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Hot or not: Was kann Deutschlands beliebtester Dividenden-Fonds?
Hot or not: Was kann Deutschlands beliebtester Dividenden-Fonds?

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Deutschlands Lieblings-Dividendenfonds, der Top Dividende aus dem Hause DWS, macht mit einer Rekordausschüttung wieder von sich reden. Höchste Zeit ihn unter die Lupe zu nehmen und nachzufragen: Was kann der Fonds? Welche Risiken müssen Interessenten für die Rendite in Kauf nehmen? Und wie viel besser oder schlechter wären Anleger mit einem ETF gefahren?
Krisensichere Dividenden trotz Corona

Am 19. November teilte Deutschlands größter Vermögensverwalter, die DWS aus der Deutsche Bank-Gruppe, mit stolzer Brust einen neuen Rekord mit: Ihr Flaggschiff-Produkt, der DWS Top Dividende Fonds (ISIN: DE0009848119), wird Ende 2020 mit einer Ausschüttung von 3,65€ pro Anteilschein einen neuen Rekord brechen. Seit Auflage 2003 hat der Fonds mit seiner Absolute-Return-Strategie eine stolze Summe von über 5 Milliarden Euro Dividenden an Anleger verteilt.

Der Erfolg gibt den Anlagestrategen um Fondsmanager Thomas Schüßler in vielen Punkten recht. Die anhaltende Niedrigzins-Politik von Zentralbanken weltweit macht Ausschüttungen wieder zu einem guten Kaufargument – davon können viele Dividenden-Fonds dann gleich doppelt profitieren! Auch wenn man kritisch anmerken sollte, dass die Geldflut seit 2009 vor allem Wachstumstitel angetrieben hat.

Auf die Größe kommt es an: Dividenden-Fonds kaufen vor allem Large-Caps

In solchen Fonds findet man üblicherweise Aktion von großen, etablierten Marktführern, die eine starke Kapitalbasis jenseits turmhoher Verschuldung aufbauen konnten. Gerade auch während der Corona-Turbulenzen erwies es sich als schlau auf diese Pferde zu setzen. Während überall auf der Welt Erträge eingebrochen sind, war der Schmerz für viele Großkonzerne aushaltbar.

Eine solche Fokussierung hat freilich auch Nachteile. Zumindest wenn es nicht um hyper-innovative Schwergewichte der Tech-Branche geht, erwartet man bei großen Firmen mit klassischen Geschäftsmodellen nur noch wenig Raum für Kursgewinne. Denn weder die Marktanteile noch der Markt wachsen, bleibt wenig Potenzial für Wachstum.

Das entspricht auch der kritischen Sicht erfahrener Anleger auf Dividenden: Bei jedem ausgezahlten Euro müssen Anleger zur Kenntnis nehmen, dass das Management kaum in wertsteigernde Projekte investiert hat. Bei Firmen mit stetig sinkenden Aktienkursen, die schnell hohe Beträge im Vergleich zur Marktkapitalisierung ausschütten (siehe zum Beispiel die Tabakindustrie), mag man sich die Gunst der Anleger mit hohen Dividenden geradezu „erkaufen“ zu wollen.
Wichtig wie nie zuvor: Welche Währungen will ich mit dem Fonds halten?

In der Theorie der Volkswirtschaftslehre halten sich die Schwankungen in den Wechselkursen entwickelter Länder langfristig die Waage. Entsprechend selten spricht man bei Aktien oder Aktienfonds über ausgefeilte Währungsstrategien. Dies ändert sich spätestens dann, wenn Anleger mit einem klassischen Dividenden-Fonds und regelmäßigen Ausschüttungen einen großen Teil der Wertsteigerungen sofort verbuchen.

Unsanftes Erwachen gab es auch schon bei Anlegern des DWS Top Dividende. Im Vergleich zu anderen gewichtet die DWS die Vereinigten Staaten mit über 40% relativ stark. Ein Löwenanteil der Ausschüttung stammt aus alleine diesem Währungsraum! Damit werden zumindest die kurzfristigen Schwankungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar zu einer sich wiederholenden Wette.

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Aufpassen auf Tücken bei der Umsetzung

Doch auch selbst, wenn eine bestimmte Dividenden-Strategie perfekt zum Anleger passt, gibt es weitere Fragen zu stellen. Wichtig ist vor allem die Besteuerung. In Deutschland zahlen Kleinanleger auf Kapitalerträge, nicht auf Vermögen. Direkte Ausschüttungen, wie auch beim DWS Top Dividende, werden also immer umgehend besteuert. Mit sogenannten „thesaurierenden“ Produkten kann man die Besteuerung auf den Zeitpunkt verschieben, zu dem der Anleger seine Wertpapiere wieder verkauft. Wer langfristig anlegt, sollte diesen Zinseszins-Effekt unbedingt berücksichtigen.
Sehr solide, wenig Glanz: Rechtfertigt die mäßige Rendite die hohen Kosten?

Innerhalb der eigenen Vergleichsgruppe wurde der DWS Top Dividende von Branchen-Kennern immer wieder kritisiert. Spätestens seit 2009 klafft der Unterschied zur durchschnittlichen Wertsteigerung der Konkurrenz aktiven Fondsmanager Jahr für Jahr auseinander (seit Auflage mit 70% bis zum Jahr 2018). Dies hat vor allem mit der konservativen Ausrichtung von Deutschlands Lieblingsfonds zu tun. Die DWS besorgt sich für dieses Portfolio vor allem Pharma-, Infrastruktur- und Telekommunikationswerte. Stabile Firmen, die den DWS Top Dividende zwar aus dem Wellengang der globalen Aktienmärkte nehmen, vom Wirtschaftswachstum aber weniger profitieren.

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Mit einer aktuellen Rendite von -11% für das Krisenjahr 2020 platziert sich der DWS Top Dividende auch innerhalb thematischer ETFs gerade mal im unteren Mittelfeld. Auch hier fällt aber auf, dass das Team von Thomas Schüßler mit ca. 9.5% eine niedrige Volatilität über 5 Jahre. Bekannte Dividenden-ETFs, die einen Vergleichsindex abbilden, sehen sich mit Schwankungen zwischen 13% und 19% konfrontiert. So erreicht zum Beispiel der iShares STOXX Global Select Dividend von BlackRock (ISIN: DE000A0F5UH1) eine Rendite von 18,2% über die letzten 5 Jahre (im Gegensatz zu 13.5% beim DWS-Fonds), mutete den Anlegern aber Schwankungen von mehr als 16% über denselben Zeitraum zu.

Das finale Urteil werden wohl viele bei den jährlich anfallenden Kosten fällen: Denn mit einer Gesamtkostenquote von 1.45% pro Jahr und 5% Ausgabeaufschlag fährt der DWS Top Dividende definitiv in der oberen Preisklasse! Demgegenüber steht ein reiches Angebot an thematischen ETFs, die mit bis zu 0.50% zu Buche schlagen.
Fazit: DWS kann man, muss man aber nicht!

In Krisenzeiten lässt sich auf Dividenden-Strategien auf jeden Fall bauen. Selbst wenn es dann um deren Aktienkurse schlecht bestellt ist, beweist der DWS Top Dividende doch wie resistent Ausschüttungen sind. Ob man dafür allerdings den Star-Fonds der deutschen Vermögensverwalter braucht, hängt vom eigenen Risiko-Appetit ab. Wer Schwankungen in Kauf nimmt, kann mit einem ETF ein sattes Prozent sparen und kann obendrauf noch höhere Rendite erwarten.

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