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Bayer-Aktie Prognose 2023 – Einstiegschance oder Finger weg?
Bayer-Aktie Prognose 2023 – Einstiegschance oder Finger weg?
Florian Hieke

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Am frühen Dienstagvormittag gab Bayer seine Quartalszahlen bekannt und verkündete einen deutlichen Nettoverlust. Dieser war bereits erwartet worden, denn im Juli schon zeigten die vorläufigen Zahlen des Konzerns eine Tendenz nach unten. Bis zum Mittag verlor die Bayer-Aktie knapp 1 %. Setzt sich der Abwärtstrend der letzten sechs Monate fort oder ist dies für Anleger eine gute Gelegenheit einzusteigen und auf Besserungen in den nächsten Monaten zu setzen?

Nettoverlust von fast zwei Milliarden Euro

Bayer meldete am Dienstag für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Nettoverlust 1,887 Mrd. Euro. Ende Juli wurde bereits mit diesen Zahlen gerechnet. Der Konzernumsatz ging im zweiten Quartal um 8,2 % auf 11,044 Mrd. Euro zurück.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 24,5 % auf 2,527 Mrd. Euro zurück. Bayer verzeichnete über alle Geschäftsbereiche hinweg Einnahmen in Höhe von rund 481 Mio. Euro. Das EBIT belief sich auf -956 Mio. Euro, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von plus 169 Mio. Euro. Schuld sind Sonderaufwendungen in Höhe von 2,49 Mrd. Euro, die sich großteils auf die Division Crop Science zurückführen lassen.

Insgesamt führte das zum Nettogewinn von minus 1,887 Mrd. Euro, während es im zweiten Quartal 2022 -298 Mio. Euro waren. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sank um 36,8 Prozent auf 1,22 Euro. Der freie Cashflow lag bei -473 Mio. Euro, wohingegen in Q2 2022 noch ein Plus von 1,14 Mrd. Euro zu verzeichnen war. Mit 39,62 Mrd. Euro lagen die Nettofinanzschulden zum 30. Juni 2023 um 9,8 % höher als noch Ende März 2023.

Gewinnziele gekürzt

Mit den Quartalszahlen sagte Bayer auch gleichzeitig, dass eine Kürzung der Gewinnziele für das Gesamtjahr im letzten Monat hauptsächlich auf einen düstereren Ausblick für die Division Crop Science und die Erwartung eines stagnierenden Pharmaumsatzes zurückzuführen sei.

In der außerplanmäßigen Erklärung im Juli gab der Konzern bekannt, dass er für das Jahr 2023 ein EBITDA um 11,3 Mrd. Euro vorhersagt, sowie 11,8 Mrd. Euro auf währungsbereinigter Basis, verglichen mit 13,5 Mrd. Euro im letzten Jahr.

Aber gibt es auch positive Nachrichten von Bayer? Nur der Bereich der rezeptfreien Gesundheitsprodukte, der kleinsten der drei Divisionen von Bayer, stieg in diesem Jahr noch um 5 %. Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln würde stagnieren und nicht wie zuvor angestrebt um etwa 1 % steigen. Die Gewinnmarge liegt bei etwa 28 %, etwas weniger als das vorherige Ziel von über 29 %.

Der erst seit Juni führende CEO Bill Anderson hat einen herausfordernden Start. Der wichtigste Geschäftsbereich von Bayer, die Landwirtschaft, wurde durch Kosteninflation, und trockenes Wetter belastet, was zu einem Preisverfall bei Unkrautvernichtungsmitteln auf Glyphosatbasis führte. Im letzten Jahr wurden die Einnahmen in der Sparte vor allem durch Produktionsausfälle der Konkurrenten in die Höhe getrieben.

Wird es wieder besser werden?

Während wichtige Geschäftsbereiche bei Bayer enttäuschen, gibt es bei anderen Produkten einige Hoffnungsschimmer. Neue Produkte wie das Krebsmedikament Nubeqa erzielten großes Umsatzwachstum. Der Umsatz mit Kerendia, was zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes zum Einsatz kommt, konnte um mehr als das Dreifache gesteigert werden. Auch das Radiologiegeschäft wuchs, und ebenso  der Umsatz des Augenheilmittels Eylea aufgrund höherer Absätze in allen Regionen und insbesondere in Nordamerika und Asien.

Deutliche Zuwächse verzeichnete zudem die Dermatologie-Sparte mit einem Wachstum von 10,9 %, dank einer hohen Nachfrage nach Bepanthen. Zusätzlich stieg der Umsatz mit Husten- und Erkältungsprodukten in einer anhaltend starken Erkältungssaison an, während auch das Allergiegeschäft trotz einer wetterbedingt schwächeren Allergiesaison leicht zulegte. Insgesamt verzeichnete die Kategorie ein Wachstum von 5,7 Prozent.

Diese kleinen Erfolge können das Ruder insgesamt allerdings nicht herumreißen. Bayer rechnet derweil mit einem Umsatz zwischen 48,5 und 49,5 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 2 bis 3 % entspricht. Ursprünglich war noch ein Anstieg von 2 bis 3 % vorhergesagt worden.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll währungsbereinigt bei 11,3 bis 11,8 Mrd. Euro liegen und das Kernergebnis je Aktie bei 6,20 bis 6,40 Euro. Anfang des Jahres war man noch von 7,20 bis 7,40 Euro ausgegangen. Der freie Cashflow dürfte bei null Euro liegen.

Analysten sehen Einstiegsgelegenheit bei Bayer

Rote Zahlen und trübe Aussichten drücken die Aktie am Dienstag gut 2 % nach unten. In den letzten sechs Monaten hat die Bayer-Aktie mehr als 17 % an Wert verloren, verzeichnet seit Jahresbeginn aber insgesamt ein Plus von gut 3,8 %. Die Bestätigung der mauen Geschäftszahlen mit dem nun vorgelegten Quartalsbericht schickt den Kurs weiter nach unten. Jedoch ist der Aktienpreis mit derzeit 51,38 Euro noch etwas vom 12-Monats-Tief von 46,70 Euro entfernt.

Analysten bewerten die Aktie überwiegend als Kauf und haben ihre Bewertung im Laufe des Vormittags bestätigt. Die Preisziele sind ambitioniert gesteckt, das mittlere Preisziel der Bayer-Aktie liegt bei 68,85 Euro, was ein Plus von 31 % gegenüber dem aktuellen Kurs bedeuten würde.

Anleger, die sich auf die Einschätzung von UBS, Barclays, Jeffries und DZ Bank verlassen wollen, könnten mit einem Einstieg in die Bayer-Aktie künftig auf Gewinne setzen. Der neue CEO ist dabei, den Kurs des Unternehmens anzupassen und den Konzern wieder zu Wachstum zu führen. Mit der voreiligen Warnung auf sinkende Umsätze im Juli könnte er einen schlimmeren Abrutsch der Aktie verhindert haben und somit die Gunst der Analysten auf sich gezogen haben. Insgesamt erwartet man von der Bayer-Aktie, dass sie die Kurve kriegt und in den nächsten Monaten aufsteigen wird. Der Kauf der Aktie könnte sich damit lohnen, wenn es so weit kommt.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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