Möchtest Du in ETFs anlegen, dann stehen derzeit mehr als 9.500 verschiedene zur Wahl. So groß wie die Auswahl ist, so groß ist auch die Vielfalt. Es gibt unter anderem ETFs, die sich auf verschiedene Länder fokussieren, Indizes nachbilden oder sich auf verschiedene Branchen bzw. Themen spezialisiert haben, die sogenannten Themen-ETFs. Die Themen-ETFs gewinnen zunehmend an Beliebtheit, denn nie war es einfacher, in spezifische Bereiche breit gestreut und kostengünstig zu investieren. Doch welche Themen-ETFs sind derzeit die beliebtesten? Die Antworten dazu findest Du in diesem Beitrag!

1. Blockchain-ETFs

Zu den derzeit beliebtesten themenbasierten ETFs gehören jene, die sich auf die Blockchain-Branche fokussieren. Wenig verwunderlich, denn der Kryptomarkt hat nach einer langen Korrekturphase seit Jahresbeginn eine starke Gegenbewegung gezeigt. Die Beliebtheit zeigt sich insbesondere in den hohen Kapitalzuflüssen und den damit förmlich explodierenden Kurs der Blockchain-ETFs. Besonders sticht dabei der Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF von VanEck heraus, mit einem Wertanstieg von über 108 Prozent seit Jahresbeginn. Doch welche Strategie verbirgt sich dahinter?

VanEck Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF (ISIN: IE00BMDKNW35)

Mit dem Blockchain-ETF von VanEck erhältst Du zu Zugang zu 20 Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihre Erträge aus der Blockchain-Branche erwirtschaften und vollständig repliziert werden. Dazu zählen unter anderem Gesellschaften, die Kryptobörsen betreiben, im Mining tätig sind oder Hardware und Dienstleistungen in der Blockchain-Branche anbieten. Darüber hinaus sind auch Unternehmen enthalten, die einen Großteil ihres Vermögens in Kryptowährungen investiert haben. Betrachtet man die Allokation auf Länderebene, dann stammt der Großteil der Unternehmensanteile aus den USA, derzeit 80,70 Prozent. Nach den USA ist Kanada mit 13,52 Prozent maßgeblich vertreten sowie auch Deutschland mit 9,00 Prozent der Gesamtanteile.

Auf Unternehmen heruntergebrochen, ist die Marathon Digital Holdings Inc. mit 10,25 Prozent maßgeblich für die Wertentwicklung des ETFs verantwortlich. Hinter Marathon Digital verbirgt sich ein Mining-Unternehmen mit großen Rechenzentren in den USA, die sich zum Großteil auf den Bitcoin fokussieren. Weitere 8,91 Prozent sind der Riot Platforms Inc. zuzuschreiben, ebenfalls ein Unternehmen aus dem Sektor Mining. An dritter Stelle folgt die MicroStrategy Inc. mit 6,56 Prozent, ein Anbieter von Business-Intelligence (BI), der einen Großteil des Vermögens in Bitcoin hält. Aus deutscher Sicht ist die Northern Data AG mit 5,47 Prozent gewichtet, ein globales B2B-Technologieunternehmen, das einen deutlichen Fokus auf das Mining legt.

Die Auflage liegt rund zwei Jahre zurück, seitdem das Volumen auf knapp über 31 Millionen Euro angewachsen ist. Damit zählt der ETF definitiv zu den kleinsten an den Märkten. Aus Kostensicht sind mit 0,65 Prozent jährlich zu kalkulieren, ein üblicher Kostensatz für Blockchain-ETFs. Eine Ausschüttung von Erträgen findet als solches nicht statt.

2. Goldminen-ETFs

Gold ist einer der wertvollsten Rohstoffe auf der Erde und ist selbst nicht inflationär, denn die verfügbare Gesamtmenge ist begrenzt. Diese Tatsache sorgt dafür, dass die Nachfrage kontinuierlich hoch ist und als sicherer Hafen in der Finanzwelt dient. Derzeit ist der Goldkurs nur noch wenige Euro vom Allzeithoch entfernt, davon profitieren auch ETFs, die sich auf den Abbau von Gold fokussieren. Zu den beliebtesten des Segments gehört derzeit der UBS Solactive Global Pure Gold Miners UCITS ETF.

UBS Solactive Global Pure Gold Miners UCITS ETF (ISIN: IE00B7KMNP07)

Mit einem Investment in den Goldminen-ETF von UBS erhältst Du einen direkten Zugang zu 24 Gold-Miner-Unternehmen, die mindestens 90 Prozent ihres Umsatzes aus dem Goldabbau erwirtschaften. Alle Werte werden in diesem Zusammenhang vollständig repliziert. Durch diesen Ansatz konnte der ETF einen Zugewinn von rund 23 Prozent seit Jahresbeginn erzielen.

Übergreifend verteilen sich die Anteile vorrangig auf Kanada mit 42,36 Prozent, Australien mit 26,70 Prozent und Südafrika mit 16,19 Prozent. Deutsche Unternehmen sind im ETF nicht enthalten. Blickt man wiederum auf die Verteilung nach Unternehmen, dann ist die chinesische Gesellschaft Zhaojin Mining Industry Co Ltd mit 6,03 Prozent federführend enthalten. Darüber hinaus gehen 5,58 Prozent an Gold Fields Limited sowie weitere 5,35 Prozent an die AngloGold Ashanti Limited.

Mit einem Gesamtkostenzuschlag von 0,43 Prozent gehört der Fonds zwar nicht zu den günstigsten am Markt, bietet dadurch allerdings eine gezielte Auswahl an Goldminen-Wertpapieren. Alle Anleger werden zudem mit einer jährlichen Dividendenausschüttung belohnt, die 2022 bei 0,18 Euro (1,10 Prozent) lag. Die Auflage des Fonds fand bereits 2012 statt, seitdem ist das Volumen auf 98 Millionen Euro angewachsen, womit er ebenfalls zu den kleinsten am Markt gehört.

3. Luxus & Lifestyle-ETFs

Aufgrund der hohen Inflation haben Güter aus dem Bereich Luxus und Lifestyle eine immens hohe Nachfrage, die sogar zunehmend ansteigt. Typisch für Unternehmen aus dem Bereich ist es, dass diese äußerst profitabel wirtschaften, aufgrund hoher Margen bei den Produkten. Damit sind Unternehmen der Branche auch sehr lukrativ für Investoren. Möchtest Du auch von dem Luxus- und Lifestyle-Boom profitieren, dann bietet sich der S&P Global Luxury UCITS ETF von Amundi bestens an.

Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF (ISIN: LU1681048630)

Mit einem Investment in den ETF investierst Du in Unternehmen weltweit, die im Bereich der Produktion und dem Vertrieb von Luxusgütern bzw. Dienstleistung tätig sind. Derzeit werden mit dem Ansatz 80 Unternehmen synthetisch nachgebildet, die seit Jahresbeginn für eine Performance von rund 15,5 Prozent gesorgt haben.

Blickt man auf die Allokation auf Länderebene, dann finden sich die Vereinigten Staaten mit 33,93 Prozent wieder an erster Stelle. Mit 27,96 Prozent sind französische Werte ebenfalls maßgeblich für die Wertentwicklung des ETFs verantwortlich. Auch Unternehmen aus Deutschland sind zu 10,10 Prozent vertreten.

Zu den wohl bekanntesten Konzernen des Luxus-Segments zählt LVMH Louis Vuitton Moet Hennessy aus Frankreich. Unter einem Dach vereint finden sich diverse Marken, die für Luxus stehen, wie zum Beispiel Louis Vuitton und Moet. Die Anteile des Konzerns fließen in den Fonds zu 9,60 Prozent ein. Neben LVMH sind weitere 9,48 Prozent auf die Compagnie Financière Richemont AG zurückzuführen, ein Luxuskonzern, der sich auf Uhren, Schmuck und exklusive Accessoires spezialisiert hat. An dritter Stelle rangiert der Luxus-Modehersteller Hermès International mit weiteren 8,48 Prozent.

Doch welches Unternehmen stammt aus Deutschland? Den Autohersteller Mercedes-Benz haben an der Stelle wohl die wenigsten erwartet. Mit der angepassten Unternehmensstrategie und dem Fokus auf das Luxussegment ist der deutsche Automobilkonzern perfekt im ETF aufgehoben und findet sich mit 5,59 Prozent wieder. Damit Du den Fonds im Portfolio halten kannst, werden jährliche Gesamtkosten von 0,25 Prozent fällig. Damit gehört er aus Kostensicht zu den günstigeren am Markt. Darüber hinaus wird, wie bei einer synthetischen Index­abbildung üblich, keine Dividende ausgeschüttet. Die Erstauflage fand zudem Anfang 2018 statt, seitdem das Investmentvolumen auf 500 Millionen Euro angestiegen ist.