Coinbase, die zweitgrößte Krypto-Börse nach Handelsvolumen, veröffentlichte am Dienstag ihre Ergebnisse. Im vorbörslichen Handel ging die Coinbase-Aktie um etwa 1 % zurück, dabei waren die Geschäftszahlen angesichts des schwierigen letzten Quartals gar nicht so schlecht. Anleger konnte das Unternehmen aber nicht direkt überzeugen, weswegen die Aktie rauf und runter geht.
Schwaches Q4, aber weniger Verluste als vorhergesehen
Das letzte Jahr war für Krypto-Börsen besonders schwierig. Da ist es auch keine Überraschung, dass die Gewinne von Coinbase Global im vierten Quartal um 4,80 % sanken. Trotzdem konnte der Krypto-Broker einen geringer als erwarteten Verlust im vierten Quartal melden.
Coinbase gab gestern einen Verlust von 557 Mio. USD im vierten Quartal bei einem Umsatz von 629 Mio. USD bekannt. Das übertraf die Prognosen, die einen Verlust von 585 Mio. USD mit einem Umsatz von 588 Mio. USD vorhergesehen hatten.
Die Nettoeinnahmen stiegen gegenüber dem Vorquartal um 5 %. Dies ist eine Steigerung der Einnahmen von 34 %, die aus Abonnements und Diensten stammt. Einnahmen, die aus Transaktionen und den dabei anfallenden Gebühren erwirtschaftet wurden, gingen jedoch um 12 % zurück.
Das Unternehmen meldete einen Nettoverlust (EBITDA) von 124 Mio. USD. Der Gewinn pro Aktie lag bei einem Verlust von 2,46 USD, vor den Konsensprognosen für einen Verlust von 2,52 USD.
Die Zahlen zeigen, wie schwer es für Coinbase im letzten Jahr war, das Ruder rumzureißen. Im Q4 des Vorjahres (2021) schaffte es die Krypto-Börse noch auf einen Gesamtumsatz von 2,49 Mrd. USD.
Bei einem Gespräch mit Analysten betonte die Geschäftsführung von Coinbase, dass sich das Unternehmen auf die Haltung von flüssigem Kapital konzentriere sowie betriebliche Änderungen vorzunehmen, damit es auch dann Gewinne erzielen kann, wenn der Krypto-Markt schwach ist. Als Coinbase 2021 zum ersten Mal an die Börse ging, hatte sich das Unternehmen vorgenommen, schwarze Zahlen schreiben zu wollen, wann immer ein solcher Zyklus des Aufs und Ab des Krypto-Marktes zu Ende geht. Im Management und der Verwaltung von Coinbase dürfte es in naher Zukunft Anpassungen geben.
Erwartungen der Wall Street
Die Wall Street erwartete, dass Coinbase einen Umsatz von 581,2 Mio. USD erzielt, deutlich unter dem tatsächlichen Wert. Zudem wurde mit einem Gewinn pro Aktie von -2,44 USD gerechnet sowie mit einem bereinigten EBITDA von -201,8 Mio. USD. Das Ganze sollte von 8,4 Mio. monatlichen Transaktionsnutzern angetrieben werden.
Die bekanntgegebenen Betriebs- und Gewinnverluste wurden erwartet. Immerhin brach der Markt im vierten Quartal stark ein, besonders aufgrund der Implosion des Konkurrenten FTX im November.
Im Januar verkündete Coinbase wie auch andere Krypto-Börsen, etwa ein Fünftel seiner Belegschaft zu entlassen. Im Bericht vom Dienstag sagte das Unternehmen, dass es Ausgaben zur Restrukturierung von gut 150 Mio. USD erwartet und dass es Kosten für Technologie, Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltungskosten um knapp ein Drittel senken will.
Die Handelsplattform bekräftigte auch im Januar ihre Prognose, dass sie erwartet, dass ihr Gesamtjahresverlust vor Steuern, Abschreibungen und Amortisationen unter 500 Millionen US-Dollar fallen wird. Im Bericht vom Dienstag sagte Coinbase, dass der Verlust 371 Millionen Dollar betrug.
Folgen des FTX-Crashes weiter spürbar
Nach dem Zusammenbruch von FTX sieht sich Coinbase sieht sich einem strengeren regulatorischen Umfeld ausgesetzt. Es gibt Anzeichen, dass die SEC (Securities and Exchange Commission) in den USA gegen den profitablen Service des Staking vorgehen will.
Anfang Februar erzielte die SEC eine Einigung mit Kraken, einem weiteren Konkurrenten von Coinbase, in Höhe von 30 Mio. USD. Das Staking-Produkt von Kraken stellte ein nicht registriertes Wertpapier dar, weswegen das Unternehmen es fortan nicht mehr in den USA anbietet. Der Staking-Dienst von Coinbase sei jedoch grundlegend anders, betonte die Firma.
Hoher Anstieg der Aktie seit Jahresbeginn
Im letzten Jahr stürzte die Aktie von Coinbase schon lange vor dem Zusammenbruch von FTX ab, nämlich im Mai. Vor einem Jahr brachte es die Aktie noch auf einen stolzen Preis von 176,76 USD, rutschte dann aber auf 53,72 USD ab.
Ab November ging es noch weiter runter, auf einen Tiefpunkt von 32,53 USD Ende Dezember. Seitdem fängt sich die Aktie aber wieder. Ein Plus von 84 Prozent verzeichnet sie seit Jahresbeginn, angetrieben von der optimistischen Stimmung des Krypto-Marktes – Bitcoin kämpft sich schließlich munter wieder nach oben.
Gestern hingegen fiel die Aktie zum Handelsschluss um 4,8 % und war auch nach Geschäftsschluss volatil. Derzeit wird sie um etwa 62,07 USD gehandelt.
Seit der letzten Woche büßte die Coinbase-Aktie wieder mehr als 12 % ihres Wertes ein und es zeichnet sich ein Trend nach unten ab. Die Veröffentlichung der Geschäftszahlen konnte nicht viel retten, immerhin waren sie wie erwartet trüb.
Bei der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen sagte Coinbase-CEO Brian Armstrong, dass die Neuorganisation des Unternehmens seine „höchste Priorität“ für das Jahr sei. Gleichzeitig verwies er auf die Bemühungen der USA, neue Gesetze zur Regulierung von Stablecoins zu verabschieden. Bis die Änderungen bei Coinbase in neuen Gewinnen fruchten, müssen sich Anleger vermutlich noch eine Weile gedulden, immerhin geschieht dies nicht über Nacht.
Analysten sehen der Aktienpreis von Coinbase Global Inc derweil beim aktuellen Stand zwischen 60 und 70 USD. Niedrige Schätzungen rechnen sogar mit nur 30 USD, während hohe Schätzungen auf 200 USD abzielen. Hier zeigt sich die hohe Volatilität des Kurses.
Der aktuelle Konsens unter Investmentanalysten ist, Aktien von Coinbase zu halten.
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