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Rebalancing und Umschichten – Wie und wann es sich lohnt
Rebalancing und Umschichten – Wie und wann es sich lohnt

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Wenn es an den Börsen hoch hergeht, kommen Spekulanten und kurzfristig orientierte Anleger schnell ins Schwitzen. Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont können sich hingegen zurücklehnen und entspannen: So ist zumindest eine verbreitete Annahme. Doch auch bei einer Buy-and-Hold-Strategie kann es ab und zu notwendig sein, aktiv zu werden und Änderungen am eigenen Portfolio durchzuführen. Welche Gründe sprechen dafür und wann ist dies am sinnvollsten?
Warum sich Umschichten lohnen kann

Wer eine langfristige Anlagestrategie verfolgt, setzt meist auf das Buy-and-Hold-Prinzip. Im Gegensatz zu kurzfristigen Anlagestrategien, welche häufig spekulativer Art sind, halten Anleger hierbei über einen langen Zeitraum an ihren Wertpapieren fest. Dennoch bedeutet dies nicht, dass ein gelegentliches Umschichten des eigenen Portfolios nicht trotzdem sinnvoll sein kann.

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Es gibt diverse Gründe, die für ein Umschichten des Portfolios sprechen. Hierfür ist es keinesfalls notwendig, die eigene Anlagestrategie zu ändern. Tatsächlich kann es sogar erforderlich sein, Änderungen an der Zusammensetzung des Portfolios vorzunehmen, wenn man beabsichtigt, die eigene Strategie fortzuführen.

Gleichfalls ist es wahrscheinlich, dass die eigene Lebenssituation darüber bestimmt, welche Portfoliozusammensetzung für einen selbst ideal ist. So wie sich die Lebensumstände im Laufe der Zeit ändern können, kann es daher auch erforderlich werden, bei den eigenen Wertpapieren Änderungen vorzunehmen.

Rebalancing

Das sogenannte Portfolio-Rebalancing wird von vielen Anlageexperten empfohlen. Sinn und Zweck des Rebalancing ist es dabei nicht, die eigene Strategie anzupassen. Stattdessen soll es dafür sorgen, dass das eigene Portfolio die gewählte Strategie auch langfristig gesehen widerspiegelt.

Viele langfristig orientierte Anleger legen zu Beginn ihres Investments eine strategische Asset Allocation fest. Diese bestimmt, welche Wertpapiere zu je welchem Anteil im Portfolio enthalten sein sollen. Wie genau diese Asset Allocation aussieht, variiert dabei teils erheblich. Eine beliebte Variante ist beispielsweise eine Mischung aus Aktien- und Anleihen-ETFs. Aktien-ETFs sorgen für eine möglichst hohe Rendite. Jedoch geht dies auch mit einer höheren Volatilität einher. Um dies auszugleichen, wird dem Portfolio ein bestimmter Anteil an Anleihen-ETFs beigemischt. Diese sind weniger volatil und dienen daher der Absicherung.

Weil sich Anleihen- und Aktien-ETFs in ihrer jeweiligen Rendite stark voneinander unterscheiden, kommt es nun allerdings im Laufe der Zeit zu erheblichen Ungleichgewichten. Wenn z. B. am Anfang ein Aktien-Anteil von 70 Prozent und ein Anleihen-Anteil von 30 Prozent festgelegt worden sind, sorgt die unterschiedliche Performance dafür, dass sich dieses Verhältnis nach und nach zugunsten de Aktien-ETFs verschiebt. Unternimmt ein Anleger nichts dagegen, wird der Aktien-Anteil irgendwann so hoch sein, dass die Anleihen nicht mehr im gewünschten Maße als Absicherung dienen können.

Um dies zu verhindern eignet sich das Rebalancing. Hierbei verkauft der Anleger in regelmäßigen Abständen Anteile seiner Aktien-ETFs und kauft weitere Anteile der Anleihen-ETFs nach. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass das ursprüngliche Verhältnis von 70:30 wieder hergestellt wird.

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Rebalancing macht aus mehreren Gründen Sinn

Es gibt diverse Gründe, welche dafür sprechen, in regelmäßigen Abständen ein solches Rebalancing vorzunehmen. Zum einen erlaubt es eine effektive Risikokontrolle. Anleihen dienen dazu, das Risiko im Portfolio zu mindern. Durch die Entwicklung an den Märkten steigt der Anteil risikoreicherer Anlagen mit der Zeit immer weiter. Rebalancing wirkt dem entgegen und sorgt dafür, dass die Portfolio-Zusammensetzung stets der eigenen Risikobereitschaft entspricht.

Gleichzeitig ermöglicht Rebalancing antizyklisches Handeln. Steigt der Aktienanteil aufgrund einer anhaltenden Hochphase übermäßig an, haben Anleger drei Handlungsmöglichkeiten. Sie können nichts tun und damit zulassen, dass sich das Risiko im Portfolio stetig erhöht. Sie können noch weitere Aktien nachkaufen, um den Anteil an stark performenden Anlagen zu erhöhen. Damit erhöhen sie ihr Verlustrisiko jedoch noch deutlich stärker. Die dritte Möglichkeit ist der Verkauf der stark performenden Anlagen.

Sinn einer antizyklischen Anlagestrategie ist es, in Hochphasen möglichst die Gewinne durch Verkäufe mitzunehmen und in Tiefphasen zu einem günstigen Preis nachzukaufen. Diese Methode lässt sich auch mit dem Rebalancing verbinden. Durch den regelmäßigen Verkauf der am stärksten performenden Anlagen sichert ein Anleger seine Gewinne und stellt die ursprüngliche Balance im Portfolio wieder her. Diese Methode erfordert ein hohes Maß an Disziplin, da man immer dann verkaufen muss, wenn es gerade gut läuft. Langfristig gesehen hat sie antizyklisches Handeln jedoch vielfach bewährt.

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Umschichten im Alter

Neben einem regelmäßigen Rebalancing empfehlen zahlreiche Experten ein langfristig ausgerichtetes Umschichten mit zunehmendem Alter. Hierbei wird der Anteil an Anleihen im Portfolio im Laufe der Zeit stetig weiter erhöht. Der Anteil an Aktien geht dabei entsprechend zurück. Dieser Prozess läuft schrittweise ab und folgt dabei einem vorher festgelegten Plan.

Der Hauptgrund für dieses schrittweise Umschichten ist die Absicherung des angehäuften Vermögens. Einer der großen Vorteile von ETFs ist ihre breite Streuung. Dadurch wirken sich Krisen weniger stark auf das Portfolio aus und die Gefahr eines Totalverlustes wegen der Pleite eines einzelnen Unternehmens ist nicht gegeben. Zwar verlieren auch Indexfonds während einer Krise an Wert. Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont können diese Tiefphasen jedoch einfach aussitzen und warten, bis sich die Kurse wieder normalisiert haben.

Diese Strategie hat jedoch einen Schwachpunkt: Sie setzt voraus, dass Anleger ausreichend Zeit haben, um notfalls ein paar Jahre zu warten, ehe sie ihre Anlagen zu Geld machen. Stehen Anleger jedoch unmittelbar vor der Rente, können sie evtl. nicht noch mehrere Jahre warten, bis die Kurse wieder gestiegen sind. Wer sein Geld im Alter kurzfristig benötigt, müsste daher unter Umständen empfindliche Verluste hinnehmen, wenn die im Wert gesunkenen Anlagen aus Geldnot trotzdem verkauft werden müssen.

Umschichtung sollte schrittweise erfolgen

Aus dem Grund ist eine schrittweise Erhöhung des Anleihen-Anteils im Portfolio sinnvoll. Anleihen-ETFs sind auch während einer Krise relativ stabil. Dadurch verringert sich das Risiko signifikant und man wird flexibler, was den Zeitpunkt angeht, an dem das Portfolio aufgelöst und zu Geld gemacht werden kann. Weil Anleihen weniger Rendite einbringen, sollte die Umschichtung langsam und schrittweise erfolgen, um möglichst lange von den renditestarken Aktien-ETFs zu profitieren.

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Ein vielfach von Experten empfohlenes Verhältnis sind 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Anleihen für Anleger zwischen 30 und 40 Jahren. Alle zehn Jahre sollte der Anteil an Anleihen-ETFs auf Kosten der Aktien-ETFs um 10 Prozent erhöht werden. Mit 50 Jahren entspräche dies dann einem Verhältnis von 50:50 und mit 70 Jahren schließlich einem Verhältnis von 30:70 zugunsten von Anleihen-ETFs.

Hierbei handelt es sich allerdings nur um ein Beispiel. Die Umschichtung kann auch schneller oder langsamer erfolgen bzw. auf einem gänzlich anderen Verhältnis basieren. Es gibt auch durchaus Stimmen, die dieses Modell grundsätzlich hinterfragen. Ein stark diversifizierter Aktien-ETF sei demnach bereits ausreichend sicher, sodass eine zusätzliche Absicherung via Anleihen nicht erforderlich sei und lediglich die Rendite schmälere.

In der momentanen Krise hat sich der MSCI World beispielsweise innerhalb kurzer Zeit beträchtlich erholt. Wann er jedoch seinen Vorkrisenwert erreicht, lässt sich noch nicht abschätzen. Nach den beiden vorherigen Krisen hat der Index jedoch jeweils Jahre gebraucht, um wieder an seinen vorherigen Wert anzuknüpfen. Dass dies unmittelbar vor dem Rentenalter ein gewisses Risiko darstellt, lässt sich daher nicht abstreiten.

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Nicht immer ist Umschichten sinnvoll

Sowohl ein regelmäßiges Rebalancing wie auch ein schrittweises Umschichten im Alter können als Teil einer langfristigen Strategie sinnvoll sein. Anleger, die in Erwägung ziehen, ihr Portfolio aus anderen Gründen umzuschichten, sollten sich dies jedoch gut überlegen.

Durch den Verkauf und Kauf von Wertpapieren entstehen zusätzliche Kosten. Wer z. B. nur in vorher festgelegten Abständen Änderungen im Portfolio vornimmt, wird sich an den entstehenden Kosten nicht großartig stören. Kommt es jedoch regelmäßig zu erheblichen Umschichtungen, können die anfallenden Kosten schnell spürbar steigen. Zudem laufen Anleger dadurch Gefahr, ihre Anlagestrategie aus dem Auge zu verlieren.

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Eine sich verändernde Lebenssituation kann durchaus dazu führen, dass ein Anpassen der Anlagestrategie sinnvoll sein kann. Gleichfalls sollten Anleger jedoch darauf achten, dass sie sich dadurch nicht ihre eigene Altersvorsorge zerstören. Lebenssituationen können sich mehr als einmal ändern. Was kurzfristig als unnötig erscheint, kann auf lange Sicht dennoch notwendig sein.

Aus diesem Grund ist es auch wenig sinnvoll, nur aufgrund eines bestimmten Trends Umschichtungen durchzuführen. Nur weil ein bestimmter ETF oder bestimmte Aktien gerade in Mode sind, sollten Anleger nicht gleich ihre gesamte Anlagestrategie über den Haufen werfen.

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