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Smart Beta ETFs – Sind sie wirklich cleverer?
Smart Beta ETFs – Sind sie wirklich cleverer?

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Anlegern wird immer öfter geraten in Smart Beta ETFs zu investieren. Doch was genau sind Smart Beta ETFs und worin liegt der Unterschied zu klassischen Indexfonds? Wir wollen diesen Fragen nachgehen und klären, wie clever diese Anlagestrategien wirklich sind.

Die klassischen ETFs (Exchange Traded Funds) sind besonders bei Privatanlegern sehr beliebt. ETFs bilden einen Marktindex, wie beispielsweise den MSCI World oder den DAX nach. Dadurch sind sie transparent und einfach zu verstehen. Die relativ niedrigen Kosten und die meist solide Performance machen sie zum Liebling der Anleger. In vielen Fällen sind passive Anlagestrategien den aktiv gemanagten Fonds überlegen.

Was macht einen Smart Beta ETF aus?

Smart Beta ETFs oder auch Faktoren ETFs verfolgen eine ähnliche Strategie. Auch diese ETFs bilden einen börsengehandelten Index nach, der jedoch nach verschiedenen Faktoren gewichtet sein kann. Das Ziel dieses Fonds ist es natürlich eine bessere Performance als der Markt zu erzielen. Ein Smart Beta ETF kann den Fokus auf verschiedene Eigenschaften, wie beispielsweise die Volatilität der Aktien, Small Caps oder Dividende legen. Damit wird die passive Strategie eines ETFs mit der aktiven Vorgehensweise eines gemanagten Fonds verbunden. Man erhofft sich dadurch die Vorteile beider Anlagestrategien zu vereinen.

Welche Kosten fallen bei Smart Beta ETFs an?

Da es keinen Fondmanager gibt, sind die Gebühren niedriger als bei einem aktiv gemanagten Fonds, jedoch höher als bei klassischen ETFs. Bei den klassischen ETFs fallen in der Regel Gebühren von etwa 0,1 % an. Beim Smart Beta ETF liegen diese deutlich höher, nämlich bei rund 0,4 %.

Welche Faktoren sind smart?

Finanzanalysten haben in aufwendigen Analysen entschlüsselt, welche Aktien langfristig das beste Potential haben könnten. Sie entwickelten Formeln und Regeln, mit denen sie diese Faktoren bestimmen. Die Smart Beta ETFs bilden nach klar festgelegten Regeln genau diese Faktoren nach. Die einzelnen Titel werden nicht, wie bei klassischen ETFs, nach ihrem Marktwert, sondern beispielsweise nach ihrer Volatilität, gewichtet, sodass Titel mit höheren Schwankungen einen geringeren Anteil haben, als solche, die nur gering schwanken.

Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Faktoren, nach denen Smart Beta ETFs gewichtet sein können. Zu den beliebtesten und erfolgreichsten zählen:

  1. Small Caps
  2. Value
  3. Momentum
  4. Quality
  5. Low Volatility
  6. ESG
  7. Dividende
  8. Multi-Factor

Small Caps: Hierbei handelt es sich um kleinere Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung. Gegenüber den “Blue Chips” gelten die “Small Caps” als riskanter. Das größere Risiko ihres Investments lassen sich Anleger über eine höhere Risikoprämie abgelten.

Value: Diese Strategie setzt auf Unternehmen, die am Markt unterbewertet sind. Meist handelt es sich um unspektakuläre Geschäftsmodelle, die auf den ersten Blick langweilig wirken. Mit diesem Investment wird jedoch das Ziel verfolgt, sich langfristig besser als der Markt zu entwickeln. Die genaue Betrachtung des Buchwertes, der Erträge und des Cashflows hilft bei der Bewertung.

Momentum: Bei diesem Faktor geht man davon aus, dass Aktien deren Kurse im Moment steigen noch weiter steigen werden. Die Theorie besagt, dass sich die Kurstendenz für einen begrenzten, bestimmten Zeitraum (Momentum) gleich weiterentwickeln soll. Das bedeutet, dass Aktien mit steigenden Kursen weiter steigen, währenddessen Aktien mit fallenden Kursen weiter fallen werden.

Quality: Fonds die auf den Faktor Qualität setzten, investieren in stabile, etablierte Unternehmen, die über eine gute Ertragslage verfügen. Firmen, die ihr Kapital effektiv nutzen, weisen meist eine bessere Entwicklung auf, als ihre Konkurrenten. Innovative Produkte, große Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie eine hohe Eigenkapitalrendite sind häufig Kriterien solcher Firmen. Ein Investment in solche Qualitätsunternehmen kann sich langfristig lohnen.

Low Volatility: Das Ziel dieser Anlagestrategie ist es möglichst in Unternehmen zu investieren, die nur geringen Kursschwankungen im Vergleich zum Gesamtmarkt unterliegen. Es wird versucht die Titel mit einem geringeren Risiko, aber möglichst guter Rendite herauszufiltern. Meist sind das große Unternehmen, die auch Krisenzeiten gut überstehen. Darunter fallen beispielsweise nicht-zyklische Firmen, wie Versorgungsbetriebe. Die geringe Schwankung bietet Sicherheit in Krisenzeiten, geht jedoch auf Kosten der Rendite, was sich besonders in Boomphasen bemerkbar macht.

ESG: ESG steht für Environment, Social and Governance – also Umwelt und Soziales. Alle die in nachhaltige Unternehmen investieren möchten, können in diese Smart Beta ETFs investieren.

Dividende: Aktientitel, die eine hohe Dividende versprechen, werden bei dieser Anlagestrategie bevorzugt. Eine hohe Dividendenrendite ist aufgrund der niedrigen Zinsen besonders beliebt.

Multi-Factor: Ein Multi-Factor ETF kombiniert mehrere Strategien mit unterschiedlichen Faktoren. Dadurch ist es einerseits für den Anleger schwieriger die Gewichtung des ETF nachzuvollziehen, andererseits entstehen höhere Kosten. Dennoch kann die Kombination bestimmter Faktoren durchaus für eine bessere Rendite sorgen, indem beispielsweise Value-Werte mit Low Volatility zusammenspielen oder die Vorteile von Small-Caps mit Quality verbinden.

Fazit

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Smart Beta ETFs durchaus gute Renditen erzielt haben. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das auch in zukünftigen Marktzeiten so sein muss. Manche Faktoren korrelieren stärker miteinander als andere, wodurch manch schlechte Performance ausgeglichen werden konnte.

Wer in Smart Beta ETFs investieren möchte, sollte sich vorher eingehend damit befassen. Um die höheren Gebühren im Vergleich zu klassischen ETFs wettzumachen, müssen diese Fonds doch eine deutliche Überperformance erreichen. Das Versprechen einer überdurchschnittlichen Rendite lösen derzeit leider die wenigsten der Smart Beta ETFs ein. Andererseits sind sie erheblich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Für Anleger, die in bestimmte Vorlieben, wie besonders nachhaltige Unternehmen, investieren möchten, sind sie unter Umständen geeignet. Die meisten anderen werden jedoch mit klassischen ETFs besser beraten sein.


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