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Wie gefährlich sind Anleihe-ETFs wirklich?
Wie gefährlich sind Anleihe-ETFs wirklich?

Patryk Don Investor shield

Profi Investor

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und zunehmender Volatilität an den Finanzmärkten suchen Anleger häufig nach sicheren Anlageoptionen, die stabile Renditen bieten. Eine Anlageklasse, die in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erregt hat, sind Anleihen-ETFs. Doch wie gefährlich sind diese Anlageinstrumente wirklich? In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile von Anleihen-ETFs beleuchten, um Ihnen eine fundierte Einschätzung zu ermöglichen. Wir diskutieren die Risiken, die mit Anleihen-ETFs verbunden sind, wie Zinsänderungs- und Kreditrisiko, sowie die Vorteile, die sie bieten, wie Diversifikation und Liquidität.

Was sind Anleihe-ETFs?

Ein Anleihen-ETF ähnelt in vielerlei Hinsicht einem Aktien-ETF, da beide darauf abzielen, einen bestimmten Index abzubilden. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass Anleihen-ETFs Anleihenindizes nachbilden, während Aktien-ETFs Aktienindizes abbilden.

Anleihen, auch bekannt als Rentenpapiere oder Schuldverschreibungen, werden – wie Aktien – in der Regel an Börsen gehandelt. Sie sind in Indizes organisiert, die bestimmte Gruppen von Anleihen repräsentieren. Beispielsweise gibt es Indizes, die sich auf große US-Unternehmensanleihen konzentrieren, während andere Indizes europäische Staatsanleihen abbilden.

Sie nutzen Computeralgorithmen, um einen solchen Anleihenindex präzise nachzubilden. Indem Anleger ihr Geld in einen Anleihen-ETF investieren, erwerben sie im Wesentlichen Anteile an allen im zugrundeliegenden Index enthaltenen Anleihen. Infolgedessen leihen sie Geld an alle Unternehmen oder Staaten, die diese Anleihen emittiert haben.

Welche Vor- und Nachteile bieten Anleihe-ETFs?

Anleihen-ETFs liegen aktuell sehr im Trend und bieten sowohl Vorteile als auch Nachteile für Anleger. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Vor- und Nachteile dargestellt, um eine fundierte Entscheidung über den Einsatz von Anleihen-ETFs im Anlageportfolio treffen zu können.

Vorteile von Anleihen-ETFs:

  1. Diversifikation: Anleihen-ETFs ermöglichen Anlegern den Zugang zu einer breiten Palette von Anleihen, die verschiedenen Emittenten, Sektoren, Ländern und Laufzeiten zugeordnet sind. Dadurch wird das Risiko reduziert, das mit dem Halten von nur wenigen Anleihen verbunden wäre.
  2. Liquidität: Im Vergleich zu Einzelanleihen sind Anleihen-ETFs in der Regel liquider, da sie an Börsen gehandelt werden und leicht gekauft oder verkauft werden können. Dies erleichtert den Ein- und Ausstieg aus Anlagepositionen und ermöglicht Anlegern, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.
  3. Kosteneffizienz: Da Anleihen-ETFs passiv verwaltet werden und keine aktiven Fondsmanager benötigen, um Anlageentscheidungen zu treffen, sind die Kosten für Anleger meistens geringer als bei Anleihefonds die aktiv verwaltet werden.
  4. Transparenz: Anleihen-ETFs bieten eine hohe Transparenz, da sie einen bestimmten Index nachbilden. Anleger können jederzeit die zugrunde liegenden Anleihen und deren Gewichtung im ETF einsehen, was eine bessere Kontrolle und Überwachung der Anlage ermöglicht.
  5. Risikominderung: Anleihen sind in der Regel weniger volatil als Aktien und bieten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Rezession oft eine stabilere Rendite. Durch den Einsatz von Anleihen-ETFs in Kombination mit anderen Anlageklassen kann das Gesamtrisiko eines Portfolios reduziert werden.

Nachteile von Anleihen-ETFs:

  1. Zinsänderungsrisiko: Wie alle festverzinslichen Wertpapiere sind auch Anleihen-ETFs anfällig für Zinsänderungen. Wenn die Zinsen steigen, sinken in der Regel die Kurse der Anleihen und damit auch der Wert des Anleihen-ETFs. Dies kann insbesondere bei ETFs mit längerer durchschnittlicher Laufzeit problematisch sein.
  2. Kreditrisiko: Anleihen-ETFs können Anleihen von Emittenten mit unterschiedlichen Kreditratings enthalten. Wenn ein Emittent zahlungsunfähig wird oder seine Bonität herabgestuft wird, kann dies zu Verlusten im ETF führen. Dieses Risiko ist besonders bei High-Yield-Anleihen-ETFs (ETFs, die in Anleihen mit niedrigerem Kreditrating investieren) ausgeprägter.
  3. Tracking-Error: Obwohl Anleihen-ETFs darauf abzielen, einen Index genau abzubilden, können sie aufgrund von Handelskosten, Steuern und anderen Faktoren in der Praxis von der Performance des zugrunde liegenden Index abweichen. Dieser sogenannte Tracking-Error kann dazu führen, dass der Anleihen-ETF nicht genau die erwartete Rendite des Index liefert.
  4. Begrenzte Renditechancen: Da Anleihen-ETFs passiv verwaltet werden und lediglich einen Index nachbilden, können sie nicht von den potenziellen Renditechancen profitieren, die ein aktiver Fondsmanager durch gezielte Anlageentscheidungen erzielen könnte. In Zeiten steigender Zinsen oder bei sich schnell verändernden Marktbedingungen können aktiv verwaltete Anleihefonds daher bessere Renditen erzielen als Anleihen-ETFs.
  5. Steuerineffizienz: Anleihen-ETFs sind möglicherweise nicht so steuereffizient wie Einzelanleihen, insbesondere für Anleger in Ländern mit einer Quellensteuer auf Zinserträge. Bei Einzelanleihen können Anleger in bestimmten Ländern möglicherweise den Steuerabzug für Zinserträge nutzen, was bei Anleihen-ETFs in der Regel nicht möglich ist.

Können Anleihen-ETFs zur Gefahr für ihre Investoren werden?

Anleihen-ETFs sind in letzter Zeit in den Fokus gerückt, da sie aufgrund der Zinserhöhungen durch Notenbanken weltweit wieder attraktive Renditen erzielen. Trotz der Vorteile bergen Anleihen-ETFs jedoch auch Gefahren, insbesondere in turbulenten Marktphasen. Es ist wichtig zu verstehen, wann und warum sie riskant sein können.

Der zwiespältige Charakter von Anleihen zeigt sich in verschiedenen Situationen. Ein aktuelles Beispiel ist einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen zufolge die Silicon Valley Bank, die aufgrund von Verlusten bei Staatsanleihen und schlechtem Risikomanagement zusammengebrochen ist. Dieses Beispiel zeigt, dass Anleihen sowohl positive als auch negative Aspekte haben.

Anleihen-ETFs sind bei Anlegern beliebt, weil sie zwei Trends kombinieren: das allgemeine Interesse an ETFs und das wieder erwachte Interesse an Anleihen. ETF-Anbieter versprechen, dass Anleihen-ETFs illiquide Märkte liquide machen, was bedeutet, dass sie den Handel mit Anleihen vereinfachen.

Sichere Aktien bei Bankenkrise

Allerdings gibt es Zweifel, ob Anleihen-ETFs dieses Versprechen tatsächlich halten können, insbesondere in stressigen Marktphasen. In solchen Zeiten könnten sich Käufer und Verkäufer von ETF-Anteilen schwerer finden, was zu Problemen bei der Handelbarkeit führen kann. Dies kann besonders bei spezielleren Anleihemärkten, wie Schwellenländeranleihen oder High-Yield-Papieren, der Fall sein.

Ein weiteres Problem ist der sogenannte “eingebaute Spillover-Effekt”, bei dem schlechte Nachrichten von einzelnen Unternehmen im Anleiheindex auf alle Unternehmen im Index überschwappen können. Dies kann zu dramatischen Folgen führen, wie einem möglichen Anleihe-Crash.

Auch wenn es bisher keine solche Entwicklung in der Praxis gab, wie die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) feststellt, können auch neuere Studien keine Entwarnung geben. Eine Studie von Koont, Ma, Pastor und Zeng aus dem Februar 2023 zeigt, dass spezialisierte Händler, sogenannte Authorized Participants (APs), möglicherweise keine weiteren Anleihen akzeptieren wollen, wenn sie zu viele ähnliche und womöglich unverkäufliche Anleihen in ihren Büchern haben. Dies könnte zu einer massiven Störung des ETF-Marktes und des Anleihemarktes führen.

Die Fondsbranche hält dieses Argument jedoch für übertrieben, da das meiste Geld direkt in Anleihen investiert wird und nicht in Anleihen-ETFs. Dennoch zeigt der Trend deutlich in Richtung der Indexfonds. Ob diese Entwicklung letztendlich glimpflich ausgeht, bleibt offen. Generell ist es wichtig, die Risiken und Gefahren von Anleihen-ETFs zu verstehen, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Patryk Don

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Patryk Don

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Hallo, ich heiße Patryk und bin glücklicher Träger eines Meistertitels. Die Leidenschaft für Finanzen habe ich schon immer in mir getragen! Auf der Suche nach finanzieller Freiheit bin ich dann „zufällig“ auf Kryptowährungen gestoßen, seit dem habe ich kaum einen Tag, ohne mich auf dem neuesten Stand zu halten, verbracht. Die Kausalität zum traditionellen Aktienmarkt machte es unumgänglich, sich auch mit diesem sehr stark auseinanderzusetzen. „Ja, das Gold regiert die Welt. Sie baut Throne, Gott zum Hohne, der Macht, die sie gefesselt hält.“ -Georg Henischs 1616
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