Wer die Börse aktiv verfolgt, an dem ist wohl kaum vorübergegangen, welchen massiven Anstieg die Aktie von NVIDIA in diesem Jahr an den Tag gelegt hat. Nachdem das Wertpapier in den letzten Tagen ins Straucheln geraten ist, werden die Fragen lauter, ob NVIDIA überbewertet ist. Doch wie viel Wahrheit ist an der Befürchtung dran? Wir haben uns die Meinungen von Experten zu Rate gezogen.
NVIDIA – Der Profiteur vom KI-Boom in 2023
Kaum ein anderes Thema hat die Börse in 2023 derart dominiert wie die künstliche Intelligenz. Dabei schien KI in den letzten Jahren förmlich von der Bildfläche verschwunden zu sein. Doch mit dem Launch von ChatGPT (OpenAi) änderte sich die Situation grundlegend. Auf einmal war künstliche Intelligenz wieder in aller Munde, auch bei den Investoren an der Börse. Vor allem die Großkonzerne wie Microsoft und Alphabet profitieren von dem neu entstandenen Hype, insbesondere aber NVIDIA.
Der Grund dafür ist recht simpel. Damit künstliche Intelligenz überhaupt zum Leben erweckt werden kann, ist eine enorme Rechenleistung die Grundvoraussetzung. Genau diese Technologie entwickelt NVIDIA und beliefert unter anderem die besagten Großkonzerne Microsoft und Alphabet. Mit einem Marktanteil von aktuell 84 Prozent dominiert NVIDIA den Markt quasi. Der Ausgangssituation ist sich natürlich auch die Konzernführung bewusst und richtete die Unternehmensstrategie klar in Richtung künstliche Intelligenz aus.
Je mehr KI-Anwendungen bei den globalen Firmen zum Einsatz kommt, desto mehr profitiert NVIDIA unmittelbar auf der anderen Seite. Dabei gilt es zu erwähnen, dass KI bei den meisten Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt und die Potenziale zur Anwendung hoch einzuschätzen sind. Die stetig fortschreitende Entwicklung der Technologie und Erschließung von neuen Anwendungsgebieten vergrößert das Potenzial nochmal umso mehr. Kein Wunder, dass die NVIDIA-Aktie in diesem Jahr derart stark nachgefragt war.
NVIDIA – Aktie durchbricht die Marke von 1 Billion US-Dollar Marktkapitalisierung
Blickt man auf die derzeitige Börsenbewertung, dann steht ein Wert von 1,1 Billionen US-Dollar zu Buche, womit der Konzern zu den wertvollsten Unternehmen des Planeten zählt. Vergleicht man den Wert mit dem zum Beginn des Jahres, dann beläuft sich die Kursrendite auf unglaubliche 202 Prozent. Solch einen Anstieg schaffen meist nur kleine Unternehmen, umso spektakulärer ist die Geschichte der NVIDIA-Aktie. Kein Wunder, dass nach solch einem immensen Anstieg die Fragen laut werden, ob ggf. eine Überbewertung vorhanden ist. Aber wie steht es um die relevanten Finanzzahlen?
NVIDIA – Die wichtigsten Zahlen im Überblick
Nach aktuellen Prognosen wird sich der Umsatz des Konzerns im derzeit laufenden Wirtschaftsjahr, welches im kommenden Januar endet, deutlich erhöhen. Im Vergleich zum Vorjahr ist mit einem Anstieg von 27,12 Milliarden US-Dollar auszugehen bzw. von 101 Prozent. Aber damit nicht genug, auch der EBIT und die Umsatzrendite sollen deutlich ansteigen. So soll der EBIT von 9,04 Milliarden US-Dollar auf 30,37 Milliarden US-Dollar zulegen. Auf der anderen Seite bedeutet das eine Verbesserung der Umsatzrendite von 33,5 Prozent auf 56,1 Prozent.
Durch den deutlichen Anstieg des Kurses und ebenso der Ergebniskennzahlen liegt das KGV noch immer auf einem verhältnismäßig hohen Niveau von 117. Ein KUV von 20,8 reiht sich in diese Betrachtung nahtlos ein. Zum Vergleich, Apple besitzt einen KGV von 29,4 sowie einen KUV von 7,27. Aber wie schätzen die Experten die Situation ein?
Top-Analyst warnt vor Platzen der NVIDIA-Blase
Erst kürzlich hat sich der Top-Analyst Rob Arnott zu Wort gemeldet, der selbst als Aktienlegende gilt. Er sieht in der NVIDIA-Aktie eine große Blase, die bald zu platzen droht. Wortwörtlich sagte er unter anderem folgendes: „Lehrbuchgeschichte eines großen Marktwahns“. Doch damit nicht genug, er geht sogar davon aus, dass das Platzen der Blase einen ganzen Marktabsturz auslösen wird. Aber was bringt ihm zu einer derartigen Einschätzung?
Er selbst sieht, dass die Börsenhändler auch weiterhin einen enormen Nachfrageschub erwarten, wovon der Aktientitel profitieren kann. Auf der anderen Seite ist die Aktie gemessen anhand der klassischen Kennzahlen wie dem KGV massiv überbewertet, was faktisch keine Luft nach oben lässt. Während NVIDIA mit 117 bewertet ist, besitzt der gesamte S&P500 im Durchschnitt ein KGV von “nur” 26. Ebenso sieht er einen massiven Zustrom an Gelder, die in die Aktie fließen, aufgrund dessen, dass Anleger NVIDIA als vermeintlich sicheres Investment ansehen. Getrieben wird dies unter anderem durch die hohe Marktkapitalisierung. Abschließend fügte er an, dass er es nicht als plausibel erachtet, dass NVIDIA derart außergewöhnliches erbringt, wie die Bewertung angibt.
Diverse Investmentbanken stehen KI-Aktien kritisch gegenüber, bis auf Goldman Sachs
Nicht nur Rob Arnott steht NVIDIA kritisch gegenüber, ebenso schließen sich diverse Investmentbanken der kritischen Ansicht an, die sogar generell KI-Aktien als überbewertet einschätzen. Die Analysten der Bank of America warnten zuletzt davor, dass KI nicht vor den negativen Einflüssen vor den hohen Zinsen an den Märkten stützen könne. Sprich sie gehen davon aus, dass die KI-Werte wieder an Wert verlieren werden. Die Analysten von Morgan Stanley sehen sind wiederum der Meinung, dass die KI-Blase sich bald ihrem Höhepunkt nähern könnte. Dann drohe auch das Platzen der Blase.
Goldman Sachs vertritt dem entgegen eine vollkommen andere Meinung. Der Chefanalyst Peter Oppenheimer teilte zuletzt mit, dass die KI-Unternehmen derzeit zwar hoch bewertet sind, aber nicht zu hoch. Im Vergleich zu früheren Techblasen sieht der Chefanalyst noch deutlich Luft und blickt der Zukunft generell positiv entgegen. Positiv fügte er an, dass Unternehmen wie NVIDIA bereits profitabel seien und eine Menge an Geld verdienen. Diese Situation schmälert das Risiko ungemein.
Sollte jetzt in NVIDIA investiert werden?
Eine klare Aussage hinsichtlich dieser Frage kann nicht getroffen werden. Auf der einen Seite gibt es Gründe, die durchaus für ein Investment in NVIDIA sprechen. Denn zu was das Wertpapier fähig ist, hat sich seit Jahresbeginn bestens gezeigt. Dem entgegen ist das Risiko allgegenwärtig, dass NVIDIA schnell an Wert verlieren kann. Das zeigt sich bereits in den letzten fünf Tagen, denn in diesen steht das Wertpapier fast acht Prozent im Minus.
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