Am Anfang des Jahres noch die Gewinner und in den letzten Monaten die großen Verlierer, genau das trifft derzeit auf Clean Energy und Blockchain ETFs zu. Aber was sind die Gründe dafür und sollten die ETFs lieber abgestoßen werden, insofern du investiert bist? Wir haben die Situation für Dich umfassend analysiert.

Rückblick auf die letzten Monate?

In den letzten Monaten, sprich dem letzten Quartal, gehörten die Clean Energy und Blockchain ETFs zu den größten Verlierern an den internationalen Börsen. Ein Beispiel dafür ist der HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure UCITS ETF (ISIN: IE000HMSHYJ6), der um 29,9 Prozent gefallen ist. Damit steht er aber nicht alleine da. Der der Global X CleanTech UCITS ETF (ISIN: IE00BMH5YL08) und der Global X Hydrogen UCITS ETF (ISIN: IE0002RPS3K2) haben ebenfalls um 23,9 bzw. 22,3 Prozent verloren. Das gleiche lässt sich auf die Blockchain ETFs beziehen. Repräsentativ dafür ist unter anderem der VanEck Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF (ISIN: IE00BMDKNW35) mit einem Minus von über 29 Prozent innerhalb der vergangenen drei Monate. Doch was waren die Gründe dafür?

Die Gründe für die massiven Verluste der einst erfolgreichen ETFs

Die große Frage, die sich an dieser Stelle stellt, ist die nach den Gründen für die massiven Verluste. Vereinfacht ausgedrückt ist die noch immer hohe Inflation in Verbindung mit der restriktiven Zinspolitik hauptsächlich für das Blutbad verantwortlich. Sobald die Zinsen steigen, reagieren Anleger zunehmend sensibler. Besonders Risikoanlagen leiden an dieser Stelle stark, denn die Anleger ziehen sich in konservativere Anlagen zurück. Ein Beispiel dafür sind Bonds, sprich festverzinsliche Wertpapiere, wie es beispielsweise die Staatsanleihen sind. Aber sind Clean Energy und Blockchain ETFs Risikoanlagen?

Vergleicht man die beiden Arten von ETFs mit den MSCI World oder anderen breit gestreuten ETFs bzw. festverzinslichen Wertpapieren, dann gelten diese definitiv als risikoreiche Anlage. Einerseits ist die geringe Streuung verantwortlich, denn investiert wird nur in eine Branche und zumeist in nur wenige Unternehmen. Darüber hinaus handelt es sich bei den Unternehmen meist um Newcomer, die noch nicht etabliert und profitabel sind. Dadurch besitzen sie einen hohen Bedarf an Fremdkapital und sind von den hohen Zinsen umso mehr betroffen. Hinzu kommen stetig neue und starke Regulierungen, die massive Auswirkungen haben. Das beste Beispiel sind die Regulierungen im Bereich des Kryptomarktes.

Aber die hohen Zinsen und Regulierungen sind noch nicht alles. Blickt man besonders auf den Energiemarkt, dann ist festzustellen, dass die Preise für Clean Energy sukzessive sinken. Was für die Wirtschaft auf der einen Seite gut ist, wird genau für die Unternehmen der Branche zunehmend zum Problem. Das zeigt sich in den sinkenden Margen, die eine unmittelbare Auswirkung auf die Bewertung der Aktien haben.

Ist das Ende der Clean Energy- und Blockchain ETFs besiegelt?

Von einem Ende der Erfolgsstory der ETFs kann nicht gesprochen werden. Wichtig ist bei derartig risikobehafteten Anlagen der langfristige Blick. Derzeit mehren sich die Signale, dass die Phase der Zinsstraffung ein baldiges Ende finden könnte. Danach ist anzunehmen, dass das hohe Zinsniveau mehrere Monate aufrecht erhalten wird. Aber bereits im Verlauf des kommenden Jahres könnte es sogar zu Zinserleichterungen kommen. Tritt dieses Szenario ein, dann wird dies eine positive Wirkung auf die risikoreichen Aktien und damit auch die entsprechenden ETFs haben. Neben den äußerlichen Rahmenbedingungen steckt ebenfalls ein enormes Potenzial in den Unternehmen und den Branchen, die nachgebildet werden.

Betrachtet man die Kryptobranche, dann rückt vor allem das Halving des Bitcoins in den Fokus, welches im kommenden Jahr ansteht. Bei den vergangenen Halvings des Bitcoins hat sich ein stets hoher Kursanstieg gezeigt, der in einem neuen Allzeithoch mündete. Der Optimismus ist groß, dass es auch diesmal zu einem neuen Allzeithoch kommen könnte, womit auch diverse andere Kryptowährungen, Unternehmen der Branche und damit auch Blockchain-ETFs profitieren könnten. Die Auflage bzw. Genehmigung des Bitcoin-Spot-ETFs durch Blackrock könnte ebenfalls nochmal für Rückenwind sorgen.

Ähnlich sieht es bei der Clean Energy aus. Das Potenzial ist in diesem Bereich noch sehr hoch, denn viele Unternehmen und Staaten stehen noch am Anfang ihrer Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Für die Unternehmen der Branche ergeben sich dadurch langfristig hohe Wachstumschancen, die sich in dem Moment auch in den Bewertungen widerspiegeln werden.

Clean Energy und Blockchain ETFs im Fokus

Sucht man nach zwei der besten ETFs im Bereich der Clean Energy und der Blockchain, dann kommt man an den beiden nachfolgenden definitiv nicht vorbei.

Blockchain Innovators UCITS ETF (ISIN: IE00BMDKNW35)

Enthalten sind derzeit die Aktien von 20 Unternehmen, die ihren Umsatz zu mindestens 50 Prozent aus dem Sektor der digitalen Vermögenswerte generieren. Dahinter verbergen sich unter anderem Unternehmen, die im Mining von Kryptowährungen tätig sind, Unternehmen, die Handelsplattformen betreiben sowie Unternehmen, die entsprechende Technik zur Verfügung stellen. Trotz der Rückschläge in den vergangenen Monaten steht der ETF noch immer mit rund 94 Prozent seit Jahresbeginn im Plus.

Für das Halten des seit dem 30.04.2021 bestehenden Blockchain-ETFs fällt für Dich ein jährlicher Gesamtkostenzuschlag von 0,65 Prozent an. Dafür werden alle enthaltenen Titel physisch nachgebildet. Das derzeitige Fondsvolumen liegt darüber hinaus bei 41,2 Millionen Euro, damit gehört der Fonds zu den vergleichsweise kleineren am Markt.

HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure UCITS ETF (ISIN: IE000HMSHYJ6)

Mit einem Investment profitierst Du unmittelbar von der Transformation zur Elektromobilität. Dahinter verbergen sich derzeit 12 Unternehmen, die unter anderem im Bereich der Herstellung von Batterieladegeräten und Ladestationen für Elektrofahrzeuge tätig sind.

Innerhalb des laufenden Jahres steht der ETF mit 41,87 Prozent tief im Minus, was sich auch im Volumen des Fonds bemerkbar macht. Das Volumen liegt momentan bei 1,44 Millionen Euro. Darüber hinaus musst Du mit jährlichen Gesamtkosten in Höhe von 0,65 Prozent für den physisch nachbildenden ETF rechnen (siehe auch nachhaltige ETFs).