Zum 1. Januar 2021 wurde der Solidaritätszuschlag – gerne mit Soli abgekürzt – nach dreißig Jahren für die meisten von uns abgeschafft. Die Verlockung, die Steuerersparnis für den schnellen Konsum wie Kino und andere Vergnügungen auszugeben, ist groß.
Schlaufüchse erkennen, dass dieses Geld – klug investiert – auf lange Sicht einen nennenswerten Beitrag zur Million auf dem Konto beitragen kann. Wie das geht? Ein transparentes und diversifiziertes ETF-Investment in Verbindung mit der Urgewalt des Zinseszinseffektes.
Der Zinseszinseffekt
Das Prinzip ist so simpel wie genial: Auf investiertes Kapital werden bei positivem Verlauf Zinsen gezahlt. Diese landen oft auf dem Konto und verschwinden dann irgendwo im Nirwana. Werden diese Zinsen – auch wenn sie anfänglich noch so gering sind – direkt reinvestiert, erwirtschaften sie in der nächsten Zinsperiode auch darauf Zinsen. Das zu verzinsende Kapital erhöht sich dadurch stetig. Das führt dazu, dass die Zinserträge und damit auch das Vermögen von Jahr zu Jahr schneller wachsen.
Beispiel:
Die monatliche Sparrate beträgt 100 Euro, es ist kein Anfangskapital vorhanden und der Zinssatz beträgt sieben Prozent.
Die Rechnung sieht wie folgt aus:
Vermögen nach:
- 10 Jahren: 17.208.39 Euro
- 20 Jahren: 51.059,89 Euro
- 30 Jahren: 117.650,91 Euro
- 40 Jahren: 248,645,53 Euro
Aus den über vierzig Jahre tatsächlich eingezahlten 58.000 Euro ist ein beeindruckendes Vermögen von fast 250.00 Euro geworden. Der Zinseszins wird oft unterschätzt, aber die Zahlen belegen die Macht dieses Zinseszinseffektes, von dem bereits Albert Einstein gesagt hat, er sei die größte Erfindung des menschlichen Denkens.
Wie sind die genauen Regelungen ab 1. Januar 2021?
Der Soli wurde 1991 befristet für ein Jahr und ab 1995 unbefristet zur Finanzierung der Kosten der Deutschen Einheit eingeführt. Seit 1998 beträgt er 5,5 Prozent. Bemessungsgrundlage ist nicht das zu versteuernde Einkommen, sondern die festgesetzte Lohn- bzw. Einkommens- oder Körperschaftssteuer.
Bis zu einer monatlich zu zahlenden Lohn-/Einkommenssteuer und Höhe von 16.956 Euro für Alleinstehende und 33.912 Euro für Ehepartner entfällt der Soli vollständig. Wichtig: Es handelt sich nicht um einen Freibetrag, sondern um eine Freigrenze: Sollte die zu entrichtende Steuer auch nur einen Euro darüber liegen, wäre der Soli für den gesamten Betrag fällig. Um diesen Effekt abzuschwächen, gibt es die sogenannte Milderungszone, in der der Soli langsam auf 5,5 Prozent ansteigt. Ab einer fälligen Einkommenssteuer von 31.527 Euro für Alleinstehende und 63.055 Euro für Ehepartner ist der volle Soli zu zahlen.
Was hat der einzelne Steuerzahler davon? Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort. Drei Kriterien sind für die im Geldbeutel spürbare Entlastung ausschlaggebend:
- das zu versteuernde (!) Einkommen
- Veranlagungsart (Einzelveranlagung oder Splittingtarif, Steuerklasse)
- Freibeträge (Kinderzahl)
Das Münchner Ifo-Institut hat eine Bandbreite von null bis 1.647 Euro Ersparnis pro Jahr ausgerechnet.
Also: wohin mit dem geschenkten Soli-Betrag?
Es bedarf keiner geheimnisvollen und komplizierten Investments. Ein thesaurierender ETF auf einen weltweiten Aktienindex wie zum Beispiel den MSCI World hat alles, was dafür benötigt wird: Sicherheitsnetz durch breite Diversifikation, Transparenz, einfach in der Handhabung und bei vielen Anbietern sparplanfähig. Die Kosten sind überschaubar und vor allem: Seit 1970 hat dieser Aktienindex eine jährliche Rendite von gut sieben Prozent erwirtschaftet.
Entscheidend ist, so früh wie möglich damit anzufangen. Also jetzt! Die Ersparnis durch den Wegfall des Solis ab Januar 2021 in einen ETF Sparplan packen – das ist ein guter Anfang. Vielleicht noch etwas dazulegen: ein schon lange nicht mehr genutztes Abo kündigen, einmal weniger im Monat Burger beim Lieferdienst bestellen und gelegentlich das Auto stehen lassen. Dann können aus 100 Euro Sparbetrag im Monat schnell 250 Euro und mehr werden.
Bei einer monatlichen Sparrate von 400 Euro stehen bei sonst gleichen Bedingungen nach 40 Jahren knapp 995.000 Euro auf dem Konto. Da ist sie, die Million. Der Soli allein reicht dafür nicht – aber der Einstieg damit kann motivieren!
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