Nach vier Monaten mit Zuflüssen haben Gold-ETFs im Februar erstmals wieder Nettoabflüsse verzeichnet. Laut Daten des World Gold Council (WGC) zogen Investoren weltweit rund 1,3 Mrd. US-Dollar aus börsengehandelten Goldprodukten ab, womit das in Gold-ETFs verwaltete Vermögen um 2 % auf 105 Mrd. US-Dollar zurückging. Trotz der Korrektur bleiben die globalen Zuflüsse seit Jahresbeginn mit 39 Tonnen beziehungsweise 1,7 Mrd. US-Dollar weiterhin positiv.
Nordamerika dominiert Abflüsse, Europa bleibt stabil
Die Schwäche konzentrierte sich klar auf nordamerikanische Produkte. Dort verzeichneten Gold-ETFs Abflüsse von 29 Tonnen (1,2 Mrd. US-Dollar), was 2,3 % des regionalen AUM entspricht. Haupttreiber war der marktführende SPDR Gold Shares (GLD), der 40 Tonnen beziehungsweise 1,7 Mrd. US-Dollar oder 4,8 % seines Vermögens verlor.
Gegenläufig entwickelten sich einige kostengünstigere US-Produkte. Der iShares Gold Trust (IAU) verzeichnete Zuflüsse von 7 Tonnen (299 Mio. US-Dollar, +2,4 %), während der SPDR Gold MiniShares (GLDM) um 3 Tonnen (122 Mio. US-Dollar, +24 %) zulegte. Diese Entwicklung unterstreicht den anhaltenden Trend zu niedrigeren Gesamtkostenquoten, auch wenn im Artikel keine spezifischen TER-Angaben genannt werden.
In Europa blieben die Bestände weitgehend stabil: Netto ergab sich lediglich ein marginaler Rückgang von 0,3 Tonnen bei gleichzeitigem Wertzuwachs von 37 Mio. US-Dollar (+0,1 %). Zuflüsse sahen insbesondere der ETFS EUR Daily Hedged Gold und der Invesco Physical Gold mit jeweils rund 2 Tonnen (etwa 90 Mio. US-Dollar), während der ETFS Physical Gold in Großbritannien Abflüsse von 3 Tonnen (106 Mio. US-Dollar, –1,5 %) verzeichnete.
Makro-Risiken, Dollar und die Rolle günstiger Gold-ETFs
Auch in Asien kühlte die Nachfrage ab. Dort gingen die Bestände um 3 Tonnen (147 Mio. US-Dollar, –4,6 %) zurück, angeführt von deutlichen Abflüssen beim chinesischen Huaan Yifu Gold-ETF, der allein 3 Tonnen beziehungsweise 121 Mio. US-Dollar (–10 %) verlor. In anderen Regionen blieben die Veränderungen mit –0,1 Tonnen (2,5 Mio. US-Dollar, –0,2 %) gering.
Der WGC verweist darauf, dass die jüngsten Abflüsse vor dem Hintergrund anhaltender Marktunsicherheiten stehen – darunter Handelskonflikte zwischen den USA und China, Brexit-Risiken, eine Konjunkturabkühlung und hohe Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten. Zugleich sendet die US-Notenbank mit ihrer abwartenden Haltung Signale, die die Geldpolitik anderer Zentralbanken und damit den US-Dollar prägen dürften. Beide Faktoren bleiben laut WGC zentrale Treiber für Gold im laufenden Jahr und können die Attraktivität von Gold-ETFs als Absicherungsbaustein stützen.
Langfristig bleibt das Bild robust: Die weltweiten Gold-ETFs halten aktuell 2.479 Tonnen und damit ein Niveau nahe Anfang 2013, obwohl der Goldpreis damals rund 23 % höher lag. Besonders auffällig ist der Trend zu günstigeren Strukturen: Kosteneffiziente Gold-ETFs haben in den vergangenen sieben Monaten zusätzlich 20 Tonnen (rund 800 Mio. US-Dollar) eingesammelt, was einem Wachstum von 67 % entspricht. Für Anleger und Berater, die Gold als Diversifikations- und Risikomanagement-Instrument nutzen, spricht dies für eine Fortsetzung der Umschichtung von älteren, tendenziell teureren Produkten in günstigere Alternativen.
Ein methodischer Hinweis des World Gold Council-Berichts betrifft die unterschiedlichen Flussangaben in Tonnen und US-Dollar. Beide Werte sind korrekt, können regional aber voneinander abweichen, da Goldpreisschwankungen, USD-Entwicklung und der Zeitpunkt von Zu- und Abflüssen die Dollarwerte beeinflussen. Für Investoren bedeutet dies, dass sie Bestandsveränderungen (Tonnen) und Kapitalbewegungen (US-Dollar) gemeinsam betrachten sollten, um die Rolle von Gold-ETFs im Portfolio präzise einzuordnen.
Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.
Klicke Hier, um die besten Krypto Presales zu sehen, die sich in diesem Jahr verzehnfachen könnten!