Einem US-Kleinanleger ist vor Kurzem das gelungen, wovon Millionen andere Anleger träumen. Er machte aus ein paar Tausend Dollar Investition ein millionenschweres Vermögen. Doch sein Glück sollte nicht lange wären. Nun hat er alles wieder verloren. Seine Geschichte verdeutlicht, welche Gefahren mit der unbedachten Nutzung von Trading-Apps wie Robinhood einhergehen können.
Richard Dobatse ist einer von zahlreichen Privatanlegern, welcher die angesagte Trading-App Robinhood nutzt, um online mit Wertpapieren zu handeln. In letzter Zeit ist die App vor allem bei vielen jungen Leuten sehr beliebt geworden. Aufgrund ihrer simplen Nutzeroberfläche finden sich auch unerfahrene Anleger schnell zurecht. Doch damit einher geht auch die stetige Gefahr, in Dinge zu investieren, mit denen man sich nicht auskennt. Die Geschichte von Dobatse bringt die Chancen und Risiken des modernen Online-Wertpapierhandels geradezu beispielhaft auf den Punkt.
Mit 15.000 Dollar zum Millionär und wieder zurück
Der 31-jährige Richard Dobatse begann seine Karriere als Trader mit einem Kredit über 15.000 Dollar. Damit finanzierte er seine ersten Anlage- und Handelsgeschäfte über Robinhood. Zu Beginn hatte er jedoch kein glückliches Händchen mit seinen Entscheidungen. Er musste empfindliche Verluste hinnehmen und nahm zwischenzeitlich sogar zwei weitere Darlehen im Wert von jeweils 30.000 Dollar auf, um seine Verluste zu decken.
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Doch dann schien sich das Blatt für den Navy-Sanitäter plötzlich zu wenden. Innerhalb kürzester Zeit schossen seine Gewinne in die Höhe. Möglich wurde dies u. a. durch den Einsatz gehebelter Produkte. Diese erlauben es Anlegern, selbst bei moderaten Kursanstiegen ein Vielfaches ihres Einsatzes zurückzuerhalten. Allerdings sind dadurch auch deutlich höhere Verluste möglich.
Richard Dobatse lernte beide Seiten dieser Medaille am eigenen Leib kennen. Nachdem sein Account zwischenzeitlich ein Vermögen von über 1 Million Dollar angehäuft hatte, stellten sich unmittelbar darauf abermals erhebliche Verluste ein. Innerhalb von Wochen verlor Dobatse rund 840.000 Dollar. Gegen Ende hin hatte er gerade noch etwas mehr als 6.000 Dollar auf dem Konto.
Robinhood-Nutzer sind extrem risikofreudig
Zwar ist die Geschichte von Dobatse relativ extrem. Jedoch versinnbildlicht sie eine Gefahr, welche eng mit der Nutzung von Robinhood verknüpft zu sein scheint. Analysen des Verhaltens der Nutzer von Robinhood und des klassischen Online-Brokers Charles Schwab haben zutage gefördert, dass der durchschnittliche Robinhood-Nutzer rund vierzigmal öfter mit Anteilen tradet, als dies auf Charles Schwab der Fall ist. Bei den als besonders risikoreich geltenden Optionen ist das Verhältnis sogar 88 zu 1.
Die junge Klientel von Robinhood neigt zu extrem riskanten Wertpapiergeschäften, ohne sich häufig überhaupt über deren Risiko im Klaren zu sein. Im Falle des 20-jährigen Studenten Alex Kearns hatte dies dramatische Folgen. Kearns hatte sich im Juni das Leben genommen, nachdem er fälschlicherweise angenommen hatte, aufgrund eines komplexen Optionshandels über Robinhood 730.000 Dollar im Minus zu sein.
Experten kritisieren das Geschäftsmodell von Robinhood
Zahlreiche Experten haben sich mittlerweile kritisch über Robinhood und dessen Geschäftsmodell geäußert. Demnach werfen sie dem Unternehmen vor, den Wertpapierhandel durch eine sogenannte Gamification absichtlich besonders für junge Menschen attraktiv und suchterregend gestaltet zu haben. Dabei werden die Anleger jedoch dazu verleitet, mit Produkten zu handeln, die sie kaum verstehen.
Auch Richard Dobatse erklärte gegenüber der New York Times, dass er sich immer weiter in die Sache hineingesteigert hatte und dabei mit Dingen hantierte, von denen er eigentlich keine Ahnung hatte.
Ob die Fälle von Kearns und Dobatse langfristig gesehen eine abschreckende Wirkung haben, muss jedoch bezweifelt werden. In den sozialen Medien und auf Reddit befeuern sich zahlreiche vornehmlich junge Anleger immer wieder aufs Neue zu noch waghalsigeren Wertpapiergeschäften. Einige Nutzer dort behaupten, es ebenfalls geschafft zu haben, aus einigen Zehntausend Dollar mehr als eine Million Dollar gemacht zu haben. Der Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen lässt sich nicht ohne Weiteres überprüfen.
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