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MSCI Emerging Markets ETF – Wird Indien China langfristig ablösen?
MSCI Emerging Markets ETF – Wird Indien China langfristig ablösen?
Florian Hieke

Florian Hieke Investor shield

Profi Investor

Schwellenländer wie China und Indien spielen eine immer wichtigere Rolle in den Portfolios vieler Anleger, da die aufstrebenden Märkte enorme Chancen bieten. Indische und chinesische Aktien sind dabei Hauptakteure, die aufgrund ihres Wirtschaftswachstumspotenzials und ihrer Marktgröße oft große Aufmerksamkeit erregen. Allerdings war ihre Gewichtung im MSCI Emerging Markets Index und den darauf basierenden ETFs in der Vergangenheit uneinheitlich und mehr auf China fokussiert. Bei einem Bruttoinlandsprodukt, das fast sechsmal so groß ist wie jenes von Indien, ist das kein Wunder.

Allerdings holen indische Positionen auf und eine bevorstehende Neuausrichtung des MSCI Emerging Markets Index könnte darauf hindeuten, dass Indien bald China ablöst. Wie steht es um die Gewichtung von indischen und chinesischen Aktien und sollten Anleger ihren Fokus tatsächlich bereits von China auf Indien lenken?

MSCI Emerging Markets Index

Der MSCI Emerging Markets Index folgt Unternehmen aus 24 Schwellenländern, wobei die 5 größten Länder Stand Januar 2024 die folgenden waren:

  1. China (24,87 %)
  2. Indien (17,98 %)
  3. Taiwan (16,61 %)
  4. Südkorea (12,24 %)
  5. Brasilien (5,73 %)

Unter den vertretenen Unternehmen zählen 23,09 % zum Finanzwesen, 22,23 % zur Informationstechnologie und 12,11 % zu Nicht-Basiskonsumgütern.

Wie man gut sieht, nehmen chinesische Positionen knapp ein Viertel des gesamten Portfolios des MSCI Emerging Markets Index ein, gefolgt von Indien mit 17,98 %. Die Differenz zwischen beiden wird jedoch immer geringer. Bei der nächsten Neugewichtung des Index soll der Gewichtungsunterschied auf einen historischen Tiefstand sinken.

Ende Februar will der Index seine vierteljährliche Neugewichtung vornehmen und dabei die Gewichtung Indiens auf 18,5 % steigern, während jene von China reduziert wird. Genau genommen entfernt der Index 66 chinesische Unternehmen aus dem Portfolio und fügt 5 indische Aktien hinzu. Dazu zählen beispielsweise die Union Bank of India sowie die Punjab National Bank.

Damit nähern sich China und Indien im MSCI Emerging Markets Index mehr und mehr an und zeugt davon, dass indische Aktien offenbar großes Potenzial bieten.

Indische Aktien gewinnen

Was führt dazu, dass indische Aktien immer mehr Platz im MSCI Emerging Markets Index erobern? Nun, indische Aktien sind im Aufschwung und seit 2020 hat sich der Anteil Indiens fast verdoppelt. Wie im Diagramm zu sehen, hat der MSCI India Index den MSCI Emerging Markets Index und MSCI BIC Index seit 2021 in Bezug auf die erzielte Bruttorendite deutlich übertroffen.

MSCI India vs MSCI EM

Diese Performance indischer Unternehmen spiegelt das Zusammenspiel mehrerer Faktoren wider, darunter die boomende inländische Investorenbasis, stetige Zuflüsse aus dem Ausland und eine robuste Wirtschaft. Letzteres ist es, die voraussichtlich die am schnellsten wachsende der Welt sein wird.

Diese zunehmende Bedeutung macht indische Aktien nicht nur zu einem attraktiven Anlageziel, sondern steigert auch die globale wirtschaftliche Bedeutung des Landes. Mit seiner jungen Bevölkerung, dem wachsenden Unternehmergeist und der zunehmenden Digitalisierung scheint Indiens Aufstieg im MSCI-Index weiter anzuhalten und möglicherweise in den kommenden Jahren sogar Chinas Spitzenposition infrage zu stellen. Während die chinesische Wirtschaft nach der Covid19-Pandemie nur sehr langsam in die Gänge kommt, nimmt die indische volle Fahrt auf.

Auch BlackRock ist davon überzeugt, dass Indien mit seinem Start-up-Ökosystem, großem Talentpool und den global tätigen Softwarefirmen zu einem aufstrebenden Zentrum für künstliche Intelligenz wird. KI boomt seit spätestens Ende 2022 ohnehin und indische Firmen dürften besonders von diesem Trend profitieren.

Bislang sind in den Top 10 größten Positionen des MSCI Emerging Markets Index drei indische Firmen vertreten. Das sind Reliance Industries mit 1,55 %, Infosys mit 0,99 % sowie ICICI Bank mit 0,95 %.

Chinesische Aktien hängen hinterher

China erreichte im vergangenen Jahr ein Bruttoinlandsprodukt von 17,70 Billionen US-Dollar, was weniger als 2022 (17,88 Billionen USD) und 2021 (17,75 Billionen USD) war. Das Land war infolge der Covid19-Pandemie stark vom Weltmarkt abgegrenzt und öffnete sich erst Anfang 2023 wieder vollständig. Doch die Erholung des Marktes erfolgt langsamer als von vielen erwartet. Hinzu kommen politische Unsicherheiten, die ausländische Investoren abschrecken können.

Jüngste regulatorische Eingriffe in Sektoren wie Technologie, Bildung und Gesundheitswesen haben bei Anlegern für Unsicherheit gesorgt und Bedenken hinsichtlich der künftigen Rentabilität und weiteren staatlichen Eingriffen geweckt.

Die häufigen Änderungen bei Vorschriften und Richtlinien erschweren die Planung und Investition von Unternehmen und der Mangel an klarer Kommunikation und Transparenz hinsichtlich künftiger Regulierungen verschärft die Unsicherheit und Risikoaversion zusätzlich.

Zudem hat China mit einer Schuldenkrise im Immobiliensektor zu kämpfen. Überschuldete Entwickler und eine Verlangsamung des Immobilienmarktes haben zu Ausfällen und Projektverzögerungen geführt und sich auf die Anlegerstimmung und das Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Staatliche Interventionen zielen zwar darauf ab, den Sektor zu stabilisieren, sie führen jedoch auch zu Unsicherheit und wirken sich möglicherweise auf die Rentabilitätsmargen aus. Der Immobilienabschwung wirkt sich auf Branchen wie Baugewerbe, Stahl und langlebige Konsumgüter aus und verstärkt die allgemeinen wirtschaftlichen Bedenken.

Die chinesischen Aktienmärkte haben sich seit Anfang letzten Jahres deutlich schlechter entwickelt als ihre globalen Konkurrenten. Sogar Unternehmen wie BYD, das 2023 Tesla als weltgrößten Verkäufer von Elektrofahrzeugen überholt hat, haben sich trotz relativ attraktiver Bewertungen unterdurchschnittlich entwickelt.

All das gibt Anlass zur Sorge über systemische Risiken in der chinesischen Wirtschaft.

Überholt Indien bald China?

Gemessen an der Bevölkerungszahl sind China und Indien mit rund 1,4 Milliarden Menschen inzwischen gleichauf. Die Märkte unterscheiden sich aber dennoch weiterhin deutlich. Zwar bewegt sich der chinesische Markt nicht so schnell wie erwartet und erhofft, ist dem indischen aber noch immer weit voraus.

Aufgrund der verschiedenen Herausforderungen, mit denen China konfrontiert ist, sowie dem nachlassenden Interesse der Anleger, sinkt die Gewichtung chinesischer Aktien im MSCI Emerging Markets Index auf ein Rekordtief. Die Underperformance chinesischer Aktien hat die Gesamtperformance des Index beeinträchtigt, insbesondere im Vergleich zur Outperformance des MSCI Emerging Markets ex China Index.

Ein erhöhter Fokus auf Indien kann sich für Anleger künftig in vielerlei Hinsicht bezahlt machen. Einerseits durch den Einstieg in MSCI Emerging Markets ETFs wie beispielsweise die drei größten ihrer Art:

  • Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF
  • iShares MSCI Emerging Markets ETF
  • Amundi Index MSCI Emerging Markets UCITS ETF

Andererseits natürlich in ETFs, die sich in erster Linie mit Indien befassen. Dazu zählen:

  • iShares MSCI India ETF
  • Franklin FTSE India ETF

China sollte man aber keineswegs abschreiben, dazu gibt der Markt viel zu viel her.

Eine stabile und nachhaltige Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist dort allerdings entscheidend für eine allgemeine wirtschaftliche Erholung und die Anlegerstimmung.

Eine Verlagerung des Fokus auf Innovation, Technologie und Produktivität könnte die chinesische Wirtschaft wiederbeleben und langfristige Investitionen anziehen.

Wichtig bleibt, dass die Situation dynamisch ist und sich schnell ändern kann. China hat enormes Potenzial und die Regierung ist fähig, Reformen umzusetzen. Auch wenn sich China und Indien im MSCI Emerging Markets Index mehr und mehr annähern, dürfte China langfristig noch immer die Spitzenposition einnehmen.

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Florian Hieke

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Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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