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Bayer-Aktie Prognose – Einstiegschance oder Finger weg?
Bayer-Aktie Prognose – Einstiegschance oder Finger weg?
Florian Hieke

Florian Hieke Investor shield

Profi Investor

Die Bayer-Aktie stürzt fast 20 % ab und erreicht ein Jahrestief. Der Konzern macht direkt mit zwei negative Nachrichten Schlagzeilen – eines davon eine Milliardenstrafe in Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel RoundUp. Hat Bayer seinen Tiefpunkt erreicht und bietet Anlegern jetzt eine hervorragende Gelegenheit zum Einstieg oder steht noch schlimmeres bevor?

Milliardenschwere Schadenszahlungen

Bayer hat weiter mit Klagen zu seinem Unkrautvernichtungsmittel RoundUp zu kämpfen, welche laut mehreren Klägern Krebs verursachen soll. Eine Jury aus dem Bundesstaat Missouri verurteilte Bayer nun zu einer Strafe von 1,56 Milliarden US-Dollar, die an vier Kläger gehen soll. Laut der Klage habe das Mittel des Unternehmens schwere Verletzungen, einschließlich Krebs verursacht. Das Urteil erhöht den Druck von Investoren auf den Pharmakonzern, seine Rechtsstrategie zu ändern.

Am Freitag entschied das Gericht, dass Bayers Monsanto-Geschäft für Ansprüche wegen Fahrlässigkeit, Konstruktionsfehlern und unterlassener Warnung der Kläger vor den potenziellen Gefahren der Verwendung von Roundup haftbar sei.

Drei der Kläger erhielten jeweils knapp über 500 Mio. USD Schadensersatz, nachdem bei ihnen ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde, das angeblich durch die Anwendung von Roundup auf dem Familiengrundstück verursacht wurde. Die Ehefrau eines der Kläger erhielt ebenfalls 100.000 USD Schadensersatz für den Schaden, den sie durch die Krankheit ihres Mannes erlitten hatte.

Der Strafschadenersatz könnte allerdings noch im Berufungsverfahren reduziert werden, da er über die Leitlinien des Obersten Gerichtshofs der USA hinausgeht. Bayer dürfte dies versuchen, jedoch macht es den aktuellen Aktiensturz nicht rückgängig.

Das Unternehmen sagt zu seiner Verteidigung, dass jahrzehntelange Studien gezeigt hätten, dass Roundup und sein Wirkstoff Glyphosat für den menschlichen Gebrauch sicher seien.

Vierte Niederlage in Folge

Das jüngste Urteil in Missouri ist für Bayer nunmehr der vierte Gerichtsverlust in Folge. Zuvor wurde in neun Verfahren aufeinander festgestellt, dass das Unternehmen gegenüber den Klägern nicht haftbar sei. Anfang November forderte einer der größten Aktionäre von Bayer, Union Investment, den deutschen Konzern dazu auf, über eine Zusammenarbeit mit Klägern nachzudenken, um weitere Klagen beizulegen.

Bart Rankin, Partner bei Forrest Weldon, der die Kläger vertrat, sagte in einer Erklärung, der Sieg sei der erste von vielen im Namen Tausender Kläger. Im Gegenzug gab Bayer jedoch bekannt, dass es starke Argumente dafür habe, die jüngsten Urteile im Berufungsverfahren aufzuheben.

In den jüngsten Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen hätten die Gerichte den Klägern zu Unrecht gestattet, den Erneuerungsprozess für Glyphosat in der Europäischen Union und die Sicherheitsbewertung der US-Umweltschutzbehörde falsch darzustellen. Die EU-Kommission sagte letzte Woche, sie werde ihre Zulassung von Glyphosat auf der Grundlage von Sicherheitsbewertungen der Europäischen Lebensmittelagentur und der Europäischen Chemikalienagentur erneuern, nachdem die EU-Mitgliedstaaten keine klare Stellungnahme zu der Erneuerung abgegeben hatten.

Über 150.000 Klagen wegen Personenschäden wurden gegen Bayer und das Vernichtungsmittel Roundup erhoben. Das Unternehmen übernahm die Probleme von Monsanto, das Bayer 2018 für 63 Milliarden USD aufkaufte. Die meisten der Klagen konnte Bayer 2020 für 10,9 Mrd. USD beilegen, jedoch sind weiterhin noch rund 50.000 offen.

Studie beendet

Eine weitere Niederlage erlitt Bayer mit seiner Studie für Asundexian. Dieses experimentelle Herz-Kreislauf-Medikament sollte bei Patienten mit Vorhofflimmern zum Einsatz kommen, einer Erkrankung, die einen unregelmäßigen Herzschlag verursacht. Allerdings habe die Studie keinerlei Wirkung des Medikaments gezeigt.

Für Bayer ist dies ein deutlicher Rückschlag. Investoren legen großen Wert auf vielversprechende Medikamente in der Pipeline eines Pharma-Unternehmens, denn sie behalten großes Wachstumspotenzial bereit, wenn sie irgendwann auf den Markt kommen. Schlechte Studienergebnisse beeinflussen den Aktienkurs daher negativ.

Downgrade und geteilte Meinung zur Bayer Aktie

Die schlechten Nachrichten bei Bayer reißen nicht ab. Milliardenschwere Schadensersatzzahlungen, vorzeitig beendete Studien und zudem ein 20 % Verlust der Aktie. Kann man da noch Hoffnungen haben, dass sich die Lage bald verbessert?

Auch Analysten werden vorsichtig. Die Bayer-Aktie hat seit Jahresbeginn 30,9 % an Wert verloren. Derzeit wird die Aktie um 34,21 EUR gehandelt, was der niedrigste Kurs seit 2006 ist. In der Vergangenheit konnte Bayer schon mehrfach beweisen, dass es auch wieder bergauf gehen kann, doch seit Monaten zeichnet sich das keineswegs ab.

Im Laufe des Tages haben bereits mehrere Analysten ihre Bewertungen nach unten korrigiert. Jefferies beispielsweise setzte Bayer auf „Halten“ und ein Preisziel von 37 Euro – knapp über dem aktuellen Kurs. Zuvor hatte Jefferies ein Preisziel von 60 Euro gesetzt.

Auch Barclays stufte die Bayer-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herunter und legte ein Preisziel von 40 Euro fest. Andere Analysten sind allerdings weiter optimistisch und raten zum Kauf der Aktie, darunter UBS, Bernstein und DZ Bank. Das mittlere Preisziel liegt bei stolzen 57 Euro, was einem Gewinn von 67 % entspräche.

Von 21 Analysten empfehlen 7 zum Kauf der Aktie und 15 zum Halten. Anleger sollten also vorsichtig sein, bis sich eine Erholung des Aktienpreises abzeichnet. Es könnte durchaus sein, dass der Tiefpunkt noch nicht erreicht ist.

Bayer selbst gibt sich vorsichtig und warnte Investoren am Dienstag, dass 2024 schwacher ausfallen könnte. In Anbetracht dieser Unsicherheiten sollte mal eher die Finger von der Bayer-Aktie lassen.

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Florian Hieke

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Profi Investor

Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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