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Weshalb die Entwicklung dieses ETFs Anlegern Sorge bereiten sollte
Weshalb die Entwicklung dieses ETFs Anlegern Sorge bereiten sollte

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Während die Weltwirtschaft 2020 eine schwere Rezession durchmacht, verzeichnete der größte Ramschanleihen-ETF einen Rekord-Kapitalzufluss. Angetrieben wird diese Entwicklung vom Hunger zahlreicher Anleger nach Rendite und dem Glauben, die US-Notenbak Fed werde ihnen notfalls schon rettend unter die Arme greifen. Beides könnte sich jedoch als fataler Trugschluss erweisen.
Warum Bill Ackman an einen abermaligen Crash glaubt

Hedgefonds-Manager Bill Ackman gilt bereits seit Langem als Star unter den spekulativen Investoren. Warum das so ist, stellte er erst kürzlich während des Börsen-Crashs erneut unter Beweis. Während des Crashs im Frühjahr gelang es Ackman, aus gerade einmal 27 Millionen Dollar rund 2,6 Milliarden Dollar zu machen. Möglich wurde dies durch einen Kauf von speziellen Kreditderivaten, deren Preis proportional zur Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen steigt. Als der Markt kurze Zeit später zusammenbrach, hatte es Ackman wieder einmal allen gezeigt.

Im November verkündete Ackman nun jedoch, dass er abermals ein derartiges Geschäft durchgeführt habe. Zwar soll seine neuerliche Absicherung einen geringeren Umfang haben, als dies beim ersten Mal im Februar der Fall gewesen war. Jedoch äußerste sich der Star-Investor zuletzt kritisch über die Unbekümmertheit vieler Marktteilnehmer. Seiner Meinung nach verhielten sich viele von ihnen so, als hätte es die Krise nie gegeben. Er kritisierte den naiven Glauben vieler Anleger, es könne von nun an nur noch bergauf gehen.

Schrottanleihen als Zeichen der Risikovergessenheit

Kaum etwas dürfte den Grund für Ackmans Kritik so präzise auf den Punkt bringen wie die Entwicklung rund um den iShares iBoxx USD High Yield Corporate Bond ETF (HYG). Es handelt sich dabei um den weltweit größten ETF für Schrottanleihen. Diese sogenannten Hochrisiko-Anleihen sind für viele Anleger attraktiv, weil sie deutlich höhere Renditen versprechen als gewöhnliche Anleihen. Grund hierfür ist das erheblich höhere Risiko, welches Anleger mit diesen festverzinslichen Papieren eingehen. Der HYG vereint unter seinem Dach ein großes Sortiment an Unternehmensanleihen, die allgemeinhin als Ramsch eingestuft werden.

In den Jahren 2017 und 2018 flossen signifikante Mengen an Kapital aus dem ETF ab. 2019 stieg die Nachfrage jedoch wieder rapide an. In diesem Jahr verdoppelte sich der Kapitalzufluss nun noch einmal und erreichte damit einen historischen Rekordwert. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation mag diese Entwicklung zuerst nur schwer verständlich erscheinen, ist das Ausfallrisiko doch aufgrund der Krise nochmals gestiegen.

So hat sich die Zahl der Ausfälle im Bereich der Hochrisiko-Anleihen laut Moody’s Investors Service im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Aktuell bewegen sich die Ausfälle demnach auf einem ähnlichen Niveau wie zur Zeit der Finanzkrise zwischen 2008 und 2009. Weshalb steigt nun also die Nachfrage nach genau solchen hoch riskanten Anleihen? Die Antwort liegt in einem Versprechen, welches die US-Notenbank Fed gegeben hat. Besser gesagt, handelt es sich dabei um ein Versprechen, welches viele Anleger der Fed unterstellen. Genau dies könnte sich jedoch als Irrtum erweisen.
Das neue Ankaufprogramm der US-Notenbank

Um während der Pandemie die fallenden Märkte zu stützen, hatte sich die Fed bereit erklärt, ihr früheres Kaufprogramm von Unternehmensanleihen zu erweitern. Wurden zuvor nur Anleihekäufe von Primärmärkten getätigt, sollten von nun an auch Käufe von Sekundärmärkten erlaubt sein. Dabei verlautbarte die US-Notenbank, man beabsichtige auch, Anleihen von Unternehmen aufzukaufen, welche aufgrund der Pandemie in Schwierigkeiten geraten waren. Es handelte sich dabei also um genau jene Hochrisiko-Anleihen, welche auch im iShares iBoxx USD High Yield Corporate Bond ETF enthalten sind.

Dieser Schritt wurde erwartungsgemäß von verschiedenen Seiten kritisiert. So befürchteten manche Analysten, dass dieser neuerliche Schritt der Fed zur Entstehung von Zombie-Unternehmen führen würde. Eigentlich bankrotte Firmen könnten sich dadurch nur deshalb noch über Wasser halten, weil die Abnahme ihrer wertlosen Anleihen von staatlicher Seite garantiert wird. In diesem Fall würde die Fed unverantwortliches Handeln am Markt noch mit frischem Geld belohnen.

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Scheinbar wird genau diese Ansicht auch von vielen Anlegern geteilt. Allerdings sehen diese darin eher noch eine Ermunterung, jedwede Vorsicht in den Wind zu schießen und mit voller Kraft in eben jene Hochrisiko-Anleihen einzusteigen. Die Sache könnte jedoch einen Haken haben. Die Fed hatte sich zwar dazu bereit erklärt, auch Ramschanleihen aufzukaufen. Sie hat dabei jedoch keineswegs einen Blankoscheck ausgestellt.

Wirft man einen Blick auf die bisherigen Ankäufe der Notenbank, zeigt sich, dass bisher gerade einmal 1,1 Prozent zur Kategorie der Hochrisiko-Anleihen gezählt haben. Von einem großflächigen Aufkauf fauler Anleihen kann bisher also keineswegs die Rede sein.
Risiken werden in den nächsten Jahren weiter steigen

Laut Moody’s soll die Ausfallrate bei Unternehmensanleihen im kommenden Februar auf 12 Prozent steigen. S&P geht im Juni von einer Ausfallrate von 12,5 Prozent aus. Ein noch höherer Wert wurde zuletzt nur kurzzeitig im Jahr 2009 als Folge der Finanzkrise verzeichnet. S&P rechnet aktuell sogar damit, dass die Ausfallrate in der Folgezeit noch höher steigen wird, als dies während der Finanzkrise oder dem Platzen der Dotcom-Blase der Fall gewesen war. Dies entspräche einer Quote von über 14 Prozent.

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Diese kurzfristig ansteigenden Risiken dürften auf die Probe stellen, ob das Vertrauen vieler Anleger in die Fed berechtigt ist oder ob sie im Zweifelsfall selbst den Preis für ihr riskantes Vorgehen bezahlen müssen. Eine noch wesentlich härtere Probe dürfte jedoch erst in den folgenden Jahren bevorstehen.

In den nächsten Jahren wird die Zahl der Hochrisiko-Anleihen, welche abgelöst werden müssen, nämlich sehr stark ansteigen. Für die ohnehin schon stark belasteten Unternehmen geht es dabei bis 2025 insgesamt um eine Summe von 2 Billionen Dollar. Falls das Ausfallrisiko für längere Zeit auf einem so hohen Niveau bleibt, könnte selbst den risikofreudigsten Anlegern die Lust auf Ramschpapiere vergehen. In dem Fall könnte das Engagement der Fed in den Kapitalmärkten nochmals eine neue Eskalationsstufe erreichen.

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