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Ist ein hoher Anteil an IT-Firmen im Depot wirklich gefährlich?
Ist ein hoher Anteil an IT-Firmen im Depot wirklich gefährlich?

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Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung befindet sich die IT-Branche weltweit im Aufwind. Vor allem die amerikanischen Tech-Giganten haben in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Entwicklung an den Aktienmärkten hingelegt. Die Versuchung, sich das eigene Portfolio mit IT-Aktien zu füllen ist groß. Doch gleichzeitig mehren sich die Stimmen, die vor einer zweiten Tech-Blase warnen. Können zu viele IT-Firmen im Depot wirklich gefährlich werden?
Starke Performance der Tech-Giganten

Wie überwältigend die Entwicklung der amerikanischen Tech-Giganten in den letzten Jahren wirklich gewesen ist, lässt sich anhand eines Vergleichs visualisieren. Vor dem Corona-Crash belief sich der Wert des gesamten deutschen Aktienmarkts auf rund 2,1 Billionen Euro. Die beiden wertvollsten amerikanischen Unternehmen Apple und Microsoft kamen hingegen zusammengenommen auf einen Börsenwert von rund 2,35 Billionen Euro. Diese beiden Tech-Giganten alleine übertrafen demnach den Wert aller aktiengehandelten Unternehmen Deutschlands zusammen. Auch wenn im Zuge des Börsen-Crashs mittlerweile sämtliche Zahlen etwas nach unten geschraubt wurden, hat sich am grundlegenden Verhältnis und dem, was es über die amerikanische IT-Branche aussagt, nicht wirklich etwas geändert.

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Der IT-Branche gehört die Zukunft. Erstellt man eine Liste von den Technologien, von denen der größte Einfluss auf das menschliche Leben und die weitere wirtschaftliche Entwicklung erwartet wird, befinden sich darunter hauptsächlich Dinge aus dem IT-Sektor. Digitalisierung, Big Data, Künstliche Intelligenz, Quantenrechner, Cloud: die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Selbst in Bereichen, welche traditionell von anderen Branchen abgedeckt werden, wie beispielsweise der Mobilität oder dem Gesundheitswesen, konnten Unternehmen aus dem Tech-Sektor mittlerweile erste Duftmarken setzen. Dementsprechend werden auch die Plätze hinter Apple und Microsoft von Tech-Giganten wie Amazon, Alphabet oder Facebook besetzt.

Ermöglichen Tech-ETFs wirklich eine breitgefächerte Partizipation?

Wer möglichst stark von diesem zukunftsträchtigen Sektor profitieren möchte, könnte versucht sein, sein Portfolio zu großen Teilen mit den entsprechenden Aktien zu füllen. Gleichzeitig könnten deswegen jedoch bei manchem Anleger die Warnsirenen ertönen. Sich mit wenigen Aktien einzudecken, welche zudem auch noch alle aus der gleichen Branche stammen, birgt durchaus Risiken.

Anleger, welche nicht unmittelbar in einzelne Aktien anlegen wollen, können sich stattdessen für einen Technologie-ETF entscheiden. Zu den gefragtesten Indexfonds gehören ETFs auf den MSCI World Information Technology Index. Der Index enthält derzeit 166 Positionen aus 23 unterschiedlichen Ländern. Seine diversen ETFs erlauben es Anlegern, breitgefächert von der Entwicklung im weltweiten IT-Sektor zu profitieren. Durch den höheren Grad an Diversifikation können zudem die Verlustrisiken einzelner Positionen abgefangen werden. Zumindest lautet so die Theorie. Ein näherer Blick auf die Zusammensetzung des Index offenbart jedoch ein etwas anderes Bild.
Stand April 2020 machen Apple und Microsoft zusammengenommen 33,51 % des gesamten Index aus. Zusammengenommen sind die acht wertvollsten Unternehmen im Index mit rund 51 % gewichtet. Die restlichen 158 Positionen teilen sich die übrigen 49 % untereinander auf. Der Grund für diese massive Konzentration auf wenige Aktien liegt in der Art, wie der Index seine Gewichtung vornimmt. Entscheidend hierbei ist einzig die Marktkapitalisierung.

Mit dieser zunehmenden Kopflastigkeit ist der MSCI World Information Technology Index im Übrigen keineswegs allein. Selbst im ansonsten breit aufgestellte S&P 500 geben die Handvoll Tech-Giganten mittlerweile den Ton an. Die großen Fünf der amerikanischen IT-Branche können auf sich zusammen bereits fast 20 % des Indexgewichts vereinigen. Auch beim noch größer gefassten MSCI World Index sind Amazon, Apple, Alphabet, Facebook und Microsoft zusammen bereits bei rund 12 % angekommen. Führt man sich nun vor Augen, dass die größten technologischen Umwälzungen durch Digitalisierung, KI, Big Data, usw. noch vor uns liegen sollen, wird schnell klar, dass sich diese dominierende Stellung einiger weniger Technologie-Aktien in Zukunft noch weiter ausbauen dürfte.

Führen ETFs zur Blasenbildung?

Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass für Anleger, welche in ETFs investieren, zunehmend kein Weg mehr an den großen IT-Firmen vorbei führt. Solange deren Aktien weiter an Wert zulegen, scheint dies kein Problem zu sein. Jedoch stehen ETF-Anleger dadurch in Zukunft womöglich vor dem gleichen Problem wie jene, welche direkt im großen Stil auf Tech-Aktien setzen. Es besteht ein erhöhtes Klumpenrisiko.

Diese zunehmende Konzentration auf wenige IT-Firmen wird laut Meinung einiger Experten durch die wachsende Beliebtheit von ETFs sogar noch weiter beschleunigt. Aufgrund des technologischen Wandels steigen die Gewinne von Microsoft und Co. weiter an. Dies führt dazu, dass sich mehr Anleger die entsprechenden Aktien kaufen und der Kurs weiter steigt. Durch die steigende Marktkapitalisierung, werden die Aktien der Unternehmen in bestimmten Indizes zusehends stärker gewichtet. Dadurch müssen sich auch zahlreiche ETFs stetig mehr auf diese Wertpapiere konzentrieren.

Zugleich erfreuen sich ETFs jedoch einer wachsenden Beliebtheit. Zahlreiche Anleger, welche sich eigentlich eine Diversifikation ihrer Anlagen wünschen, kaufen nun Anteile der besagten Indexfonds. Dabei wissen viele Anleger womöglich nicht, wie sehr sie sich damit in Wirklichkeit auf wenige große Unternehmen konzentrieren. Dies hat zur Folge, dass nun nicht nur jene Anleger in die großen IT-Aktien einsteigen, die vollkommen von diesen überzeugt sind. Stattdessen konzentrieren sich zusehends auch die Menschen auf diese Wertpapiere, welche eigentlich vorhatten, ihre Anlage breit zu streuen.
Weil sich die Kursentwicklungen der ETFs und der großen IT-Aktien aufgrund des oben beschriebenen Prozesses gegenseitig beeinflussen können, besteht theoretisch die Möglichkeit einer Blasenbildung. Einige Kritiker von ETFs haben diese Gefahr bereits in der Vergangenheit angesprochen. Wirft man einen Blick auf die Entwicklungen rund um die Jahrtausendwende, zeigen sich tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten. Auffallend ist, dass selbst unmittelbar vor dem Platzen der Dotcom-Blase eine geringere Konzentration auf wenige IT-Aktien vorlag als heute.

Gleichzeitig muss jedoch gesagt werden, dass bisher noch keine empirischen Belege erbracht werden konnten, die zweifelsfrei nachweisen, ETFs wären tatsächlich in der Lage, eine solche Unwucht in den weltweiten Aktienmärkten zu verursachen. Es gibt hingegen eine Reihe von Faktoren, die den Aufstieg der Tech-Giganten auf andere Weise erklären können.

Die Digitalisierung bietet Chancen

Eben jene Faktoren sprechen auch dafür, dass IT-Aktien in den kommenden Jahren weiterhin eine sichere Anlage sein werden. Zuerst ist hierbei die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung zu nennen. Diese bringt für praktisch jeden Bereich des menschlichen Lebens sowie der wirtschaftlichen Tätigkeit nachhaltige Vorteile mit sich.

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Im Rahmen von Industrie 4.0 sollen in den kommenden Jahren weite Teile des industriellen Fertigungsprozesses weitgehend automatisiert und miteinander vernetzt werden. Viele Experten gehen davon aus, dass die Zukunft der Mobilität selbstfahrende Autos und durch KI und Big Data gesteuerte Verkehrsabläufe beinhalten wird. In diesem Augenblick gehören innovative Biotech-Unternehmen zu den größten Hoffnungsträgern im Kampf gegen die Pandemie.
All diese Beispiele haben eine Gemeinsamkeit. Sie beinhalten Branchen, welche ursprünglich nichts mit dem IT-Sektor zutun hatten. Durch den technischen Fortschritt halten jedoch Technologien und Prozesse, die einst als Kern der IT-Branche angesehen wurden, in zunehmendem Maße Einzug in alle anderen Wirtschaftsbereiche. Die Grenze zwischen IT einerseits sowie Industrie, Pharma, Finanzen, etc. auf der anderen Seite dürfte in den kommenden Jahren immer mehr verschwimmen.

Für Anleger lassen sich daraus zwei Erkenntnisse ableiten:

  1. Im Gegensatz zur Dotcom-Blase fußt die hohe Bewertung des IT-Sektors auf einer realen Nachfrage, die durch eine stetig voranschreitende, technische Entwicklung befriedigt wird.
  2. Die zusehende Dominanz der großen IT-Konzerne wird in entscheidendem Maße von eben dieser Entwicklung angetrieben.

Das bedeutet freilich nicht, dass eine Kurskorrektur in Zukunft vollkommen ausgeschlossen ist. Ein stetiger technologischer Wandel bedeutet, dass sich die Platzhirsche auch immer wieder auf Neue behaupten müssen. Die Geschichte lehrt, dass auch einst marktbeherrschende Giganten nicht vor dem Abstieg gefeit waren. Es ist daher durchaus ratsam, auch bei breit gestreuten ETFs etwas mehr darauf zu achten, welche Aktien man sich damit in welchem Umfang ins Portfolio holt. Jenen, die mit offenen Augen an den Märkten agieren, könnte aber weitaus Schlimmeres widerfahren, als ein Depot voll mit Apple, Amazon und Microsoft.

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