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Multi-Faktor ETFs – Schlauer Ansatz oder vergeudete Liebesmüh?
Multi-Faktor ETFs – Schlauer Ansatz oder vergeudete Liebesmüh?

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Sogenannte Smart-Beta-ETFs erlauben es Anlegern, breit gestreut in Indexfonds zu investieren, dabei aber trotzdem den Vorteil einer bestimmten Vorauswahl bei den enthaltenen Aktien nutzen zu können. Multi-Faktor-ETFs gehen hierbei noch einen Schritt weiter. Durch die Kombination mehrerer Faktoren sollen deren individuelle Stärken optimal miteinander kombiniert und das Risiko minimiert werden. Doch lohnt sich der viele Aufwand überhaupt?
Mit ETFs den Markt schlagen?

Zu versuchen, den Markt zu schlagen, stellt sich für die meisten Anleger als sehr schwieriges Unterfangen heraus. Wer Stock-Picking betreibt, riskiert, früher oder später daneben zu liegen und empfindliche Verluste einzufahren. Indexfonds stellen traditionell eine Alternative zur Investition in ausgesuchte Einzelwerte dar. Sie picken sich nicht einzelne Werte heraus, sondern bieten Anlegern Zugang zum breiten Markt. Langfristig gesehen können Anleger so mit dem Markt Schritt halten und zumeist zuverlässig eine stabile Rendite einfahren.

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Mit dem Faktor-Investing bietet sich hingegen eine Möglichkeit, die Stärken eines Indexfonds zu nutzen, dabei aber dennoch auf eine optimierte Auswahl an Werten zu setzen. Es gibt zahlreiche Faktoren, mit denen Anleger ihre Strategie verfeinern können: Value, Growth, Quality, Momentum etc. Sie alle basieren auf wissenschaftlichen Beobachtungen, wonach Aktien mit bestimmten Merkmalen dazu tendieren, auf eine spezifische Art zu performen. Theoretisch erlaubt es der Einsatz von Faktoren, die eigene Rendite zu verbessern und das Anlagerisiko zu minimieren.

Hier kommen Multi-Faktor-ETFs ins Spiel. Sie kombinieren gleich mehrere dieser Faktoren. Dadurch können sie die Stärken verschiedener Faktoren vereinen und ermöglichen fortgeschrittene Anlagestrategien. Theoretisch könnte sich hierdurch zuverlässiger eine höhere Rendite erzielen lassen. Durch die Kombination mehrerer Faktoren können nämlich ihre einzelnen Schwächen bis zu einem gewissen Punkt ausgeglichen werden. Dies soll für eine Performance sorgen, die regelmäßig über jener des Marktes liegt.
Kein anlagetechnisches Wundermittel

Ein Blick auf die Performance der aktuell verfügbaren Mullti-Faktor-ETFs macht schnell deutlich, dass die Hoffnung, diese ETFs könnten den Markt dauerhaft schlagen, jedoch keineswegs zutrifft. Über die letzten fünf Jahre hinweg sind alle ETFs hinter dem MSCI World zurückgeblieben – zwei davon sogar recht deutlich.

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Befürworter des Multi-Faktor-Ansatzes werfen dagegen ein, dass die Performance der unterschiedlichen Faktoren auch von der jeweiligen Marktphase abhängt. In der zurückliegenden Dekade schnitten Growth-Werte ganz besonders gut ab, während Value-Titel lange Zeit über hinter dem Markt zurückblieben. Mit dem Ende der aktuellen Krise schicken sich nun hingegen auch Value-Werte wieder dazu an, stark zuzulegen. Daraus folgt, dass Anleger, die Faktor-Investing betreiben wollen, ihr Portfolio entweder an die unterschiedlichen Marktphasen anpassen sollten oder langfristig mit ihren Investitionen planen müssen. Faktoren, die über mehrere Jahre schlechter abschneiden, könnten sich auf lange Sicht gesehen doch als gewinnbringender erweisen.

Wenn dies jedoch auch auf Multi-Faktor-Produkte zutreffen sollte, stellt sich natürlich die Frage, welchen Vorteil diese genau gegenüber herkömmlichen Smart-Beta-ETFs haben. Schließlich sollen diese ETFs ja die Stärken mehrerer Faktoren miteinander kombinieren. Die eher maue Performance über die letzten fünf Jahre scheint jedoch den Verdacht zu nähren, dass der Einsatz mehrerer Faktoren eher zu einer Verwässerung führt. Neben den Stärken werden auch die verschiedenen Schwächen kombiniert. Dadurch könnten etwaige positive Effekte jedoch weitestgehend negiert werden.
Ein Multi-Faktor-ETF performte zuletzt besser als der MSCI World

In den letzten 12 Monaten ist es zumindest einem Multi-Faktor-ETF gelungen, eine überdurchschnittliche Rendite einzufahren. Es handelt sich dabei um den HSBC Multi Factor Worldwide Equity UCITS ETF (ISIN: IE00BKZGB098). Im YTD-Vergleich erzielte der ETF eine Performance von 11,07 Prozent. Damit schneidet er für diesen Zeitraum besser ab als der iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983), welcher in der gleichen Periode lediglich auf 9,87 Prozent kommt.

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Verkürzt man den Beobachtungszeitraum, schneidet der Multi-Faktor-ETF sogar nochmals ein Stück weit besser ab. Über die vergangenen drei Monate kommt der HSBC Multi Factor Worldwide Equity UCITS ETF auf ein Plus von 7,84 Prozent. Beim iShares Core MSCI World stehen hingegen lediglich 3,57 Prozent zu Buche.

Erweitert man den Betrachtungszeitraum jedoch, schmilzt der Vorsprung dahin. Auf fünf Jahre betrachtet kommt der ETF von HSBC auf eine durchschnittliche Jahresrendite von 11,07 Prozent. Dem stehen durchschnittliche 11,71 Prozent beim MSCI World ETF gegenüber. Der Multi-Faktor-ETF performt also nicht gravierend schlechter. Allerdings sollte dies bei einem Produkt, welches gleich mehrere Faktoren verwendet, nicht der Anspruch sein.
Performance ist eine Frage des Betrachtungszeitraums

Im Übrigen ist der ETF vn HSBC keineswegs der einzige Multi-Faktor-ETF, dessen Performance in den zurückliegenden Monaten besser war als bei den MSCI World ETFs. Auch der Invesco Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF (ISIN: IE00BFG1RG61) sowie der Invesco Goldman Sachs Equity Factor Index Europe UCITS ETF (ISIN: IE00BMW3NY56) performten in den letzten Monaten etwas besser, wobei der Vorsprung jeweils nochmals deutlich geringer ausfällt.

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Besonders interessant gestaltet sich ein Vergleich mit einer Reihe beliebter Faktor-ETFs. Der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF (ISIN: IE00BP3QZB59) sowie der Xtrackers MSCI World Momentum UCITS ETF (ISIN: IE00BL25JP72) bilden jeweils nur die Wertentwicklung unter Berücksichtigung eines einzelnen Faktors ab. Der Momentum-ETF schneidet dabei über die vergangenen drei Monate mit 3,30 Prozent schlechter ab als sämtliche Multi-Faktor-ETFs. Der iShares ETF mit dem Fokus Value performte jedoch mit 8,47 Prozent besser als jeder der Multi-Faktor-ETFs.

Erweitert man die Betrachtung nun jedoch auf die letzten 12 Monate, kehrt sich das Bild um. Nun ist der Xtrackers MSCI World Momentum UCITS ETF mit 12,81 Prozent der Beste, während der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF mit 0,40 Prozent das Schlusslicht bildet.

Es zeigt sich also, dass der Multi-Faktor-Ansatz sowohl besser als auch schlechter als einzelne Faktoren abschneiden kann. Entscheidend ist dabei jeweils, welchen Zeitraum man als Maßstab heranzieht. Dies mag diese Art von ETF evtl. für Anleger interessant machen, die eher eine situative Anlage suchen und grundsätzlich mit kurzfristigem Anlagehorizont investieren. Dass Multi-Faktor-ETFs hingegen dauerhaft den Markt schlagen können, wird von den derzeit verfügbaren Zahlen widerlegt. Eine Alternative zu einem klassischen Welt-ETF scheinen sie zumindest bisher nicht wirklich darzustellen.

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