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Verzichtet man bei nachhaltigen ETFs eigentlich auf Rendite?
Verzichtet man bei nachhaltigen ETFs eigentlich auf Rendite?

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Nachhaltigkeit liegt mittlerweile nicht nur beim Konsumverhalten voll im Trend. Immer mehr Anleger und Investoren setzen auch bei ihrer Geldanlage auf nachhaltige Anlageprodukte. Zum Teil haftet diesen Fonds jedoch der Verdacht an, soziales und ökologisches Bewusstsein über mögliche Rendite zu stellen. Es lohnt sich daher, einen genaueren Blick auf diese Finanzprodukte zu werfen, um herauszufinden, wie gut sich Nachhaltigkeit und Profit miteinander vereinbaren lassen.
Worauf achten nachhaltige ETFs?

In den vergangenen Jahren ist die Zahl nachhaltiger Indexfonds beständig gewachsen. Heutzutage können Anleger, welche von ihrer Anlage mehr als bloße Rendite erwarten, zwischen einer großen Zahl unterschiedlicher Nachhaltigkeits-ETFs wählen. Meistens handelt es sich dabei um Varianten bekannter Indizes, welche anhand bestimmter ökologischer und sozialer Maßstäbe eine weitere, engere Auswahl der Unternehmensaktien treffen.

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Welche Unternehmen nun jedoch genau als nachhaltig gelten, ist vielfach Definitionssache. Viele Anbieter ziehen hierfür die sogenannten ESG-Kriterien hinzu. Gemeint sind damit die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (environment, social und governance, kurz ESG). Als Beispiel hierfür lassen sich die diversen ESG MSCI Indizes anführen.

Da diese Kriterien jedoch zum einen nicht an feste Zahlen gebunden sind und zum anderen ohnehin nicht von jedem Anbieter in gleicher Weise angewendet werden, ist es für Anleger meist nur schwer nachzuvollziehen, auf welcher Grundlage bestimmte Aktien ausgewählt wurden und andere wiederum nicht. So werden beispielsweise Tabak und kontroverse Waffen von den meisten nachhaltigen Indizes ausgeschlossen. Atomenergie, Glücksspiel oder der Handel mit Pelzen sind jedoch bei anderen kein Ausschlussgrund.

Ein Vergleich zwischen zwei MSCI World Indizes

Ein beliebtes Beispiel für einen nachhaltigen Index ist der MSCI World Socially Responsible Index (SRI). In diesem werden lediglich jene Unternehmen berücksichtigt, welche in ihrer jeweiligen Branche über die höchsten Werte im ESG-Ranking verfügen. Derzeit handelt es sich dabei um 386 Positionen aus 23 unterschiedlichen Ländern. Das Ranking wird dabei von einer eigenen Analystenmannschaft auf dem aktuellsten Stand gehalten. Als Bewertungsgrundlage dienen u.a. Medien- und Geschäftsberichte.

Einige besonders umstrittene Branchen wie z. B. Alkohol, Atomkraft, Tabak, Waffen oder Gentechnik werden dabei grundsätzlich nicht berücksichtigt. Aufgrund dieser Einschränkungen ist der SRI deutlich kleiner aufgestellt als der reguläre MSCI World Index. Um sicherzustellen, dass die Diversifikation des Index nicht zu stark eingeschränkt wird, muss der SRI stets mindestens 25 Prozent des Börsenwertes des normalen Index aufweisen.

Ein Vergleich zeigt, dass sich die beiden Indizes hinsichtlich der Zusammensetzung nach Branchen und Ländern trotz der Einschränkungen des SRI weitestgehend ähneln. Bei beiden machen die IT-, Gesundheits- und Finanzsektoren jeweils die drei größten Posten aus. Im Gegensatz zum MSCI World liegt Gesundheit beim SRI jedoch leicht vor IT. Mit knapp 66 Prozent dominieren die USA im SRI zudem noch etwas mehr als beim MSCI World (ca. 60 Prozent).

Nachhaltige Indizes bewähren sich in der Corona-Krise

Stellt man einen Vergleich zwischen dem MSCI World und dem MSCI World SRI an, zeigt sich, dass zwar beide Indizes infolge des Börsen-Crashes deutlich an Wert verloren hatten. Der SRI verlor allerdings im Vergleich rund 3,37 Prozent weniger als der traditionelle MSCI World Index. Eine ähnliche Tendenz lässt sich zudem auch für andere nachhaltige MSCI Indizes in den Regionen USA (2,80 Prozent), Europa (3,54 Prozent) oder Japan (4,48 Prozent) im Vergleich zu den klassischen regionalen MSCI Indizes feststellen.

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Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt zudem, dass die nachhaltigen Vertreter auch über einen längeren Zeitraum hinweg zuverlässig Rendite erzielen können. So wies der SRI über die letzten drei Jahre hinweg eine Performance von rund 27 Prozent auf. Der klassische MSCI World erzielte in dieser Zeit eine Rendite von lediglich 17,3 Prozent. Beschränkt man die Betrachtung hingegen auf den letzten Monat, performt der MSCI World mit ca. 12,3 Prozent besser als der SRI (9,9 Prozent).

Eine Erklärung hierfür ist die geringere Berücksichtigung von Tech-Aktien im nachhaltigen Index. So sucht man beispielsweise sowohl Apple als auch Amazon vergeblich im SRI.

Nachhaltigkeit verträgt sich mit Rendite

Die Frage, ob sich Nachhaltigkeit mit Rendite vereinbaren lässt, war bereits das Thema von rund 2000 unterschiedlichen Studien. In 90 Prozent der Fälle stellte sich heraus, dass Unternehmen, welche ein besonders hohes ESG-Rating besaßen, auch am Markt besser abschnitten. Einer der Gründe hierfür könnte am geänderten Konsumverhalten liegen. Die Waren von Herstellern, welche nachhaltig produzieren, erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Dies trifft nicht nur auf Bioprodukte im Supermarkt zu, sondern auch auf zahlreiche andere Waren. Gleichzeitig geraten vor allem ökologisch nicht nachhaltige Unternehmen zunehmend unter Druck. Als bestes Beispiel dient hierfür das Schicksal der heimischen Kohle- und Atomenergie.

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Dass ein nachhaltiges Image gut für das Geschäft sein kann, hat sich zudem mittlerweile auch in zahlreichen Branchen herumgesprochen. So haben sich viele Unternehmen aus den verschiedensten Wirtschaftssektoren der Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards verschrieben. Zum einen äußert sich dies in einer angepassten Corporate Identity inklusive dazu passender Publicity. Zum anderen sind jedoch auch zahlreiche Unternehmen bestrebt, ihr soziales und ökologisches Profil durch Anpassungen ihrer unternehmerischen Handlungsweise zu schärfen.

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Für Anleger, welche besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen, sind dies gute Nachrichten. Die Zahl der Unternehmen, welche die relevanten Kriterien erfüllen, dürfte in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Dies bedeutet, dass sich Anleger bei nachhaltigen Anlagen weniger einschränken müssen.

Wer durch das Raster fällt

Gleichfalls werden zurzeit allerdings einige besonders performancestarke Unternehmen nicht berücksichtigt. Hierzu zählen z. B. die bereits erwähnten IT-Giganten Apple und Amazon. Diese gelten vor allem wegen ihrer Beschaffungskette (Apple) bzw. ihren Arbeitsbedingungen (Amazon) derzeit als nicht nachhaltig genug, um in einen entsprechenden Index aufgenommen zu werden. Zwar wurden in den vergangenen Jahren diverse Maßnahmen durchgeführt, um das eigene Image aufzupolieren. Da allerdings viele Indizes nur die jeweils bestbewerteten Unternehmen einer jeden Branche aufnehmen, fielen die beiden aufgrund der zahlreichen nachhaltigeren IT-Unternehmen bisher durch das Raster.

Da vor allem die IT-Branche in den kommenden Jahren zu den großen Gewinnern zählen dürfte, könnte sich die Nichtberücksichtigung einiger der stärksten Branchenvertreter renditetechnisch als Nachteil erweisen. Hinzukommt, dass auch einige besonders kontrovers diskutierte und daher momentan als nicht nachhaltig erachtete Bereiche wie die Gentechnik in Zukunft noch eine größere Bedeutung spielen könnten. In diesem Zusammenhang ist der erwartete Aufstieg zahlreicher Biotech-Unternehmen zu nennen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der fortschreitende Normenwandel der Gesellschaften diesen Widerspruch mit der Zeit von selbst auflöst. Bis es so weit ist, müssen Anleger unter Umständen doch auf das ein oder andere Börsenjuwel verzichten.

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