Bitcoin-ETPs haben in der vergangenen Woche Rekordzuflüsse verzeichnet, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC mit weiteren positiven Signalen Richtung Krypto-Regulierung und möglicher ETF-Zulassungen aufwartete. Insgesamt flossen 225 Mio. US-Dollar in Bitcoin-Exchange-Traded-Products, wobei der BTCetc – Bitcoin Exchange Traded Cryptocurrency (BTCE) den Löwenanteil von 165 Mio. US-Dollar einsammelte und sein verwaltetes Vermögen (AUM) auf 1,4 Mrd. US-Dollar ausbaute.
Institutionelle Nachfrage steigt mit Regulierungsfortschritten
Bitcoin war nahezu alleiniger Treiber der gesamten Nettozuflüsse von 226 Mio. US-Dollar in Krypto-ETPs in der Woche und summierte die Zuflüsse der vergangenen acht Wochen auf 638 Mio. US-Dollar, wie Daten von CoinShares zeigen. Parallel stieg der Bitcoin-Preis in den letzten zwei Wochen um rund 35 % und durchbrach erneut die Marke von 50.000 US-Dollar, nachdem die SEC grünes Licht für den ersten US-Aktien-ETF mit Bitcoin-Fokus, den Volt Bitcoin Revolution ETF, gegeben hatte.
Weitere Produkte verzeichneten ebenfalls Zuflüsse, darunter die physisch besicherten Produkte von CoinShares mit 54,7 Mio. US-Dollar sowie 21Shares (10,8 Mio. US-Dollar), Purpose (6,3 Mio. US-Dollar) und CoinSharesXBT (6,2 Mio. US-Dollar). CoinShares-Investmentstratege James Butterfill führt die positive Wende vor allem auf konstruktive Aussagen von SEC-Chef Gary Gensler zurück, der Bitcoin als potenzielles „Wertaufbewahrungsmittel“ bezeichnete – ein Tonwechsel, der die Wahrscheinlichkeit eines US-Bitcoin-ETFs erhöht.
Die jüngsten Fortschritte fügen sich in ein breiteres regulatorisches Bild ein. Neue, generische Listing-Standards der SEC ebnen den Weg für Multi-Krypto-Produkte wie den Grayscale Digital Large Cap Fund (GLDC), der mehrere große Krypto-Assets bündelt. Weltweit erreichten Krypto-ETFs im Oktober 2025 Rekordzuflüsse von 5,95 Mrd. US-Dollar, getrieben vor allem von US-Investoren, wie Reuters-Daten zeigen.
Rotation zwischen Bitcoin, Ethereum und Altcoin-ETFs
Trotz der starken Bitcoin-Nachfrage verzeichnete Ethereum-Exposure in der gleichen Woche Abflüsse von 14 Mio. US-Dollar, was auf eine weitere Verschiebung von Marktanteilen zugunsten von Bitcoin hindeutet. Cardano-ETPs sahen Zuflüsse von 12,5 Mio. US-Dollar, Solana-Produkte rund 3 Mio. US-Dollar, während gleichzeitig die Produktpalette an Altcoin-ETFs in den USA wächst. So hat Bitwise mit seinem Solana-ETF einen Wettbewerbsschub ausgelöst, nachdem der Bitwise Solana Staking ETF (BSOL.P) an den Start gegangen ist.
Parallel dazu festigen Spot-Bitcoin-ETFs wie der iShares Bitcoin Trust (IBIT), der Fidelity Wise Origin Bitcoin ETF (FBTC) und der ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB) ihre Rolle als Kernbausteine institutioneller Krypto-Allokationen. Diese ETFs konkurrieren mit aggressiv niedrigen Gesamtkostenquoten im Bereich von rund 0,20–0,25 % und weisen AUM im zweistelligen Milliardenbereich sowie hohe durchschnittliche Tagesumsätze auf, was sie für größere Tickets und taktische Allokationen attraktiv macht.
Auf struktureller Ebene erweitert die Entscheidung des US-Finanzministeriums und der IRS, Staking in Krypto-ETPs zuzulassen, die Funktionalität dieser Produkte und ermöglicht es Investoren, neben potenziellen Kursgewinnen auch laufende Staking-Erträge innerhalb regulierter Vehikel zu erzielen, wie aktuelle Marktmeldungen hervorheben.
Für ETF-Investoren und Berater unterstreichen die jüngsten Zuflussdaten zwei Trends: Erstens bleibt Bitcoin trotz Konkurrenz der zentrale Liquiditätsanker im Krypto-Segment. Zweitens sorgt die zunehmende regulatorische Klarheit in den USA – von schnelleren ETF-Genehmigungen bis zu Staking-Regeln – für einen strukturell reiferen Markt. Allokationen in digitale Assets liegen laut CoinShares derzeit im Schnitt bei 1,1 % des institutionellen AUM, doch die wachsende Produktpalette von kostengünstigen Spot-Bitcoin-ETFs über Multi-Asset-Fonds wie GLDC bis hin zu spezialisierten Solana-Strategien könnte diese Quote in den kommenden Jahren deutlich anheben. Investoren sollten Produktstruktur, Gebührenniveau, Liquidität und regulatorisches Umfeld sorgfältig vergleichen, bevor sie Engagements auf- oder ausbauen.
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