free-float-bereinigten Marktkapitalisierung der wichtigsten Schwellenländer abdeckt. Aus Investorensicht bedeutet dies einen ähnlichen Marktüberblick wie etablierte MSCI-EM-Benchmarks, jedoch mit einem anderen Länderschnitt – etwa einem geringeren China-Gewicht und abweichenden Klassifizierungen wie beim Markt Polen.
Mehrere Analysten heben die starke Kostenposition hervor: Mit 0,10% TER liegt PRAM deutlich unter vielen etablierten Wettbewerbern und auch unter Amundis eigenen, teureren EM-Lösungen. So bildet der nach der Lyxor-Integration fortgeführte Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF (AEEM) weiterhin einen MSCI-Index ab und kommt auf eine TER von 0,20%. Die Nutzung des Solactive-Index erlaubt Amundi eine aggressivere Bepreisung, ohne auf breites EM-Exposure zu verzichten.
Einige Experten mahnen jedoch zur Vorsicht beim Detailblick. Unterschiede in der Ländereinstufung und die Transparenz bestimmter Indexdetails – etwa China- und A-Aktien-Gewichtung oder die Behandlung Südkoreas – erfordern für professionelle Anleger eine genaue Prüfung der Dokumentation.
Strategische Rolle im Amundi-Portfolio und für Asset Allokatoren
Der Launch von PRAM fügt sich in Amundis breitere Niedrigkosten-Offensive ein. Der ETF erweitert die Prime-Reihe, zu der auch der Amundi Prime All Country World UCITS ETF gehört, und kommt, nachdem Amundi im Zuge der Lyxor-Integration bereits einen synthetischen EM-ETF zusammengelegt hat (ETF Stream). Ziel ist klar: mehr Skaleneffekte und ein schlagkräftiges Kernangebot im EM-Bereich.
Diese Strategie zahlt sich auf Produktebene und im Gesamtgeschäft aus. Nach breiten Gebührenkürzungen über die großen Indexfonds hinweg rangierte Amundi im zweiten Quartal 2025 bei ETF-Mittelzuflüssen europaweit auf Platz zwei und konnte die Zuflüsse gegenüber dem Vorquartal nahezu verdoppeln (ETF Stream). Rückenwind kommt zusätzlich von einem schwächeren US-Dollar, der Emerging-Markets-Zuflüsse im Juli und August 2025 auf zusammen EUR 4,2 Mrd. steigen ließ (ETF Express).
Für ETF-Investoren und Asset Allokatoren könnte PRAM damit zu einem neuen Standardbaustein in der EM-Allokation werden: extrem niedrige Gebühren, breites Beta-Exposure und ein alternatives Indexkonzept zu MSCI. Entscheidend wird sein, ob sich die leicht abweichende Länderstruktur und ein potenziell höherer Tracking Error langfristig in einer stabilen, wettbewerbsfähigen Performance niederschlagen – und ob Anleger bereit sind, für bekannte Indexmarken künftig noch einen deutlichen Aufpreis zu zahlen.
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