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EU strebt stärkere Regulierung von ETF UCITS an
EU strebt stärkere Regulierung von ETF UCITS an

Mario Pervan Investor shield

Profi Investor

Erst kürzlich ist bekannt geworden, dass die EU eine stärkere Regulierung der sogenannten UCITS-ETFs vollziehen wird. Blickt man auf die Märkte, dann findet sich gleich eine ganze Reihe an ETFs, die davon betroffen sind. Ein Anleger in der EU kommt um sie fast nicht herum. Aber was hat die EU konkret vor? Bevor wir in diesem Beitrag näher auf die geplanten Regulierungen eingehen, zunächst ein Blick darauf, was UCITS eigentlich ist.

UCITS – Was ist das eigentlich?

Hinter dem Begriff UCITS verbirgt sich die Bezeichnung “Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities”. Wenn man dies wiederum ins Deutsche übersetzt, bedeutet das so viel wie “Organismus für gemeinsame Anlage” in Wertpapieren, auch gerne als “OGAW-Richtlinie” bezeichnet. Dahinter verbirgt sich eine europäische Richtlinie, die für Investmentfonds gilt und in regelmäßigen Abständen überarbeitet wird.

Erstmals ist die Richtlinie im Jahre 1985 erschienen, mit dem Zweck, Wertpapiere zum Schutz der Verbraucher zu regulieren. Damit dies gelingt, verfolgt die Richtlinie das Ziel, Investmentfonds transparenter und diversifizierter zu gestalten. In den Jahren seit 1985 hat sich die UCITS-Richtlinie zu einem wahren Erfolg entwickelt, mit internationaler Strahlkraft. ETFs, die UCITS-konform sind, gelten im Ausland als besonders qualitativ hochwertig.

Konkret sieht die Richtlinie vor, dass die Fondsanbieter eine Mindestdiversifikation, eine stabile Liquidität, die Minimierung des Emittentenrisikos und eine Beschränkung der Nutzung von derivativen Finanzprodukten sicherstellen. Darüber hinaus wird es notwendig, dass regelmäßiger nach außen berichtet werden muss, inklusive einer transparenten Unterlagenstruktur.

Neben der höheren Sicherheit für Verbraucher entstehen auch bedeutsame Vorteile für die Fondsaufleger. Hält ein Fonds die Richtlinie ein sowie ist in einem Land der EU zugelassen, kann der Fonds automatisch in allen weiteren EU-Ländern vertrieben werden. Diese Einfachheit spart einen hohen Kostenbeitrag ein. Ergänzend ist aber zu erwähnen, dass ein Fonds nicht zwingend UCITS-konform sein muss, um in der EU eine Zulassung zu erhalten. Mehr als 75 Prozent der zugelassenen Fonds erfüllen jedoch die Anforderungen, wodurch sie die Bezeichnung UCITS tragen dürfen.

Stärkere Regulierung – was von der EU geplant ist

Im vergangenen Monat hat der EU-Gesetzgeber bekannt gegeben, die zum Teil in die Jahre gekommenen Richtlinien zu überarbeiten bzw. nachzuschärfen. Im Fokus der Überarbeitung steht unter anderem die Haftung der jeweiligen Verwahrstellen von Vermögenswerten sowie die Vergütung der Vermögensverwalter. Darüber hinaus steht die Harmonisierung der AIFMD- und OGAW-Richtlinien im Zentrum. Insbesondere die Harmonisierung zwischen beiden Richtlinien war ein schon länger zu erwartender Schritt. In der Praxis sind die Vermögensverwalter nicht selten beiden Regulierungen unterlegen.

Mit der Einführung der sogenannten “OGAW 6” wird im Detail eine Berichterstattung über Delegationsvereinbarungen verankert, sowie einer Due-Diligence-Prüfung von Drittstaaten. Die Berichterstattung soll seitens des Portfoliomanagements an Dritte stattfinden. Zudem sollen acht Liquiditätsmanagementinstrumente (LMTs) integriert werden, um Liquiditätsinkongruenzen zwischen ETFs und dessen Basiswerten entscheidend entgegenzuwirken. Dabei handelt es sich konkret um vorübergehende Fondssperren, generelle Sperren, Kündigungsfristen, Rücknahmegebühren, Swing Pricing, Verwässerungsschutzabgaben, Rücknahme in Form von Sachleistungen sowie Side Pockets.

Aber das ist noch nicht alles, was die EU mit der neuen Überarbeitung geplant hat. Die Vermögensverwalter sollen künftig regelmäßig an die jeweilige nationale Behörde über die Einzelheiten der Instrumente und Märkte berichten, mit denen bzw. auf denen sie handeln. Diese Berichtspflicht ist heute bereits ein fester Bestandteil der AIFMD-Richtlinie.

Bis die Anpassungen tatsächlich in die Tat umgesetzt sind, wird es allerdings noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Nach aktuellen Schätzungen wird es im Jahre 2025 soweit sein. Doch welche Anlageklassen gelten eigentlich als UCITS-konform? Die Frage kann tatsächlich nicht pauschal beantwortet werden, da sich die Regelungen von Land zu Land unterscheiden. Das beste Beispiel dafür sind Krypto-Assets. Sind Fonds beispielsweise in Deutschland und Spanien ansässig, dann ist ein Investment in Kryptowährungen unter Umständen möglich. Dem entgegenstehen Fonds aus Irland und Luxemburg, denen ein solches Investment vollkommen verwehrt bleibt. Das liegt unmittelbar an den Regulierungsbehörden der einzelnen EU-Länder.

Welche UCITS-ETFs bieten sich für ein Investment an?

Wie bereits eingangs erwähnt, sind rund 75 Prozent der ETFs aus Europa den UCITS-Regelungen unterlegen. Doch zwei ETFs stechen aus der Masse hervor.

1. iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)

Mit einem Volumen von derzeit rund 51 Milliarden Euro steht der Core MSCI World UCITS ETF von iShares mit an der Spitze der ETFs. Aber was ist der Anlagefokus des ETFs? Nachgebildet werden auf physischer Art alle Werte, die im MSCI World Index enthalten sind, derzeit sind dies genau 1.513 Unternehmen. Die 1.513 Unternehmen verteilen sich dabei vorrangig mit 68,60 Prozent auf die USA. In dem Moment, sobald die US-Wirtschaft floriert, ist durch den hohen Gewichtungsanteil der Grundstein für eine positive Performance des ETFs gelegt. Neben den USA verteilen sich weitere 6,06 Prozent auf Japan und 4,06 Prozent auf Großbritannien.

Betrachtet man zudem die Allokation auf Ebene der Branche, dann stammen zu 22,09 Prozent mit Abstand die meisten Wertpapiere aus der Tech-Branche. Auf den nachfolgenden Rängen folgt die Finanzbranche mit 14,34 Prozent und das Gesundheitswesen mit 12,89 Prozent. Auf Unternehmensebene wiederum aufgeteilt, ist die Wertentwicklung des Fonds maßgeblich von den drei Konzernen Apple (4,89 Prozent), Microsoft (3,97 Prozent) und Amazon (2,23 Prozent) abhängig.

Durch die Allokation konnte seit der Auflage im Jahre 2009 eine durchschnittliche Rendite von 11,56 Prozent jährlich erzielt werden. Eine Ausschüttung der erhaltenen Dividenden findet allerdings nicht statt, dafür werden diese kontinuierlich für Reinvestitionen genutzt. Die jährlichen Gesamtkosten von nur 0,20 Prozent unterstreichen die Beliebtheit nochmal.

2. iShares Core S&P 500 UCITS ETF (ISIN: IE00B5BMR087)

Mit einem Investment in den ETF erhältst Du einen direkten Zugang zu den Aktien der 500 größten Unternehmen aus den USA. Die Werte werden dabei vollständig durch den ETF repliziert. Zu den aktuell drei am stärksten Unternehmen zählen, wie auch nicht anders zu erwarten, Apple (7,03 Prozent), Microsoft (6,39 Prozent) und Amazon (3,31 Prozent).

Der Fokus liegt damit eindeutig auf dem Technologiesektor (27,49 Prozent), zu dem die beiden Unternehmen Microsoft und Apple zählen. Darüber hinaus sind ebenfalls die Sektoren Gesundheit (13,66 Prozent) und Finanzen (12,29 Prozent) stark gewichtet. Rückblickend hat genau diese Allokation zu einer jährlichen Durchschnittsrendite von 13,81 Prozent im Jahr geführt, seit der Erstauflage im Jahre 2010.

Auch im Hinblick auf die Kosten kann der ETF punkten, denn er gehört zu den günstigsten am Markt. Die jährliche Gesamtkostenquote liegt bei nur 0,07 Prozent. Gleichzeitig gehört der Fonds mit einer Größe von umgerechnet 55 Milliarden Euro ebenfalls zu den größten verfügbaren am Markt. Eine Ausschüttung der erwirtschafteten Erträge findet allerdings nicht statt, es erfolgt somit eine unmittelbare Reinvestition.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Mario Pervan

Profi Investor

Mario Pervan

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An der Börse zu investieren ist viel zu kompliziert und benötigt ein Kapital von mehreren Millionen Euro? Viele haben genau diese Vorstellung, daher habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, mein Wissen über Aktien, Kryptowährungen, ETFs und vielen weiteren Investmentmöglichkeiten mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen. Anbei einige Fakten zu mir: - 24 Jahre alt - 6 Jahre Börsenerfahrung - Vorliebe zu Dividenden-Aktien - meist ein langfristiger Anlagehorizont - stetig auf der Suche nach Chancen, um Ineffizienzen des Marktes auszunutzen
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