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Biotech-ETFs: Wohin geht die Reise?
Biotech-ETFs: Wohin geht die Reise?

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Vor einigen Jahren standen Biotech-ETFs noch hoch im Kurs. Marktexperten waren sich einig; wer in den nächsten Jahren satte Gewinne erzielen möchte, der muss einen Biotech-ETF im Portfolio haben. In den vergangenen Jahren war es nicht ungewöhnlich, dass einige Biotech-ETFs mehr als 75 % Wertzuwachs innerhalb eines Jahres verzeichneten.
Seit Anfang der 2000er Jahre konnte man mehrfach beobachten, wie sich in diesem Sektor Blasen bildeten. Der Aufwind dieses Technologiesektors scheint nun aber vorbei zu sein. Seit einigen Jahren geht es stetig bergab. Wir schauen uns in diesem Artikel an, wie es in Zukunft mit den Biotech-ETFs weitergehen könnte.

Die letzten Jahre der Biotech-Branche

Stellvertretend für die Branche, schauen wir uns zunächst die Wertentwicklung des größten Biotech-ETF, den iShares Nasdaq Biotechnology ETF (IBB), an. Nach einem drastischen Kurssturz von fast 40 % innerhalb weniger Monate Ende des Jahres 2015, blieb die erwartete Erholung bisher aus. Auch fünf Jahre später bleibt der ETF hinter seinem Allzeithoch zurück und hat sich, trotz der guten Voraussetzung für hohe Gewinne, die meiste Zeit nur seitwärts bewegt.

Momentane Trends

Zum ersten mal seit langer Zeit ging es Ende des Jahres 2019 mal wieder richtig aufwärts für die gebeutelte Branche. Beinahe 25 % Wertzuwachs in nur einem Jahr ließ auch die Analysten hellhörig werden. Die Experten waren sich einig: Im Jahr 2020 kommt das große Comeback der Biotech-ETFs.

Große Schwankungen sind normal

Dass Biotech-ETFs sehr stark auf das Marktumfeld reagieren, wurde auch Anfang 2020 wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Ausbruch des Coronavirus, das große Teile des Kapitalmarkts in eine Schockstarre versetzt hat, hat der Biotech-Branche einen wahren Schub nach vorne gegeben. Vor allem Unternehmen die Impfstoffe entwickeln, wie beispielsweise die Konzerne Novavax und Moderna, haben von dem Virus profitiert.

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Innerhalb weniger Stunden nach den ersten Nachrichten über den Ausbruch des Coronavirus haben Impfunternehmen Kursanstiege von teilweise über zehn Prozent verzeichnet. Die meisten Anleger konnten von diesen Anstiegen jedoch nicht profitieren.

Novavax ist eine sogenannte Micro-Cap-Aktie und in fast keinem Biotech-ETF vertreten. Eine Ausnahme davon stellt der iShares Evolved U.S. Innovative Healthcare ETF dar. Wie dem Namen bereits zu entnehmen ist, handelt es sich hierbei nicht wirklich um einen Biotech-ETF. Einige der 233 vertretenen Unternehmen sind zwar dieser Branche zuzuordnen, hauptsächlich investiert der Fonds aber in den Bereich Health Care, zu dem Impfunternehmen eben auch zuzuordnen sind.

Das Unternehmen Moderna ist einfacher über ETFs zu erstehen. Es ist, wenn auch nur mit kleinen Anteilen von 1-1,5 %, in vielen Biotech-ETFs vertreten. Die wirklich erfolgreichen Fonds, in denen Moderna vertreten ist, sind jedoch auch keine Biotech-ETFs. Viele kleinere Fonds, die sich auf die Bereiche Genetik und Impftechnologie spezialisieren, halten höhere Anteile von Moderna und haben in den letzten Tagen teilweise beeindruckende Kursentwicklungen verzeichnet.

Besonders kleinere ETFs mit Fokus auf Genetik stechen hervor

Ein ETF, der sich besonders auffällig entwickelt hat, ist der Loncar Cancer Immunotherapy ETF. Er hält Moderna mit 4,5 % in seinem Portfolio und ist auf das Gebiet der Krebsbehandlung spezialisiert. Enthalten sind vor allem Unternehmen, die Krebsmedikamente erforschen und entwickeln oder Firmen, die klinische Studien für die Medikamente durchführen. Da große und kleine Unternehmen gleichgewichtet sind, unterliegt der Fonds zwar etwas größeren Schwankungen, bietet dafür aber auch sehr gute Renditechancen.
Mit 4,2 % Portfolioanteil ist Moderna im IShares Genomics Immunology and Healthcare ETF vertreten. Der ETF wurde erst im letzten Jahr aufgelegt und ist mit einem Kapital 26,5 Millionen Dollar noch relativ klein. Der Fonds investiert in Immuntechnologie, Genomik und Bioenginieering und versucht dabei die Unternehmen zu finden, die von neuen Entwicklungen in der Forschung am meisten profitieren würden.

Wenn wir über das Coronavirus reden, müssen wir natürlich auch auf die ETFs im Epizentrum China schauen. Momentan ist die chinesische Wirtschaft in Schockstarre, aber in der Zukunft könnte der Loncar China BioPharma ETF starke Wertzuwächse verzeichnen. Der ETF investiert in Unternehmen aus dem Bereich Biotech und Pharmazie und deren Dienstleister. Der Fokus auf innovative Unternehmen verspricht besonders gute Renditechancen in der nächsten Zeit. Mit 12 Millionen Dollar ist dieser ETF noch winzig, das könnte sich aber schon sehr bald ändern.

Das Unternehmen der Stunde

An der Spitze all dieser vielversprechenden Biotech-ETFs steht der ARK Genomic Revolution ETF, der sich in den letzten Wochen zum Geheimfavorit der Branche entwickelt hat. Bei diesem Fonds handelt es sich nicht um einen aktiv gemanagten Fonds, auch wenn ARK sehr viele aktive Entscheidungen bei der Anlagestrategie trifft. Da in viele kleine Unternehmen investiert wird, muss das Fondsmanagement bei hohen Schwankungen regelmäßig Umschichtungen vornehmen. Da etwa 75 % der Unternehmen im Bereich Biotech anzusiedeln sind, kann man in diesem Fall auch von einem echten Biotech-Fonds sprechen. Der ARK Genomic Revolution ETF ist momentan auf seinem Allzeithoch. Knapp 85 % Wertentwicklung in den letzten fünf Jahren sprechen für die bisherige Investmentstrategie von ARK. Investoren sollten jedoch vorsichtig sein. Wie jede andere Geldanlage auch, unterliegt dieser ETF Schwankungen und könnte momentan, befeuert durch den aktuellen Boom der Biotech Branche, überbewertet sein.

Wie es in den nächsten Wochen weitergeht

Der weitere Verlauf der Biotech-ETFs kann natürlich nicht vorhergesehen werden. Schon seit einiger Zeit kommt immer wieder die Frage auf, warum die Aktien der Branche sich nicht besser entwickelt haben. Die Biotechnologie steht jeden Tag einen Schritt vor einer bahnbrechenden Entdeckung, die den Wert der Unternehmen, die Patente auf diese haben, durch die Decke schießen lassen würde. Vielleicht spiegelt die schlechte Performance der letzten Jahre die fehlenden Durchbrüche wider, was aber den enormen Anstieg seit Mitte des letzten Jahres nicht wirklich erklären würde.

Falls der Grund tatsächlich die mangelnden Innovationen waren, könnte 2020 ein spannendes Jahr werden. Es wird erwartet, dass das erste wirksame Medikament gegen Alzheimer auf den Markt kommt. Natürlich ist auch dieser Umstand zumindest partiell schon im aktuellen Preis enthalten, es könnte den Aufschwung der Biotech-ETFs trotzdem noch weiter befeuern. Ein weiterer Grund könnten die mangelnden Gewinne der Unternehmen sein. Auch wenn Biotech-Unternehmen innovativ sind und es regelmäßig große Erfolgsgeschichten gibt, scheitert es häufig an den erzielten Umsätzen. Für Anleger kommt hier, nach den großen Hoffnungen, welche durch die Forschungsergebnisse vermittelt wurden, häufig eine enttäuschende Markteinführung.

Die Zahlen belegen, dass viele Unternehmen aus dieser Branche negative Kurs-Gewinn Verhältnisse haben. Sie setzen also auf das Wachstumspotenzial und die großen Durchbrüche, verlieren aber in Zeiten des Stillstands immer wieder Geld. Auch bei den meisten Unternehmen in den hier vorgestellten ETFs ist das der Fall. Die vielen negativen Schlagzeilen über synthetische Drogen, die natürlich auch auf Biotech-Firmen zurückfallen, könnten ebenfalls ein Grund für die negative Bewertung sein.

Am Ende ist es vermutlich so, dass eine Kombination all dieser Faktoren ausschlaggebend für die wechselhaften Kursverläufe sind. Langfristige Investoren sollten sich davon nicht abschrecken lassen und Biotechaktien zumindest teilweise in ihr Portfolio einstreuen.


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