Das Investieren in ETFs ist voll im Trend. Immer mehr Anleger erkennen die Vorteile von ETFs. Einfach, passiv, günstig und leicht zugänglich – das beschreibt die ETFs mit wenigen Worten. In Europa stehen mittlerweile weit über 1000 Exchange Traded Funds zur Auswahl. Ganz gleich, ob Länder-, Themen- oder Index-ETF – interessierte Anleger haben die Qual der Wahl.
Naturgemäß können einige ETFs den hohen Ansprüchen genügen, während andere Schummel-ETFs nur eins wollen: das Geld der Verbraucher. Der folgende Beitrag widmet sich den Schummel-ETFs und zeigt die Kriterien, wie du Mogelpackungen erkennst und den besten ETF wählst.
Anzahl der ETF-Positionen
Einer der Hauptgründe für das Investieren in ETFs ist die automatische Diversifikation. Wer sich für einen Exchange Traded Funds entscheidet, bekommt verschiedene Aktien auf einmal. Für viele Anleger gilt aus diesem Grund die Devise: je diversifizierter, desto besser! Doch nicht jedes Finanzprodukt kann diesen Ansprüchen gerecht werden. Wenn nur wenige Positionen im ETF enthalten sind, ist es mit der Diversifikation nicht weit her. Allerdings kommt es immer auf die Art des ETFs an.
Bei einem Themen-ETF reichen oftmals 20 Positionen, um einen Megatrend gezielt abzudecken. Demgegenüber erwarten viele Anleger bei einem Länder-ETF mehr Positionen. Im iShares MSCI Poland UCITS ETF (ISIN: IE00B4M7GH52) sind jedoch beispielsweise nur 18 Positionen enthalten. Dass dieser ETF die ganze polnische Wirtschaft abdeckt, ist wohl mehr als fraglich. Ein Blick auf die Anzahl der ETF-Positionen ist immer empfehlenswert, um einen Schummel-ETF zu erkennen.
Anteil der Top 10 Aktien im ETF
Ein weiteres Kriterium ist die Anzahl der Top 10 Positionen. Vorzugsweise ist die Gewichtung im ETF relativ ausgeglichen. Wenn einzelne Unternehmen dominieren, können Anleger gleich ein Investment in Einzelaktien in Betracht ziehen. Der iShares ATX UCITS ETF (DE) (ISIN: DE000A0D8Q23) soll den österreichischen Aktienmarkt abdecken. Auf die Top 10 des ETFs entfallen über 80 % der Positionen. Fast 40 % des ETFs sind die Erste Group Bank AG (WKN: 909943), die OMV AG (WKN: 874341) und die Verbund AG (WKN: 877738).
Fondsvolumen vergleichen
Im nächsten Schritt steht ein Vergleich des Fondsvolumens an. ETF-Anbieter und Vermögensverwaltungen werben oftmals mit einem neuen Finanzprodukt oder erfolgreichem Exchange Traded Funds. Jahr für Jahr entstehen immer mehr ETFs. Auf der anderen Seite schließen die Vermögensverwalter Finanzprodukte, die sich nicht rentieren. Vornehmlich sind dies ETFs mit kleinem Fondsvolumen, da die Kosten überproportional hoch sind. Bei der Wahl zwischen verschiedenen ETFs sollten Anleger die Größe im Auge behalten, um das Risiko zu minimieren. Trotz Auflage im Jahr 2017 ist der VanEck Vectors Natural Resources UCITS ETF (ISIN: IE00BDFBTK17) erst vier Millionen Euro groß – ein schlechtes Zeichen für die Zukunft des ETFs.
Tracking Differenz berücksichtigen
Bei der Auswahl des ETFs sind die Kosten ein wichtiges Kriterium. Der Blick richtet sich auf die TER-Kostenquote. Allerdings gibt diese lediglich einen Anhaltspunkt im Blick auf die tatsächlichen Kosten. Vorzugsweise beziehen interessierte Börsenliebhaber die TCO und Tracking Differenz in ihre Auswahl ein. Bei der Tracking Differenz handelt es sich um die durchschnittliche Abweichung des ETFs vom zugrunde liegenden Index. Je geringer die Abweichung ist, desto besser ist das Finanzprodukt.
Geografische Gewichtung prüfen
Der MSCI World ist der Index für die gesamte Welt. Doch stimmt das wirklich? Zunächst einmal befinden sich im ETF lediglich Unternehmen aus den entwickelten Ländern der Welt. Entwicklungsländer bleiben ohne Berücksichtigung, sodass ein erheblicher Teil unseres Globus außen vor bleibt. Zugleich überwiegen die US-amerikanischen Positionen. Über 65 % der Unternehmen stammen aus den USA. Der MSCI World ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal. Viele ETFs suggerieren eine internationale Diversifikation. Beim international investierenden L&G Cyber Security UCITS ETF (ISIN: IE00BYPLS672) stammen über 75 % der Unternehmen aus den USA. Augen auf bei der ETF-Wahl – ansonsten gibt es anstelle eines geografisch diversifizierten ETFs oftmals ein Anlageprodukt mit starker US-Dominanz.
Dopplungen erkennen
Die meisten ETF-Depots bestehen nicht ausschließlich aus einem ETF. Wer sich für die Zusammenstellung eines eigenen ETF-Portfolios entscheidet, sollte Dopplungen erkennen. Nehmen wir als Beispiel das Unternehmen Alphabet (WKN: A14Y6F). Mit einem iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc) (ISIN: IE00B4L5Y983) gibt es aktuell über 2 % Alphabet-Aktien. Der Anleger erkennt die Bedeutung von Technologie und will auf die Supermacht USA setzen. Mit dem iShares NASDAQ 100 UCITS ETF (ISIN: IE00B53SZB19) gibt es fast 9 % Alphabet-Aktien hinzu. Der Anteil eines einzelnen Unternehmens steigt innerhalb kürzester Zeit. Wer mehrere ETFs miteinander kombiniert, sollte die Dopplungen immer berücksichtigen.
Anlageziel und Inhalt vergleichen
Die Anlagestrategie ist das Eine, die wirkliche Umsetzung das Andere. Anleger sollten bei den ETFs immer darauf achten, dass die Verantwortlichen das Finanzprodukt sinnvoll strukturiert haben. Wer beispielsweise in den Megatrend Smart City investieren möchte, kann den Amundi Smart City UCITS ETF (ISIN: LU2037748345) wählen. Enthalten sollen Unternehmen sein, die sich mit der Entwicklung der Städte der Zukunft beschäftigen. Mit der CompuGroup Medical (WKN: A28890) oder Phreesia (WKN: A2PMY3) gibt es in den Top 10 zwei Unternehmen, die sich auf die medizinische Zukunft und digitalisierte Gesundheitsversorgung konzentrieren. Dies mag zwar Teil der zukünftigen Städte sein – ob sich Anleger derartige Unternehmen unter dem Smart City-Ansatz vorstellen, scheint jedoch fraglich.
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