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Fisker-Aktie explodiert – Das steckt dahinter
Fisker-Aktie explodiert – Das steckt dahinter
Florian Hieke

Florian Hieke Investor shield

Profi Investor

FiskerDie Aktie des EV-Autobauers Fiskers ist fast nichts mehr wert, nach schwacher Performance und einer kürzlichen PR-Blamage.

Doch im nachbörslichen Handel am Donnerstag springt die Aktie plötzlich um fast 50 % nach oben.

Was hat diese überraschende Nachfrage nach der Fisker-Aktie ausgelöst?

Wer ist Fisker?

Wer Fisker noch nicht kennt, hier ein kleiner Überblick. Es handelt sich dabei um einen Autobauer mit Sitz in Kalifornien, der vom dänischen Ehepaar Henrik und Geeta Fisker 2016 ins Leben gerufen wurde. Henrik Fisker ist ein Automobildesigner, der sich für Innovation, Schönheit und saubere Mobilität einsetzt – so auch das Motto des Konzerns.

Tatsächlich kann der CEO des Unternehmens auf ein beeindruckendes Portfolio an Fahrzeugentwürfen zurückblicken. Unter anderem hat er Sportwagen für James Bond entworfen. Mit der Marke Fisker konzentriert er sich nun auf die Entwicklung luxuriöser Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge mit Festkörperbatterietechnologie, die kleinere Batteriepakete mit größerer Reichweite und wesentlich schnellere Ladezeiten als Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien ermöglicht.

Henrik Fisker Aston Martin
Der Aston Martin Thunderbolt, 2015 von Henrik Fisker entworfen

Fisker Modelle

Fisker bewirbt zurzeit die Modelle Ronin, Kayak, Pear und Ocean, wobei für die drei erstgenannten nur Vorbestellungen entgegengenommen werden. Der Fisker Ocean ist jedoch auf dem Markt erhältlich.

Der Fisker Ocean ist ein SUV mit einer Reichweite von bis zu 700 km und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden. Eine Besonderheit an dem Fahrzeug ist das Solardach. Das SolarSky-Dach zieht sich über die gesamte Länge des Fisker Ocean und nutzt Sonnenenergie zur Unterstützung des batteriebetriebenen Motors. So sollen durchschnittlich jährlich bis zu 1.500 Meilen allein durch Sonnenenergie möglich sein, unter idealen Bedingungen sogar mehr als 2.000 Meilen (ca. 3.200 km). Der Preis des Fisker Ocean bewegt sich je nach Konfigurierung zwischen 39.000 USD und 61.499 USD. Damit ist das Startmodell günstiger als beispielsweise ein Tesla Model Y.

Fisker Ocean
Fisker Ocean Modell

Ein Blick auf die Verkaufszahlen zeigt jedoch, dass Fisker noch lange kein ernster Konkurrent zu Tesla ist. Im Dezember veröffentlichte das Unternehmen ein Business-Update und verkündete, dass die ersten Modelle des Fisker Ocean in Großbritannien ausgeliefert wurden.

Insgesamt wurden 2023 nur 10,142 Fahrzeuge produziert und rund 4,700 ausgeliefert. Die Auslieferungen starteten erst im Juni. Im Dezember erfolgten die ersten Auslieferungen nach Kanada, womit das Unternehmen damit in 12 Märkten tätig ist.

Fisker meldet für das vierte Quartal 2023 einen vorläufigen Umsatz von 200,1 Mio. US-Dollar. Fürs Gesamtjahr wurde ein Umsatz von 272,9 Mio. USD erzielt. Die Bruttomarge von Fisker im vierten Quartal 2023 betrug -35 %. Der Gewinn je Aktie von Fisker belief sich im vierten Quartal 2023 auf einen Verlust von 1,23 US-Dollar und für das Gesamtjahr 2023 belief sich der Verlust pro Aktie auf 2,22 US-Dollar. 2023 war für Fisker gleichzeitig das erste Jahr, in dem Umsätze generiert wurden.

In Deutschland gewann Fisker die Auszeichnung des Red Dot Product Design Awards 2023 für das beste Elektrofahrzeug, sowie den German Design Award 2024 für herausragendes Produktdesign für PKW.

YouTube-Review führt zu Blamage

Doch nun dazu, warum Fisker in letzter Zeit negativ von sich Reden gemacht hat.

Der YouTuber Marques Brownlee, der für seine Tech-Reviews bekannt ist und über  18,5 Millionen Subscriber hat, schaute sich den Fisker Ocean genauer und veröffentlichte eine Bewertung darüber. Zusammengefasst bezeichnete der das Fahrzeug als „das schlechteste Auto, das ich je bewertet habe“. Diese schlechte Bewertung erhielte über die letzten drei Wochen mehr als 4,6 Millionen Views und zog den Missmut von Fisker auf sich.

Der YouTuber hatte Fisker zuvor um die Bereitstellung eines Fahrzeugs gebeten, doch der Autobauer hatte dies immer wieder hinausgezögert. Schließlich griff Brownlee auf einen Händler zurück, der ihm einen Fisker Ocean auslieh. Als Fisker davon Wind bekam, bat das Unternehmen Brownlee, mit seinem Test zu warten, bis das Fahrzeug ein großes Software-Update erhalten konnte.

Das lehnte er ab, da das Auto in dieser Form auf dem Markt sei und so das Erlebnis echter Käufer widerspiegelte. In dem Video weist Brownlee auf mehrere softwarebezogene Probleme hin, darunter mehrfach aufleuchtende Warnsignale und dass das Solardach nicht zu überwachen sei. Außerdem hatte er wiederholt Probleme mit dem Schlüssel und beschwerte sich auslässig über das Fahrzeug. Die Geschichte endet aber noch nicht bei der weniger positiven Bewertung des Fahrzeugs, sondern was im Anschluss geschah.

Fisker kontaktierte den Händler und versuchte an Brownlee zu kommen, wie in einem viralen TikTok zu sehen ist. Das Unternehmen sprach über ein Software-Update, das viele Probleme beheben soll, gab aber gleichzeitig zu, dass es nicht wirklich gut ist.

Diese Ereignisse warfen insgesamt kein gutes Licht auf Fisker und führten zu einer herben PR-Blamage. Obwohl der YouTuber in der Bewertung selbst sagte, das Fahrzeug sei insgesamt nicht schlecht und sehe gut aus und sich sogar offen zeigte, zu späterer Zeit das Auto von Fisker erneut zu testen, verlor die Aktie seit Mitte Februar über 50 % an Wert. Am Donnerstag schloss sie mit 0,15 USD.

Spekulationen um Insolvenz

Das ganze YouTube-Disaster führte auch dazu, dass um die mögliche Insolvenz von Fisker spekuliert wurde. Die Fisker-Aktie, die 2019 mit fast 10 USD an der New Yorker Börse notierte und im Februar 2021 auf 28,50 USD hochschoss, hat einen extremen Wertverlust hingelegt – gut 99,4 % seit ihrem Höchststand. Das Wall Street Journal heizte die Spekulationen mit einem Bericht am Mittwoch an und meldete, dass sich Fisker auf eine Insolvenzerklärung vorbereiten würde.

Doch nun kontert Fisker. Am Donnerstagabend veröffentlichte das Unternehmen eine Stellungnahme, die besagt:

„Aus Unternehmensrichtlinien äußert sich Fisker nicht zu Marktgerüchten und -spekulationen. Allerdings arbeitet Fisker häufig mit externen Beratern zusammen, um das Unternehmen bei der Führung seines Geschäfts zu unterstützen und bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zu helfen. Fisker konzentriert sich darauf, zusätzliches Kapital zu beschaffen und eine strategische Partnerschaft mit einem großen Automobilhersteller einzugehen. Das Unternehmen verfolgt außerdem weiterhin die Umstellung auf ein Händlerpartnerschaftsmodell sowohl in Nordamerika als auch in Europa. Das Führungsteam konzentriert sich voll und ganz auf diese Bemühungen.“

Von einer Insolvenz ist also nicht die Rede, vielmehr hat sich das Unternehmen Rat gesucht, sein Geschäft besser auszubauen.

Fisker Aktie kann sich vorbörslich retten

In Anbetracht dieser Erklärung scheint der Markt etwas mehr Vertrauen zu gewinnen. Nach dem Handelsschluss am Donnerstag erholte sich die Aktie merklich auf bis zu 0,24 USD – einem Plus von 53 %.

Die Fisker Aktie scheint es zu schaffen, von den Totgeglaubten aufzuerstehen, doch sie hat einen weiten Weg vor sich. Eine Kontrolle der PR-Strategie ist neben einer Steigerung der Auslieferungen momentan wohl am wichtigsten.

Fisker Aktie

Bereits vor der Veröffentlichung des YouTube-Videos hatte Goldman Sachs im Januar sein Preisziel für die Aktie von 1 USD auf 0,75 USD gesenkt und zum Verkauf der Aktie geraten. Die aktuell verfügbaren Analystenmeinungen spiegeln die Gegenwart nicht wider, denn sie wurden seit einigen Wochen nicht weiter aktualisiert. Als die Aktie unter die 1-USD-Marke rutschte, verblasste auch das Interesse an Fisker. Das derzeitige mittlere Preisziel von 1,8 USD ist somit nicht sehr ernst zu nehmen, würde aber einem Gewinn von über 1.000 % entsprechen. Wer das Risiko nicht scheut, kann auf Fisker setzen und hoffen, dass an den Gerüchten um die Insolvenz wirklich nichts weiter dran ist.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Florian Hieke

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Profi Investor

Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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