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Die schlechtesten ETFs 2023 – und was wir daraus für 2024 lernen können
Die schlechtesten ETFs 2023 – und was wir daraus für 2024 lernen können
Daniel Robrecht

Daniel Robrecht Investor shield

Profi Investor

In der Finanzwelt bleiben Exchange-Traded Funds eine attraktive Möglichkeit für Investoren, ihr Portfolio zu diversifizieren und an den Entwicklungen breiter Marktsegmente teilzuhaben. Doch nicht alle ETFs erweisen sich als Gewinner. Das Jahr 2023 hat gezeigt, dass auch in dieser Anlageklasse Risiken und Fallstricke für übermotivierte Anleger lauern. Wer in einen hier aufgeführten hochspezialisierten Themen-ETF investierte, hat mitunter fast die Hälfte seines Vermögens binnen Jahresfrist verloren.

Zugleich gibt es in der Rückschau auf die am schlechtesten performenden ETFs des Jahres 2023 wichtige Lektionen für das laufende Jahr.

Wir haben also den Blick auf die schlechtesten ETFs in 2023 geworfen und hier fünf passive Fonds identifiziert, die im vergangenen Jahr so gar nicht überzeugen konnten – Finger weg oder Einstiegschance? 

HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure ETF

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Der HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure UCITS ETF ermöglicht es Anlegern, gezielt in den Markt der Elektromobilitätsinfrastruktur zu investieren. Denn dieser ETF fokussiert sich auf Unternehmen, die weltweit in der Produktion und Bereitstellung von Ladestationen und Batterieladegeräten für Elektrofahrzeuge engagiert sind.

Im Jahr 2023 erlebte der ETF einen deutlichen Rückgang von 43,44 % und war damit eines der schwächsten Produkte. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,65 % und einer physischen Indexnachbildung bietet der ETF eine vollständige Replikation des zugrundeliegenden Index. Die Erträge des Fonds werden reinvestiert, wobei die Gesamtgröße von 1,30 Millionen Euro sehr überschaubar ist. Der ETF wurde auch erst am 25. April 2022 aufgelegt.

Zu den Top-Positionen zählen Alfen NV aus den Niederlanden, ChargePoint Holdings Inc. und Kempower Corp. aus Finnland. Auch 2024 startete der ETF bis dato mit einem Verlust von rund 6 %. Seit der Auflage haben Anleger fast drei Viertel ihres Investments verloren – Finger weg!

iShares Global Clean Energy ETF

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Der iShares Global Clean Energy ETF umfasst die 30 weltweit größten Unternehmen im Sektor der sauberen Energie. Dieser ETF umfasst Firmen, die sich auf die Entwicklung und Implementierung von Technologien für erneuerbare Energien spezialisieren. Im Jahr 2023 verzeichnete der ETF einen Rückgang von 22,62 %. Clean Energy war zuletzt wenig nachgefragt und litt unter der konjunkturell schwachen Entwicklung sowie steigenden Rohstoffkosten.

Der ETF, der ausschüttend agiert, hat mittlerweile eine Größe von 3,44 Milliarden Euro und wurde schon am 9. Juli 2007 aufgelegt, womit er sich als der größte ETF im Bereich der New Energy etabliert hat. Zu den führenden Unternehmen im Portfolio zählen First Solar Inc. und Enphase Energy Inc. aus den USA sowie Vestas Wind Systems A/S aus Dänemark, die allesamt eine führende Rolle in der globalen sauberen Energiebranche einnehmen.

Mittelfristig bleibt New Energy ein Megatrend, der Klimawandel eine drängende Herausforderung. Hohe Investitionen dürften in diesem Bereich anstehen. Dennoch sollten Anleger die operative Entwicklung der Unternehmen genau im Auge behalten, um eine Trendwende zu antizipieren.

HSBC MSCI Turkey ETF

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Der HSBC MSCI Turkey ETF bietet Anlegern die Gelegenheit, in die größten börsennotierten Unternehmen der Türkei zu investieren. Der Index, auf dem dieser ETF basiert, spiegelt die Performance der bedeutendsten türkischen Aktiengesellschaften wider. Der ETF zeichnet sich durch eine äußerst volatile Wertentwicklung aus: Während er 2022 eine beeindruckende Steigerung von 95,43 % erzielte, verzeichnete er 2023 einen Rückgang von 19,61 %. In den Jahren 2021 und 2020 waren ebenfalls deutliche Rückgänge zu beobachten.

Zu den führenden Unternehmen im Fonds gehören Turkiye Petrol Rafinerileri A.S. aus dem Energiesektor, BIM Birlesik Magazalar A.S. aus dem Bereich Basiskonsumgüter und Turk Hava Yollari A.O., die alle maßgeblich die türkische Wirtschaft prägen und die größten Positionen im ETF darstellen.

Seit der Auflage im Jahr 2010 hat der ETF rund 36 % seines Werts verloren und ist somit ein wenig erfolgreiches Investment. Die hohe Inflation, die schwache Konjunktur und allerhand Probleme prägen die türkische Volkswirtschaft. Auch weiterhin dürften türkische Aktien eher keinen Platz in einem soliden Portfolio verdienen.

iShares MSCI China A ETF

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Der iShares MSCI China A ETF konzentriert sich auf chinesische A-Aktien und bietet Investoren Zugang zu einigen der größten Unternehmen Chinas. Dieser ETF erlebte erneut ein schwieriges Jahr, mit einem Rückgang von 16,39 % im Jahr 2023, nachdem er bereits 2022 um 13,11 % gefallen war. Mit einer relativ niedrigen Gesamtkostenquote von 0,30 % und einer vollständigen, physischen Indexabbildung stellt der ETF eine effiziente Möglichkeit dar, in den chinesischen Markt zu investieren. Doch China-Risiken sind natürlich auch bei einem diversifizierten ETF omnipräsent.

Zu den Top-Positionen des Fonds gehören Kweichow Moutai Co. Ltd. im Bereich Basiskonsumgüter, Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. und China Yangtze Power Co. Ltd. Insgesamt befindet sich über 500 Positionen im ETF, die Top 10 hat eine Gewichtung von rund 17 %. Insgesamt bekommen Anleger somit eine diversifizierte Option für das Reich der Mitte.

Global X Telemedicine & Digital Health ETF

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Der Global X Telemedicine & Digital Health UCITS ETF umfasst aktuell 38 Unternehmen, die zur Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen. Dies betrifft die Telemedizin sowie Unternehmen, die sich mit der Verarbeitung und Analyse medizinischer Daten befassen. Der ETF hat jedoch eine schwache Performance hinter sich, mit drei aufeinanderfolgenden Verlustjahren und einem weiteren Rückgang zu Beginn des Jahres 2024. So fiel der ETF im laufenden Jahr um 4,45 %, nachdem er bereits 2023 um 16,06 %, 2022 um 24,93 % und 2021 um 7,70 % gesunken war – eine desaströse Performance.

Dennoch ist das Thema Telemedizin und Digitalisierung des Gesundheitswesens grundsätzlich zukunftsträchtig. Zu den größten Positionen gehören DexCom Inc., iRhythm Technologies Inc. und Masimo Corp., alle aus dem Gesundheitssektor in den USA. Insgesamt hat die Top 10 eine Gewichtung von fast 50 %. Die bekanntesten Unternehmen dürften hier Teladoc Health und Illumina sein.

Schlechteste ETFs 2023: Das lernen wir für 2024  

Die Performance der schlechtesten ETFs im Jahr 2023 kann von Anlegern durchaus intelligent genutzt werden. Denn was lernen wir für 2024?

Eine wesentliche Lektion ist weiterhin der Fakt, dass hochspezialisierte Themen-ETFs, wie beispielsweise im Bereich Digital Health oder spezifische regionale Märkte wie der Türkei-ETF, am besten nur als Ergänzung in einem breit gefächerten Portfolio eingesetzt werden sollten – wenn überhaupt. Denn Themen-ETFs bieten häufig keinen Mehrwert, lediglich für die Vermögensverwalter, die weitere Gebühren generieren können.

Zugleich sollte auch die Bewertung dieser ETFs berücksichtigt werden. Denn einige Themen-ETFs waren in der Vergangenheit schlichtweg zu heiß gelaufen, sodass die Bewertungsmultiple jenseits von Gut und Böse waren. Die Abkühlung folgte – wer am Hoch investierte, sitzt heute auf kräftigen Verlusten.

Zudem zeigt sich, dass langanhaltende Abwärtstrends, wie sie bei einigen dieser ETFs zu beobachten sind, nicht unbedingt günstige Einstiegsgelegenheiten darstellen. Im Gegenteil würden Charttechniker wohl zwingend dagegen plädieren, den Einstieg in einem intakten Abwärtstrend zu wagen.

Ausblick: Die besten ETFs für 2024?

Für 2024 zeichnen sich bestimmte ETFs als potenziell attraktive Anlageoptionen ab. Doch sind die schlechtesten ETFs aus 2023 potenzielle Turnaround-Kandidaten für 2024?

Während spezialisierte ETFs wie Clean Energy und China-Aktien möglicherweise eine Erholung erleben könnten, allerdings mit erhöhten Risiken, bleiben die Verlierer des Vorjahres oft hochspekulativ und angeschlagen.

Solide Basis-Investments sind weiterhin breit gestreute ETFs wie der MSCI World, All World Index oder der S&P 500, die ein stabiles Fundament für ein Depot bieten. Für Anleger, die eine aggressivere Strategie bevorzugen, könnte auch ein Nasdaq ETF interessant sein. Themen-ETFs können natürlich als Ergänzung dienen, wobei Bereiche wie Biotechnologie oder Gesundheitswesen möglicherweise Aufholpotential nach einem schwachen Jahr 2023 haben.

Auch Small-Cap-ETFs stehen im Fokus vieler Anleger, da sie 2024 möglicherweise besser abschneiden könnten, nachdem in 2023 hauptsächlich große Technologieunternehmen die Märkte dominierten. Doch Themen-ETFs sind auch im laufenden Jahr keine Basis-Investments, sondern vielmehr eine Beimischung, beispielsweise im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Daniel Robrecht

Daniel Robrecht

Profi Investor

Daniel Robrecht

Profi Investor

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Durch gezielte Weiterbildungen hat er sich umfangreiches Wissen rund um die Kapitalmärkte, Aktien, Kryptowährungen und Decentralized Finance angeeignet. Primär konzentriert sich Daniel auf allgemeine Markttrends, spannende Aktien, Wirtschaftsnachrichten und den digitalen Währungsmarkt. Auch im Privatleben gibt es für ihn keinen Tag ohne die Finanzmärkte. Als Autor schreibt Daniel u.a. für Business2Community oder cryptonews.com.
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