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Der Bitcoin und die irre 100.000 Dollar-Prognose
Der Bitcoin und die irre 100.000 Dollar-Prognose

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Immer wieder machen (vermeintliche) Experten auf sich aufmerksam, in dem zukünftige Kurse in exorbitanter Höhe prognostiziert werden. Im Mittelpunkt steht der Bitcoin, der sich nach einem kurzzeitigen Einbruch im Zuge des Corona-Crashs erholt hat. Momentan befindet sich der Bitcoin in einer Range zwischen 8000 und 9000 Euro. Kürzlich wurde eine neue Analyse veröffentlicht, die hohe Kursanstiege für die Zukunft des Bitcoins prognostizierte. Schon häufiger gab es Prognosen, die von Bitcoin-Kursen im Bereich von 100.000 US-Dollar ausgehen – was hat es mit der diesmaligen Vorhersage auf sich?
Die S2F-Modell-Vorhersagen

Seit geraumer Zeit kursieren sogenannte S2F-Modelle, die eine angebotsfokussierte Vorhersage des Bitcoin-Kurses vornehmen. Auf Twitter findet sich das bekannte Bitcoin-Modell des Users „PlanB“ wieder. Dieser begründet einen Kursanstieg beim Bitcoin mit der Korrelation zum Knappheitsgrad der Kryptowährung. Die Zahl der Bitcoins ist begrenzt. Infolgedessen könnte der Preis für einen Bitcoin in den nächsten zwei Jahren auf 55.000 bis 100.000 US-Dollar steigen.

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Kritik an den S2F-Modellen

Nicht bei jedem Analysten für Kryptowährungen erfreut sich das S2F-Modell großer Beliebtheit. Teilweise wird das Stock-to-Flow-Modell als wenig konsistent bezeichnet, da der Fokus ausschließlich auf dem Angebot des Bitcoins liegt. Zudem scheint der rasante Preisanstieg ungesund, sodass in den letzten Jahren der Ruf nach einem abweichenden Vorgehen bei der Analyse lauter wurde.

Nachfrageorientierte Einschätzung zum Bitcoin-Kurs

Am 11.06.2020 erschien auf Twitter eine Analyse des Krypto-Expertens „Croesus“. Dieser entwickelte ein neues Modell, das sich konträr zur S2F-Analyse ausschließlich auf die Nachfrage nach dem Bitcoin konzentriert. Unter Zugrundelegung der herkömmlichen Adoptionsverteilung erfolgt eine Zuordnung zum entsprechenden Zyklus. Der Analyst „Croesus“ stellt auf Twitter eine Berechnung zur Bitcoin-Marktdurchdringung vor.

Momentan sind 10 Millionen Menschen in Bitcoin investiert. Da weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen ein Vermögen von mehr als 10.000 US-Dollar besitzen, beträgt die momentane Nachfrage 0,5 % der potenziellen Investoren.

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Bei einer Einordnung in den typischen Lebenszyklus neuer Technologien befindet sich der Bitcoin am Anfang der Marktdurchdringung. Der exponentielle Verlauf der Adoptionskurve innovativer Technologien führt zu einem schnelleren Anstieg. Infolge der zunehmenden Nachfrage nach BTC und der daraus resultierenden steigenden Anzahl an Bitcoin-Nutzern scheint eine positive Entwicklung wahrscheinlich. Die Verknappung auf der Nachfrageseite führt zu einem höheren Bitcoin-Preis.

Der Krypto-Analyst konstatiert selbst, dass die Überlegungen keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit erheben können. Vielmehr sollte die nachfrageorientierte Analyse verdeutlichen, dass die Übertragung der Adoptionskurve einen Preisanstieg beim Bitcoin wahrscheinlich mache. Im Vergleich zum Twitter-Nutzer „PlanB“ prognostiziert „Croesus“ keinen konkreten Kurs für die Bitcoin-Zukunft – beide User prognostizieren eine positive Entwicklung des Bitcoin-Preises.

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Eignet sich Bitcoin für ein herkömmliches Portfolio?

Eine positive Entwicklung der Kryptowährung Bitcoin scheint möglich. Als Beimischung im eigenen Depot kann der Bitcoin interessant sein. Anleger sollten verinnerlichen, dass es sich um ein spekulatives Investment handelt. Nach der 100.000 Dollar Vorhersage im Juni schlossen sich die Forscher des Crypto Research Reports dem bullishen Szenario an. Der Bitcoin-Preis könnte bis zum Jahr 2030 auf 397.000 US-Dollar steigen – ein optimistisches Szenario mit Kursanstiegen von über 4000 %. Das momentane Einpendeln des Bitcoin-Kurses in der Seitwärts-Range von 8000 bis 9000 Euro gilt als Indikator für starke Kursentwicklungen in der nahen Zukunft. Allerdings ist auch das Gegenteil möglich: auch ein rapider Kursverfall der Kryptowährung ist nicht ausgeschlossen.

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