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Leoni Aktie explodiert – Warum Anleger trotzdem fernbleiben sollten
Leoni Aktie explodiert – Warum Anleger trotzdem fernbleiben sollten
Florian Hieke

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Der Automobilzulieferer aus Nürnberg, Leoni AG, kann sich zurzeit über einen steigenden Aktienkurs freuen. Doch der Schein trügt, denn dem leichten Auftrieb ging in der vergangenen Woche ein sehr schwerer Kurssturz voraus. Aktuell wird die Aktie für lediglich 0.68 Euro gehandelt – ein historischer Tiefpunkt und allem Anschein nach das Ende des Unternehmens. Darum sollte man sich jetzt nicht vom Niedrigstpreis täuschen lassen und die Aktie links liegen lassen.

Über Leoni AG

Die Leoni AG (ETR: LEO) hat eine Geschichte, die weit ins 16. Jahrhundert zurückreicht, als die ersten Leonischen Waren (Produkte aus Drahtgeflechten) in der Nähe von Nürnberg produziert wurden. Über die Jahre gab es verschiedene Unternehmensbezeichnungen, aus denen schließlich 1917 die Leonische Werke Roth-Nürnberg AGhervorging. Die Umbenennung in Leoni AG erfolgte 1999.

Die Firma konzentriert sich weiterhin hauptsächlich auf Automobilteile, Draht sowie auf Kabel und Bordnetz-Systeme. Ebenfalls 1999 übernahm der Konzern eine Autombobiltechnik-Sparte von Siemens, welche 2021 an ein Unternehmen mit Sitz in Taiwan verkauft wurde.

Stand 2021 zählte Leoni weltweit über 100.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.

Das vergangene Jahr startete allerdings nicht sehr rosig für Leoni, denn im Januar 2022 kam es zu Hausdurchsuchungen in Bezug auf Ermittlungen in einem Kabelkartell durch das Bundeskartellamt. Im Laufe des Jahres versuchte das Unternehmen eine Sparte zu veräußern und hatte einen Käufer in Aussicht, der aber letztendlich absprang. Durch den Verkauf sollte ein Refinanzierungskonzept in Höhe von 400 Mio. Euro finanziert werden.

Seit mehreren Jahren steckt die Leoni AG in finanziellen Schwierigkeiten. Ein Ende 2019 beauftragtes Sanierungsgutachten bescheinigte eine positive Prognose für die Zukunft und verhinderte damit den Konkurs, den ein im März 2020 auslaufender Schuldschein von 170 Mio. Euro mit sich geführt hätte. Die Firma erhielt einen Konsortialkredit zur Tilgung. Das half aber nicht lange, denn die Covid-19-Pandemie setzte Leoni AG zusätzlich zu, weswegen ein Notkredit von über 330 Mio. Euro benötigt wurde.

Verlauf der Leoni-Aktie

Als das Unternehmen 1996 an die Börse ging, wurde die Aktie für umgerechnet 6,94 Euro gehandelt. Auf diesem Niveau hielt sie sich lange, bis es ab Anfang 2003 langsam aber stetig nach oben ging. Einen ersten Hochpunkt von über 43 Euro erzielte die Aktie im Oktober 2007, bevor es wieder deutlich bergab ging.

Ab 2010 konnte man wieder einen steigenden Aktienpreis verzeichnen und die folgenden Jahre brachte positive Nachrichten für Leoni AG mit sich. Das Unternehmen florierte, bis sich ab Mitte 2018 die finanziellen Probleme bemerkbar machten.

Mit 64,52 Euro erreichte die Leoni Aktie im Januar 2018 ihren absoluten Hochpunkt. Von da bis zum aktuellen Stand von deutlich unter 1 Euro verlor die Aktie 98,9 % an Wert – so gut wie alles.

In der vergangenen Woche brach die Aktie schließlich komplett zusammen, nachdem Meldungen zum geplanten Sanierungskonzept die Runde machten. Laut dem Sanierungsplan gehen Aktionäre leer aus – deshalb rutschte der Aktienpreis von 2,83 Euro auf lediglich 0,31 Euro ab.

Leoni AG Aktie seit Jahresbeginn

Fokus auf Sanierungsplan

Um den Konzern ausreichend mit Liquidität auszustatten, hat die Geschäftsführung von Leoni am vergangenen Mittwoch ein Sanierungskonzept zur Finanzierungsabsicherung vorgestellt. Darüber soll die weitere Zukunft bis 2026 und darüber hinaus gesichert werden.

Das Grundkapitel des Unternehmens soll auf 0 Euro heruntergesetzt werden. Der österreichische Unternehmer und Großaktionär Stefan Pierer wird Eigentümer von Leoni. Hierfür stellt Pierer 150 Mio. Euro zur Verfügung und übernimmt einen Teil der Verbindlichkeiten.

Die anderen Aktionäre werden im Zuge des Kapitalverzehrs mit leeren Händen dastehen. Währenddessen können die Banken und Schuldscheinanleger hoffen, nach der Sanierung einen Teil ihres Geldes zurückzubekommen.

In einer Presseerklärung hieß es dazu:

“Eine von Dipl.-Ing. Stefan Pierer mittelbar gehaltene Gesellschaft würde nach einer vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals der Leoni AG auf 0 Euro im Wege einer Barkapitalerhöhung mit nachfolgendem Sachagio einen Betrag von 150 Mio. Euro gegen Ausgabe neuer Aktien der Leoni AG einbringen.”

Dieser Plan ist laut Leoni die einzige Möglichkeit, das Unternehmen zu retten. Am Montag einigte man sich auf das Sanierungskonzept und zeigt sich optimistisch. Dieser Optimismus dürfte den leichten Anstieg der Aktie erklären, wobei die Aktie damit praktisch Geschichte ist. Leoni AG soll von der Börse genommen werden.  

Übrigens braucht es zur Durchsetzung des Kapitalschnitts, der zulasten der Aktionäre erfolgt, nicht deren Zustimmung. Das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz verlangt für einen solchen Schritt lediglich die Zustimmung der Bürgen, was in dem Fall Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und der Bund sind.

Laut Sanierungsplan bleibt die Hälfte der aktuellen Schulden, die sich auf 1,5 Mrd. Euro belaufen, bei Leoni. Der andere Teil gehört schließlich zur neuen Gesellschaft, die von Stefan Pierer kontrolliert wird. Als neuer Geschäftsführer der Leoni AG wurde der Österreicher Klaus Rinnerberger genannt.

Für Anleger heißt das Ganze also, trotz eines aktuell leicht nach oben gehenden Aktienpreises von Leoni sollte man die Aktien nicht in der Hoffnung kaufen, dass sich das Unternehmen fangen wird. Die Aktien sind wertlos und das Unternehmen verschwindet in Kürze von der Börse. Daher sollte man kein Geld investieren und sich lieber nach Alternativen umsehen, wie beispielsweise die besten ETFs im April 2023.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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