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So lange muss man wirklich sparen, um sich zur Ruhe zu setzen
So lange muss man wirklich sparen, um sich zur Ruhe zu setzen

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Die Möglichkeiten, sich frühzeitig zur Ruhe zu setzen, sind vielfältig. Es gibt zwar eine Reihe von viel zitierten Grundregeln und Leitsätzen. Letztlich muss jedoch jeder für sich selbst ausrechnen, welche Summe man über welche Zeit ansparen muss, um sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Ruhe setzen zu können. Der folgende Artikel zeigt, wie genau dies aussehen kann und worauf man achten muss.
Frühzeitiger Ruhestand und die 4%-Regel

Immer mehr Menschen versuchen, möglichst früh in den Ruhestand zu gehen. Bereits seit Längerem hat sich um diesen Wunsch herum eine regelrechte Bewegung unter der Bezeichnung Financial Indipendence, Retire Early (FIRE) gebildet. Einer der Grundsätze von FIRE ist die sogenannte 4%-Regel. Sie besagt, dass man während der eigenen Arbeitszeit rund das 25-Fache der gesamten eigenen Lebenskosten ansammeln muss, um sich zur Ruhe setzen zu können. Wer dies tut, kann anschließend rund 4 Prozent des angesparten Kapitals im Jahr ausgeben, ohne dass das eigene Portfolio dadurch schrumpft. Möglich wird dies durch die Rendite, welche man mit dem angesparten Kapital im Jahr verdient.

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Die 4%-Regel basiert auf der Arbeit des Ökonomen William Bengen, welche dieser 1994 veröffentlichte. Bengen selbst hatte errechnet, dass ein Sparer lediglich im ersten Jahr 4 Prozent des angesparten Kapitals ausgeben dürfe. Falls die Ausgaben in den folgenden Jahren jeweils an die Inflation angepasst werden, würde das angesparte Geld mindestens für 30 Jahre reichen. Dies wäre laut Bengen selbst dann der Fall, wenn es an den Märkten schlecht liefe und die Inflation relativ hoch wäre.

Wie sicher ist die 4%-Regel?

Allerdings bedarf Bengens Annahme einer Reihe von Anpassungen, wenn man sie auf die moderne FIRE-Bewegung übertragen will. Wer bereits in seinen 30ern oder 40ern in den Ruhestand gehen will, bewegt sich teils außerhalb dessen, wofür Bengen seine Rechnung ursprünglich angestellt hatte. Durch den früheren Ruhestand und die längere Lebenserwartung könnte eine strikte Einhaltung der 4%-Regel in späteren Jahren problematisch werden.
Über Jahrzehnte hinweg wirkt sich selbst eine relativ moderate Inflation stark auf das zur Verfügung stehende Geld aus, wenn man an einer strikten Reglementierung festhält. Erhöht man die jährliche Entnahme jedoch zu sehr, wirkt sich dies sofort negativ auf die zukünftige Rendite aus, wodurch später striktere Sparmaßnahmen notwendig werden könnten.

Bengen selbst war sich durchaus darüber im Klaren, dass die 4%-Regel für einen Ruhestand, welcher länger als 30 Jahre andauern soll, evtl. ungeeignet ist. Aus diesem Grund überprüfte er auch, wie weit man käme, wenn man stattdessen im ersten Jahr lediglich 3 Prozent des Vermögens abhebe und von dort aus wie gehabt weitermacht. Er kam zu dem Ergebnis, dass man mit dieser Rate bei jedem möglichen Startzeitpunkt mindestens 50 Jahre auskommen würde.

Wer sich jedoch auf lediglich 3 Prozent pro Jahr beschränkt, muss gemäß der Rechnung nicht bloß das 25-Fache der jährlichen Lebenskosten ansparen, sondern das 33-Fache.
Was bedeutet finanzielle Unabhängigkeit?

Die für viele Menschen entscheidende Frage ist oft, wie lange sie sparen müssen, um sich frühzeitig zur Ruhe setzen zu können. Die korrekte Beantwortung dieser Frage hängt gleich von einer Reihe von Faktoren ab. Zum einen kommt es darauf an, wie man den eigenen Ruhestand gestalten möchte.

Unabhängig davon, ob man 4 Prozent oder nur 3 Prozent im Jahr abheben möchte, basiert die angesparte Summe auf den tatsächlichen jährlichen Lebenskosten. Wie hoch diese Kosten sind, hängt vom gewünschten Lebensstandard ab. Wer mit einem bescheidenen Lebensstandard mit gelegentlichen Reisen zufrieden ist, muss sich eine niedrigere Summe ansparen als jemand, der sich regelmäßigen Luxus und viele Reisen wünscht.

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Ferner kommt es darauf an, wie man für sich selbst das Konzept der finanziellen Unabhängigkeit definiert. Viele verknüpfen dies mit dem Ruhestand, da man nun genügend Geld habe, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Manchen Menschen reicht es jedoch bereits aus, nicht mehr für den eigenen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Das verdiente Geld wird stattdessen ausschließlich für Dinge, die einem Spaß machen, ausgegeben. In diesem Fall fällt die anvisierte Sparsumme evtl. auch niedriger aus.

Eine Frage der Sparrate

Von entscheidender Bedeutung für den Zeitpunkt des eigenen Ruhestandes ist in jedem Fall die persönliche Sparrate. Dabei gilt der einfache Grundsatz: Je höher die Sparrate ist, desto schneller hat man die notwendige Summe angespart, welche für die finanzielle Unabhängigkeit benötigt wird.

Viele Frugalisten zielen auf eine möglichst hohe Sparrate ab. Wer es beispielsweise schafft, eine Sparrate von 60 oder 70 Prozent zu erreichen, kann sich bereits innerhalb weniger Jahre zur Ruhe setzen. Allerdings sind solche Sparraten nicht für jeden möglich. Hierbei kommt es selbstverständlich auch auf das verfügbare Einkommen an. Wer genug verdient, um sich ein eigenes Haus leisten zu können, aber stattdessen in einer kleinen Mietwohnung wohnt, kann natürlich eine deutlich höhere Sparrate erreichen als eine Familie, die einen großen Teil ihres Einkommens für Wohnung und Kinder ausgeben muss.

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Allerdings ist es durchaus auch möglich, mit einer deutlich geringeren Sparrate bereits eine Menge zu erreichen. Der Grund hierfür ist, dass das angesparte Geld nicht einfach auf dem Konto verweilt, sondern wiederum gewinnbringend angelegt werden sollte. Dadurch lässt man das gesparte Geld für sich arbeiten. Je mehr man angespart hat, desto mehr Rendite erzielt man auf diese Weise. Im Laufe der Zeit erhöht sich dieses zweite Einkommen immer mehr, sodass sich die komplette Sparrate auf diese Weise mit der Zeit von selbst erhöht.

Sparrate und Arbeitsjahre berechnen

Wie lange man genau benötigt, um die anvisierte Summe zu erreichen, lässt sich berechnen, wenn man vorher einige wichtige Grundannahmen definiert. Zu diesem Zweck nehmen wir an, dass das angesparte Geld pro Jahr im Durchschnitt eine Rendite von 5 Prozent erwirtschaftet.

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Es gibt durchaus eine Reihe von Anlagemöglichkeiten, wie z. B. einige ETFs, die über Jahrzehnte hinweg eine Rendite von 6 oder 7 Prozent erzielen können. Allerdings sollte man hierbei stets konservativ rechnen, da es zwischenzeitlich auch schlechte Jahre gibt. Für diese benötigt man eine gewisse finanzielle Reserve, da man ansonsten das Kapital an sich schrumpfen lässt, was sich dauerhaft negativ auf die weitere Rendite auswirkt.

Wir visieren zuerst eine Gesamtsumme an, welche dem 25-Fachen unserer Lebenshaltungskosten entspricht. Zudem gehen wir davon aus, dass die aktuellen Gesamtausgaben auch den jährlichen Ausgaben im Ruhestand entsprechen. Ferner gehen wir von einer anfänglichen Abhebrate von 4 Prozent aus.

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Eine Familie, der es unter diesen Annahmen gelingt, eine Sparrate von 50 Prozent zu erreichen, würde bereits nach rund 16,5 Jahren genug angespart haben, um nicht länger arbeiten zu müssen. Hierbei handelt es sich jedoch immer noch um eine sehr hohe Sparrate. Wird die Rate nun auf 25 Prozent reduziert, steigt die notwendige Zahl der Arbeitsjahre auf 32 an. Wer mit 25 anfängt, jährlich rund ein Viertel des eigenen Einkommens zu sparen und gewinnbringend anzulegen, könnte demnach bereits mit 57 in den Ruhestand gehen. Bei einer Sparrate von 15 Prozent wären es bereits 43 Arbeitsjahre.

All diese Zahlen berücksichtigen natürlich nicht das Einkommen aus herkömmlichen Rentenbezügen. Allerdings spielen diese nur dann wirklich eine Rolle, wenn die Sparrate niedrig und die notwendige Arbeitszeit entsprechend lang ist.

Wer nun auf Nummer sichergehen möchte und statt einer Abhebrate von 4 Prozent lieber eine Rate von 3 Prozent nutzen möchte, muss zu den genannten Jahresangaben jeweils rund fünf Jahre hinzurechnen. Für alle, die sich ihre eigene Sparrate exakt ausrechnen möchten, existieren online diverse Kalkulatoren, die speziell zu diesem Zweck entworfen worden sind.
Einkommen und Ausgaben

Bei aller Rechnerei sollte man zudem berücksichtigen, wie sich die eigene Sparrate konkret anheben lässt. Grundsätzlich stehen hierfür zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann man natürlich das eigene Einkommen erhöhen. Dies kann über einen besser bezahlten Job, Nebenjobs, Selbstständigkeit oder auch eine besonders renditeträchtige Anlage des gesparten Geldes geschehen.

Zum anderen kann man die eigenen Kosten reduzieren. Auch hier sind die Möglichkeiten vielfältig. Oftmals haben bereits kleine Einsparungen auf das Jahr betrachtet einen erheblichen Effekt. Auf wie viel man dabei bereit ist, zu verzichten, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Letztlich besteht das Leben aus mehr als nur der Rente.

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