In den vergangenen 12 Monaten sind zahlreiche neue Anleger an dem Markt geströmt. Viele davon sind ausgesporchen jung und besonders risikofreudig. Sie spekulieren wild drauf los und setzen vermehrt auf Social Media. Die Sorglosigkeit dieser neuen Generation von Anlegern treibt mittlerweile jedoch einer wachsenden Zahl an Börsen-Veteranen Sorgenfalten auf die Stirn. Die jungen Wilden laufen nämlich Gefahr, die Fehler ihrer Vorgänger zu wiederholen.
Eine neu Art der Spekulation
Die Börse war niemals arm an Spekulationen. Es hat schon immer Anlagetrends und Börsenhypes gegeben. Was sich jedoch seit einigen Monaten an den Märkten abspielt, ist laut Meinung vieler erfahrener Anleger jedoch durchaus eine neue Dimension der Spekulation.
Unzählige meist junge und unerfahrene Anleger hatten sich im Januar über diverse Foren und Social-Media-Kanäle zusammengeschlossen, um die Kurse diverser Aktien in die Höhe zu treiben, welche einige von ihnen als unterbewertet betrachtet hatten.
Auch wenn der Nachrichten-Fokus mittlerweile weitergewandert ist, so dürfte diese durch die sozialen Medien gespeiste Form der Spekulation so schnell nicht mehr verschwinden. Angetrieben wird sie zum einen vom ohnehin stark ausgeprägten Hang vieler junger Anleger zu sozialen Medien. Jedoch könnte es noch einen anderen Grund geben, weshalb viele Neuanleger derzeit besonders wild spekulieren.
Die neue Anlegergeneration kennt nur den Bullenmarkt
Der überwiegende Teil dieser jungen Anleger hat laut einer Untersuchung des Brokers Charles Schwab erst nach dem Ende des Börsen-Crashs im vergangenen März 2020 das Börsenfeld betreten. In der Folgezeit war es an den weltweiten Börsen zu einem beispiellosen Comeback des Marktes gekommen.
Besonders die Aktien des Technologie-Sektors legten dabei eine halsbrecherische Rallye hin. Gleichzeitig nahmen zahlreiche Trends wie erneuerbare Energien, Blockchain und Kryptowährungen oder Cannabis stark an Fahrt auf.
Obwohl es zwischenzeitlich durchaus auch den ein oder anderen Kursrückgang gegeben hat, so befindet sich der Markt als Ganzes doch nach wie vor in einer starken Aufwärtsbewegung. Genau dies könnte für viele junge Anleger langfristig gesehen jedoch zum Problem werden.
Die junge Anlegergeneration kennt bis jetzt nämlich ausschließlich den Bullenmarkt. Zwar ist den meisten bewusst, dass die Kurse vor noch nicht allzu langer Zeit in den Keller gerauscht waren. Dies in den Nachrichten wahrgenommen zu haben, ist jedoch das eine. Es am eigenen Leib (und im eigenen Depot) zu spüren, ist jedoch etwas ganz anderes.
Im Gegensatz zu den jungen Wilden sind Anleger, welche bereits vor dem Crash am Markt aktiv waren, spürbar weniger optimistisch eingestellt, was die weitere Entwicklung des Marktes angeht. Demnach planen aktuell rund doppelt so viele jüngere Anleger laut Charles Schwab, in Zukunft noch mehr in Wertpapiere zu investieren, als dies bei älteren Anlegern der Fall ist.
Der Zyklus könnte sich wiederholen
Es handelt sich hierbei im Übrigen keineswegs um ein neues Phänomen. Im bereits Ende der 60er erschienenen Buch “The Money Game” hatte Autor Adam Smith erläutert, welchen Einfluss die persönliche Erfahrung auf die eigene Wahrnehmung von Chancen und Risiken an der Börse hat.
Demnach tendieren erfahrene Anleger, nachdem sie viel Geld im letzten Crash verloren haben, eher dazu, in einem sich in seiner Endphase befindlichen Bullenmarkt vorsichtig zu agieren. Sie haben bereits selbst miterlebt, wie schnell sich der Markt gegen einen wenden kann, und sind deshalb eher in der Lage, Warnsignale zu erkennen.
Im Gegensatz dazu geht die nächste Generation an unerfahrenen Anlegern während ihres ersten Bullenmarktes stets in die Vollen. Auch dann, wenn der Markt bereits dabei ist, zu überhitzen, investieren sie munter weiter, da sie Gefahrensignale nicht erkennen oder einfach ignorieren. Beim anschließenden Crash sind sie es dann, welche einen großen Teil ihres Geldes verlieren. Die Veteranen haben zu diesem Zeitpunkt hingegen schon einen großen Teil ihres Kapitals in Sicherheit gebracht.
Auch, wenn es aufgrund der anziehenden Konjunktur unwahrscheinlich ist, dass der Markt in absehbarer Zeit wieder abstürzen wird, so könnten sich der Übermut und die Spekulationsfreude der neuen Anlegergeneration in ein paar Jahren, wenn der Bullenmarkt sein Ende findet, bitter rechen.
Anfängerglück neigt an der Börse meistens dazu, in Pech umzuschlagen. Wird es den Börsenneulingen dereinst gelingen, die Fehler ihrer Vorgänger zu vermeiden, oder werden auch sie die Geschichte wiederholen?
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